Axel Christian Schullz vertonte alle Artikel der UN-Menschenrechte
Von Duisburg in die ganze Welt

Der in der Neumühler Gnadenkirche auf den Weg gebrachte Menschenrechtechor zieht weite Kreise. Die von Axel Christian Schullz vertonten Artikel der UN-Menschenrechts-Charta werden mittlerweile in der ganzen Welt gesungen.      Fotos: privat
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  • Der in der Neumühler Gnadenkirche auf den Weg gebrachte Menschenrechtechor zieht weite Kreise. Die von Axel Christian Schullz vertonten Artikel der UN-Menschenrechts-Charta werden mittlerweile in der ganzen Welt gesungen. Fotos: privat
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Der Duisburger Musiker und Komponist Axel Christian Schullz hat in langjähriger Arbeit einen großen Teil der von den Vereinten Nationen vor über 70 Jahren verabschiedeten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte unter dem Motto „Sing Human Rights“ vertont und bringt diese mit Projektchören in vielen Städten Deutschlands zu Gehör.

Bereits vor zehn Jahren hatte er mit der anspruchsvollen Arbeit begonnen. Jetzt hat er alle Artikel so arrangiert, dass es dank seiner eingängigen Gospelmelodien für jeden Menschen möglich ist, mitzusingen. Schullz, der Komposition an der Folkwang-Hochschule Essen studierte, stellt die Noten kostenlos sangesfreudigen Menschen auf der ganzen Welt zur Verfügung. Die Nachfrage ist enorm.

So trägt er durch seine Musik dazu bei, dass die Menschenrechte im wörtlichen Sinne „in aller Munde“ sind. Seine Menschenrechtsvertonungen wurden schon im Landtag NRW und bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen gesungen. Außerdem bilden sie die Basis für das Repertoire zahlreicher internationaler Chöre, in der Geflüchtete gemeinsam mit Einheimischen singen.

Welturaufführung

Ein solcher Projektchor ist für Duisburg seinerzeit in der evangelischen Gnadenkirche in Neumühl aus der Taufe gehoben worden. Für den Kompoanisten und Initiator war das naheliegend, denn er selbst wohnt in Neumühl. Pfarrerin Anja Buchmüller-Brand war sofort von der Idee angetan. Die Gemeinde stellte die Kirche für Proben und Konzerte kostenkos zur Verfügung, und die Pfarrerin sang selbst mit. Schnell haben sich Sängerinnen und Sänger aus ganz Duisburg und den anliegenden Rurggebietsstädten angeschlossen.

Schullz war und ist der Neumühler Gemeinde sehr dankbar für die einfache und schöne Zusammenarbeit. Und das hatte noch etwas ganz Besonderes zur Folge. In der Gnadenkirche im Norden unserer Stadt fand die musikalische Welturaufführung von drei Artikeln der Menschenrechte statt. Der Artikel 2 (Diskriminierungsverbot) auf Englisch, der Artikel 22 (Recht auf soziale Sicherheit) sowie Artikel 1 des Deutschen Grundgesetzes, das in diesem Jahr ebenfalls 70 Jahre alt wird, wurden bei einem Konzert im vergangenen Monat dort erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert, unterstützt durch den Pianisten Niclas Floer und den Perkussionisten Chris Paus.

Die Sängerinnen und Sänger hatten sich selbstständig zuhause vorbereitet und das gesamte Programm von insgesamt zwölf Titeln auswendig dargeboten, einschließlich der von Schullz vorgeschlagenen Choreografien. Der Komponist im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger: „Das ist wirklich ein beachtliches Engagement jedes Einzelnen und jeder Einzelnen, die mitgesungen haben. Ich bin stolz auf Duisburg.“

Nach Donauwörth

Eine besondere Herausforderung stellte sich dem Chor jetzt mit einer Einladung zu einem Konzert in der evangelischen Kirche von Donauwörth im Rahmen des dortigen „Notenkessels“, einer Veranstaltungsreihe mit vorwiegend Gospel- und Popmusik.

Die dortige Gemeinde steht schon seit langem in engem Kontakt mit dem Duisburger Komponisten. Mit dem Bus ging es von Duisburg nach Donauwörth, um dort nach einer weiteren Probe mit ortsansässigen Sängerinnen und Sängern und dem Kirchenmusiker das erarbeitete Repertoire in einem zweistündigen Konzert zu Gehör zu bringen. Die gesungenen Artikel in deutscher und englischer Sprache und als besonderes Schmankerl auch in Zulu regten viele Besucher zum Mitsingen an. Mit stehendem Applaus zum Abschluss wurden der Chor und seine Instrumentalisten belohnt. Uwe Heinrich, einer der Teilnehmer aus Duisburg: „Die herzliche Aufnahme in der Gemeinde und bei den privaten Quartiergebern war beeindruckend.“

Stimme abgeben

Weitere Auftritte sind im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Dortmund und bei einem Großprojekt in Nürnberg geplant. Während der Kirchentags-Auftritt bereits in trockenen Tüchern ist, muss in Sachen Nürnberg noch einiges auf den Weg gebracht werden. Die Stadt bewirbt sich als Europas Kulurthauptstadt 2025 und will gegen ihre Konkurrenten aus ganz Europa mit kulturellen Projekten punkten. Dazu sind bereits etliche Vorschläge eingegangen, unter anderem der Menschenrechtechor von Axel Christian Schullz. Noch bis Sonntag, 5. Mai, kann man für das Projekt des Duisburger Komponisten seine Stimme abgeben unter https://www.opencall.n2025.de/items/34503.

Jetzt hoffen die Duisburger natürlich, dass sie dabei sind. Weitere Informationen zu dem Projekt „Sing Human Rights“ findet man zudem unter www.sing-human-rights.org im Internet.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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