Nautisches Neudorf
Verein Duisburger Schiffbaustudenten feiert sein höchstes Fest
Der Verein Duisburger Schiffbaustudenten vertritt die Interessen der Studierenden, die an der Universität Duisburg-Essen Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Schiffstechnik studieren. Weder der Verein noch der Studiengang selbst sind über die Campusgrenzen hinaus sehr bekannt, weshalb die Anmeldezahlen stetig sinken. Auf dem jährlichen „Poseidonfest“ präsentierte sich der Verein und bot einen Überblick über seine Arbeit.
Von Sascha Mangliers
„Der wilde wilde Westen fängt gleich hinter Hamburg an“, heißt es in einem Lied aus den späten 1970ern. Betritt man das Institut für Schiffstechnik, Meerestechnik und Transportsysteme (ISMT) auf dem Uni-Campus Neudorf, könnte man glauben „Der hohe hohe Norden fängt gleich hinter Duisburg an“. Dort dreht sich alles um die Nautik und den Schiffbau. Das verwundert womöglich, da man bei diesen Themen wohl eher an Hamburg, Kiel und Bremen denkt als an Duisburg. Doch, was die Wenigsten wissen: Genau dafür gibt es auch an der Uni Duisburg-Essen einen Studiengang.
Genauer gesagt handelt es sich bei Schiffs- und Offshoretechnik um einen Schwerpunkt innerhalb des Maschinenbaustudiums, den Studierende ab dem fünften Semester wählen können. Wer sich also für die Konstruktion von Schiffen interessiert, der kann sich für eine Spezialisierung in diese Richtung entscheiden. Unterstützung findet dabei jeder Studierende beim Verein Duisburger Schiffbaustudenten. Der Verein geht aus einer Schiffbauerzunft aus dem Jahr 1954 hervor und organisiert alle studentischen Anliegen innerhalb des Schiffbau-Zweiges. Dabei stehen besonders Gemeinschaft und Zusammenhalt im Vordergrund, wie die erste Vorsitzende, Jasmin Strunk betonte.
Gemeinsames Interesse verbindet
Seit November 2022 ist Jasmin Strunk die Vorsitzende des Vereins Duisburger Schiffbaustudenten. Sie sieht die Aufgaben des Vereins in der Pflege von Brauchtümern der Schifffahrt, aber in erster Linie im Erleben von Gemeinschaft: „Der Zusammenhalt im Verein ist einmalig. Wann immer jemand Hilfe benötigt, sind die anderen da.“ Und auch außerhalb der Uni-Mauern gehen die Vereinsmitglieder zusammen ihrer Begeisterung nach. So nehmen sie beispielsweise als Team mit selbstgebauten Tretbooten an Wettkämpfen teil oder reisen wie letzten November gemeinsam nach Hamburg, erzählte Jasmin Strunk.
Umso bedauerlicher findet es die Vorsitzende, dass die Anmeldezahlen zusehends zurück gehen. Im Verein sind derzeit nur rund 20 Mitglieder aktiv und selbst für den Studiengang Maschinenbau gab es zum Wintersemester nur 90 Einschreibungen. Das führt Jasmin Strunk zum einen darauf zurück, dass die wenigsten Studieninteressierten vom Schwerpunkt der Schiffstechnik wissen. Zum anderen fürchten einige, so Jasmin Strunk weiter, dass sie das Studium nur als Experten für Mathe und Physik bewältigen können. Doch eine naturwissenschaftliche Hochbegabung sei nicht zwangsläufig nötig, erklärte die erste Vorsitzende.
Disziplin und Interesse
Ein Grundverständnis der Naturwissenschaften sei wichtig, schließlich müsse man beispielsweise Berechnungen zum Schiffsverhalten auf dem Wasser anstellen. Wichtiger aber sei noch die Disziplin und das Interesse an dem, was man lernt, hob Jasmin Strunk hervor, die abschließend ein leidenschaftliches Plädoyer für ihren Studiengang abgab: „Ich kann jedem Interessierten nur empfehlen, bei uns Schiffbau zu studieren. Man kann enorm viel lernen und wegen der geringen Zahl an Studierenden haben wir einen einmaligen, engen Austausch mit unseren Dozenten. Man merkt, dass sie Interesse an uns und unserem Lernerfolg haben.“
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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