Schauspielkalender für die kommende Spielzeit macht Appetit auf mehr
Theater Duisburg schärft sein Profil

Kulturdezenrent Thomas Krützberg (l.), Verwaltungsleiterin Karoline Hoell und Intendant Michael Steindl bei der Präsentation des neuen Schauspiel-Programms.
Foto: Reiner Terhorst
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Der letzte Vorhang der laufenden Spielzeit im Theater Duisburg ist noch nicht gefallen, da macht der Blick in den jetzt vorgestellten Schauspiel-Kalender für die Spielzeit 2019/2020 bereits Appetit auf mehr.

Eine Mischung aus wieder ins Programm genommenen Stücken, Eigen- und Koproduktionen, Gastspielen, Neuinszenierungen und einer absoluten Uraufführung versprechen spannungsgeladene Bühnenvielfalt. Der Blick nach vorne ist die eine Seite, der Blick zurück die andere. Letzterer hat natürlich den Wasserschaden im April, durch den das Theater zwei Monate lang weitgehend lahm gelegt war, im Visier.

Kulturdezenrent Thomas Krützberg ist zusammen mit Intendant Michael Steindl und Verwaltungsleiterin Karoline Hoell überzeugt, dass die Besucher in der neuen Theatersaison, die Mitte September an den Start geht, nur noch wenig bis gar nichts von den Auswirkungen der „Theaterflutung“ merken werden. „Die Mitarbeiter des Immobilien-Management-Duisburg“, so Krützberg, „hauen mächtig rein und leisten hervorragende Arbeit.“ In Kürze wird der „Ist-Stand der Arbeiten“ zudem der Öffentlichkeit bekanntgegeben.

Nachwirkungen hatte der Schaden in jedem Fall. Dadurch, dass mehrere Vorstellungen ausfallen mussten, darunter ein restlos ausverkauftes Gastspiel des Wiener Burgtheaters, ist die Besucherzahl ein wenig getrübt. Statt 22.375 verkaufte Karten im Vorjahr stehen diesmal etwa 21.600 Theaterbesucher in der Bilanz. Krützberg: „Ohne die Ausfälle hätten wir die guten Zahlen des Vorjahres deutlich übertroffen.“ Der neue Schauspielkalender umfasst jetzt die erste Hälfte der neuen Spielzeit bis Ende Februar. Die Planungen für die zweite „Theater-Halbzeit“ laufen auf Hochtouren, lassen aber noch Spielräume für attraktive Vorstellungen und Inszenierungen offen. Auch die kommenden Akzente finden dort ihren Platz.

Uraufführung von "Rattenkinder"

Die Zeiten, in denen vorwiegend Gastproduktionen die Bühne des Kulturtempels an der Neckarstraße füllten, gehören eindeutig der Vergangenheit an. Das Theater Duisburg hat ein eigenes Profil und dessen Stärung wird stetig vorangetrieben. Einen nicht zu unterschätzenden Anteil daran hat auch der Jugendclub „Spielbetrieb“ , der mit der Uraufführung von „Rattenkinder“ Maßstäbe setzt.

Hintergründiges, süffisantes Schmunzeln gab es bei der Spielplanvorstellung, als Michael Steindl auf einen Programmhöhepunkt am 19. Oktobher hinweis. Dann ist das Deutsche Theater Berlin mit „Medea.Stimmen“ nach Christa Wolf zu Gast. Erinnerungen an den April wurden wach. Denn Wasser als „Feuchter Schlund auf der dunklen Bühne“ prägt das Bühnenbild. Intendant Steindl dazu: „Wasser auf der Bühne kann auch Teil einer wunderbaren Ästhetik sein. Das wird uns das Gastspiel vor Augen führen“. Allerdings sei es im April fast zum Verhänfnis geworden. Als das Stück ins Programm aufgenommen wurde und sogar das Titelblatt des neuen Schauspiel-Kalenders ziert, war natürlich noch nichts vom ungewollten Auslösen der Sprühflutanlage bekannt, versichert Steindl.

Er selbst hat seine künstlerische Handschift in den Spielplan eingebracht und führt bei „Don Juan“ Regie. Premiere ist am 18. Oktober. Eine weitere Premiere steht mit „Event“ am 3. Januar des kommenden Jahres an. Der „Beat Club“, eine Hommage an die Kultsendung des Fernshens in den 60er und 70er Jahren ist genauso vertreten wie „1968“, „Hans Albers – sein Leben, seine Lieder“ oder „Being Freddie
Mercury“.

Duisburger Schauspielführer

Die Sparte „Anspruchsvolles Theater“ füllt etwa „Unterwerfung“, eine Auseinandersetzung mit dem Islamismus, oder „Heilig Abend“ von Daniel Kehlmann. Die Weihnachtsmärchen und adventlichen Vorstellungen sind ebenfalls Bestandteil des vielschichtigen Angebotes. Chronologisch aufgelistet und mit informativen Beschreibungen ausgestattet, ist jetzt alles im Schauspiel-Kalender September 2019 bis Februar 2020, der ab sofort in der Theaterkasse, der VHS, der Stadtbliotheken und Bezirksämtern erhältlich ist, ein „richtiger kleiner Duisburger Schauspielführer“.

Zudem ist das Theater Duisburg fest in das Landesförderprogramm „Neue Wege“ eingebunden, dessen Zuwendungen in Höhe von 260.000 Euro helfen wird, das Theater in unserer Stadt weiter zu entwickeln. Das Stichwort „Profilschärfung“ machte bei der Programmvorstellung die Runde.

INFO 

Die Kartenpreise bleiben unverändert. Ab sofort gibt es Karten für sämtliche Schauspielvorstellungen an der Theaterkasse, Neckarstraße 1, Tel. 0203 / 28362100.

Das Theater bietet unterschiedliche Abos an, darunter auch eine Karte für sechs Gutscheine für Schauspielaufführungen im Großen Haus. Abokarten sind 25 Prozent günstiger als vergleichbare Karten im freien Verkauf. Außerdem erhalten Abonnenten eine zwölf-prozentige Ermäßigung für Karten, die sie außerhalb des Abos kaufen. Ein weiterer Anreiz ist: Der Abo-Ausweis ist übertragbar. Abo-Infos unter Tel. 0203 / 28362110.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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