Ulrich Erben stellt in der Küppersmühle aus
Die Ausstellung "Ulrich Erben - Lust und Kalkül Malerei aus fünf Jahrzehnten" ist vom 28. Oktober 2011 - 29. Januar 2012" im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst" am Duisburger Innenhafen zu sehen.
Das MKM präsentiert in seiner großen Herbstausstellung den Düsseldorfer Künstler Ulrich Erben. Seit über 40 Jahren gehört er zu den wichtigsten deutschen Vertretern der Farbfeldmalerei. Der Künstler war 25 Jahre als Professor für die Kunstakademie Düsseldorf/Münster tätig. Das MKM zeigt eine umfangreiche Werkschau seiner Malerei von den 1960er Jahren bis heute. Neben
Gemälden, Papierarbeiten und einem Lichtobjekt-Raum realisiert Erben eigens für diese Ausstellung zwei monumentale Wandarbeiten im MKM.
Erben ist seit vielen Jahren auch in der Sammlung Ströher vertreten.
Licht und Farbe, Form und Raum sind die Themen von Ulrich Erben. Sein Frühwerk ist noch gegenständlich geprägt und deutet Häuser, Berge oder Bäume an, die sich zusehends in der Fläche auflösen. Als Folge entstehen in den 1970er Jahren weiße Bilder, die auf der documenta 6 in Kassel zu sehen sind und den Künstler bekannt machten.
Den weißen Bildern folgen Lichtobjekte und Bildserien in intensiver Farbigkeit.
Wände dienen bei Erben dabei nicht nur als Hängefläche. Sie werden selbst zum monumentalen Bild. Im MKM realisiert er neben zwei großen Malereien direkt auf den Ausstellungswänden auch wandfüllende Kompositionen aus losen, neben- und untereinander angehefteten Papierarbeiten.
Ulrich Erben wurde 1940 in Düsseldorf geboren. Er ist in Italien aufgewachsen und hat an den Akademien in Hamburg (Zeichnung), Urbino (grafische Techniken), Venedig (Fresko und Malerei), München (Malerei) und Berlin (Malerei) studiert. Von 1980 bis 2005 war Erben Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf, Abteilung Kunsterziehung Münster (heute Kunstakademie Münster). Erben hatte zahlreiche Museumsausstellungen im In- und
Ausland und war u.a. Teilnehmer der documenta 6 (1977) in Kassel. Seit 1966 ist er mit der Schriftstellerin Ingrid Bachér verheiratet und lebt und arbeitet in Düsseldorf und in Bagnoregio bei Rom.
"Ich wollte mich mit der Ausstellung selbst überraschen," berichtet Erben. "Der Besucher soll nicht durch das Museum gehen, im ersten, nächsten, übernächsten und überübernächsten Raum Bilder sehen und am Ende nicht mehr wissen, was man gesehen hat. Mich haben immer Künstler interessiert, die anders gedacht haben als ich."
"Erben ist jemand, der mit seiner präzisen Gestaltung von Farbe und der malerischen Inszenierung Architektur gestalet. Der Raum bekommt Aura, Tiefe, Stimmung und eine neue Dimension, was ohne seine Arbeit nicht existent wäre," berichtet Museumsdirektor Walter Smerling. "Es geht um das Emotionale, die Sinnlichkeit, um Raum, Form und Farben. Es ist eine große Freude, seine Kunst zu betrachten."
Neben viel Lob gibt es aber auch kritische Stimmen unter den Kollegen Journalisten, die über die Ausstellung berichten. "Die Ausstellung hat nicht die Relevanz, als daß ich mich hier länger aufhalten würde," berichtet beispielsweise ein Freund von mir. "Es ist eine der bittersten Erfahrungen in meinem beruflichen Leben, daß Leute, die künstlerisch wenig können, Karriere machen. Es gibt Leute, die künstlerisch wenig können, aber in der Lage sind, sich selbst zu inszenieren und Aufträge ohne Ende bekommen. Bei den Leuten, die dagegen gute Kunst, bieten, kommen oft nur wenige Besucher."
Unter der Hand ist zu hören, daß das Museum wohl nicht damit rechnet, daß der Erweiterungsbau noch im kommenden Jahr eröffnet wird. Das Sammlerehepaar Ströher soll aber keine Ambitionen haben, aus Duisburg wegzugehen und sich einen neuen Standort zu suchen.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.