Großes Miteinander bei den Bonhoeffer-Konfis
Vorbereitung auf das weitere Leben
Gut 250 Jugendliche wurden kürzlich oder werden in den nächsten Tagen und Wochen in den 13 Gemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg konfirmiert. Manche sind im Vorfeld richtig aufgeregt, fiebern „ihrem“ Tag entgegen.
Das ist auch in der Bonhoeffer Gemeinde Marxloh Obermarxloh so. Am Sonntag, 21. April, ist es soweit. Der Sonntag heißt im Kirchenkalender Jubilate. Klar, dass im Konfirmationsgottesdienst in der Marxloher Kreuzeskirche und anschließend im Familienkreis gejubelt und gefeiert wird.
Hinter den acht Mädchen und drei Jungen liegt eine intensive Zeit. In manchen Duisburger Gemeinden erstreckt sich der Konfirmandenunterricht über zwei Jahre, in anderen Gemeinden dauert er ein Jahr. So auch in der Bonhoeffer Gemeinde. „Kürzer, aber wesentlich intensiver“, sagt Pfarrerin Anja Humbert.
"Einer für alle,
alle für einen"
Das Wort Unterricht nimmt sie nicht mehr in den Mund. „Das war früher mal“, erinnert sie sich an ihre eigene Konfirmandenzeit, „da haben wir die halbe Bibel auswendig lernen müssen.“ Heute geht es vor allem darum, christliche Werte zu vermitteln, was es heißt, als Christ zu leben, Probleme zu lösen, wie Jesus sie gelöst hat und Perspektiven aufzuzeigen, wie er es getan hat.
Die Gemeinschaft steht ganz oben an. Ob jemand Beeinträchtigungen hat, eine Förderschule besucht oder der Überflieger auf dem Gymnasium ist, spielt keine Rolle. Hier sind alle gleich. „Einer für alle, alle für einen“ ruft ein angehender Konfirmand bei unserem Besuch am letzten „Unterrichtstag“ im Gemeindezentrum neben der Lutherkirche in Obermarxloh und hält lachend den Daumen hoch. Vorher war man auch an der Kreuzeskirche in Marxloh, denn die angehenden Konfirmanden kommen aus beiden Stadtteilen und auch aus Röttgersbach.
Gottesdienste
selbst gestaltet
Zwei Gottesdienste hatten sie selbst gestaltet. Mobbing war ein Thema, aber auch Liebeskummer, Streit oder Probleme in der Schule kamen zur Sprache, Und immer wieder die Begriffe Gemeinschaft, Geborgenheit sowie wie der respektvolle Umgang miteinander. Es gab ein Näher-Kennenlernen-Wochenende in Viersen, die Übernachtung in der heimischen Kirche und etliche weitere gemeinsame Aktionen.
Für Duisburgs Superintendent Dr. Christoph Urban setzt die Konfirmandenarbeit in vielen Gemeinden des Kirchenkreises Zeichen in der Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen. Ein Miteinander und Füreinander mit Respekt, Achtung und Stärke haben dort einen festen Platz, um auf ihrem weiteren Lebensweg christliche Werte zu leben und weiter zu geben.
Freude am
Mitmachen
Besonders freut ihn, dass einige der jungen Menschen auch nach ihrer Konfirmation aktiv in der Jugendarbeit der jeweiligen Gemeinde mitarbeiten. Nicht wenige der aktuellen Jugendpresbyterinnen und -presbyter haben durch ihre Konfirmandenzeit die Freude am Mitgestalten des Gemeindelebens entdeckt.
In der Bonhoeffer Gemeinde wird Pfarrerin Anja Humbert unterstützt vom Team des Offenen Treffs bei ihrem Konfirmandenunterricht, der kein Unterricht ist, sondern eine Vorbereitung auf das spätere Leben. Mit von der Partie ist stets auch Gemeindepädagogin Martina Herrmann. Besonderheit dort ist, das im Anschluss an den Unterricht gemeinsam gegessen wird. Bei unserem Besuch hat der ehrenamtliche Offener Treff-Mitarbeiter Benjamin Fürmann Salate, Pizza und ein kleines „Rund-um-Leckereien-Buffet“ vorbereitet.
Ausklang beim
Offenen Treff
Bevor Gaumen und Magen in Aktion treten, ist jetzt erst einmal die Stimme an der Reihe. Zehn der Konfirmanden und das Betreuerteam stimmen plötzlich lautstark das „Happy Birthday“ an. Elore blickt überrascht und freudig auf die singende Gemeinschaft. Sie hat heute Geburtstag. Das Ständchen passt in diesem Moment, ist ein Zeichen zum „Aufbruch“ denn nun geht es in die benachbarte Lutherkirche. Dort wartet schon Kirchenmusiker Karl Hülskämper, der Organist der Gemeinde, auf die muntere Runde.
Er studiert mit den Mädchen und Jungen die Lieder für den Konfirmationsgottesdienst ein, die sie zum Teil selbst ausgesucht haben. Nach dem anschließenden Treffen treten einige den Heimweg an, andere bleiben noch im Offenen Treff.
Infos zur Gemeinde gibt es im Netz unter www.bonhoeffer-gemeinde.org.
Text: Reiner Terhorst
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.