Kolumne
...über die Sachertorte

Die Sachertorte ist eine Schokoladentorte aus Sachermasse mit Marillenmarmelade und Schokoladenglasur. Sie gilt als eine Spezialität der Wiener Küche.

Die Bezeichnung „Sachertorte“ ist kein geschütztes Warenzeichen und wird von zahlreichen Konditoren sowie in Rezeptsammlungen verwendet. Aus diesem Grund gibt es auch kein einzelnes verbindliches Rezept, sondern es sind unterschiedliche Rezepte im Umlauf. 

Das österreichische Lebensmittelbuch enthält keine Erfordernisse für Sachertorte als solche, sondern beschreibt allgemeiner Konditorwaren, die mit einem Hinweis auf „Sacher“ in Verkehr gebracht werden. Demnach bestehen diese aus Sachermasse, die Mehl, Butter oder Butterfett/Butterreinfett, Eier, Zucker und Schokolade enthalten muss, wobei die Proportionen der Bestandteile nicht festgelegt werden, nur der Schokoladenanteil muss mindestens 15 % betragen, die Schokolade muss mindestens 35 % Kakaotrockenmasse enthalten.

Das deutsche Lebensmittelbuch verlangt für Sachertorte eine Fruchtfüllung mit mindestens 45 % Aprikosenanteil (Aprikosenkonfitüre extra kommt in Frage). Die Inhaltsstoffe der Sachermasse sind im Wesentlichen wie nach österreichischem Standard, jedoch sind die Anteile wie folgt festgelegt: Auf 100 Teile Mehl kommen 100 Teile Schokolade bzw. eine entsprechende Menge Kakao, 100 Teile Butter oder eine entsprechende Menge Butterfett/Butterreinfett und 200 Teile Vollei. Als Überzug sind ebenfalls nur kakaohaltige Zuckerglasur und Schokolade zulässig.

Für die Füllung mit Marmelade sind zwei Varianten üblich: In der ersten Variante ist nur eine Konfitürenschicht vorhanden, die sich direkt unter dem Schokoladenüberzug befindet. Hierfür wird vor dem Überziehen mit Schokolade eine Konfitürenschicht auf die Torte aufgebracht (fachsprachlich sagt man, die Torte wird aprikotiert). In der zweiten Variante gibt es zusätzlich dazu eine zweite Konfitürenschicht etwa in der Mitte der Torte; dafür wird der gebackene Boden (in der Konditorei mit einer garrotte­ähnlichen Edelstahl-Drahtschlinge) aufgeschnitten, der untere Teil mit Marmelade bestrichen, und anschließend die Torte wieder zusammengesetzt.

Zum Überziehen der Torte kann Kuvertüre oder eine kakaohaltige Zuckerglasur verwendet werden.

Soweit zur Theorie. Wenden wir uns nun dem fiktiven Teil zu.

"Oh Gott - meine Käsekuchen ist angebrannt. Ich habe jetzt nichts, was ich auf meiner Geburtstagsfeier anbieten kann. Reiner, scharwenzel."

Es ist nicht irgendwer, der hier um Hilfe bittet. Nein - es handelt sich dabei um Stephania Scharwenzelfrau. Sie steckt mitten in den Vorbereitungen für ihre große Party. Und nun dies, das Ungemach mit den verbrannten / angebrannten (wie auch immer) Käsekuchen. Was soll sie anders tun, als ihren berühmt - berüchtigten Göttergatten Reiner Scharwenzelmann um Hilfe zu bitten?

Und der weiß auch schon Rat: "Ich werde eine Sachertorte herbeizaubern, mit kleinen Kerzen sowie Smarties drauf, Erdbeermarmelade als zweiter Füllung und kleinen Figuren aus Marzipan am Seitenrand."

Doch kaum ist er im Schweiße seines Angesichts fertig geworden, bekommt er auch schon "Buh!"-Rufe von allen Seiten zu hören. Man brauche keinen Kuchen für eine Tortenwurf-Schlacht, sondern etwas Herzhaftes zu essen....

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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