Beeindruckende Fotoausstellung
Stahl und Eisen zwischen Faszination und Bewunderung

Udo Kloppert (links) und Thomas Dörbandt sind ambitionierte Fotografen, die nach der Ausstellung „Trilogie Heimat“ jetzt zum zweiten Mal gemeinsam mit Uwe Stoklossa Werke im Meidericher Gemeindezentrum, Auf dem Damm 8, präsentieren. Presbyteriumsvorsitzende Heidi Kloppert ist gespannt auf „Stahl und Eisen“, wie die Ausstellung betitelt ist.
Foto: Reiner Terhorst
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  • Udo Kloppert (links) und Thomas Dörbandt sind ambitionierte Fotografen, die nach der Ausstellung „Trilogie Heimat“ jetzt zum zweiten Mal gemeinsam mit Uwe Stoklossa Werke im Meidericher Gemeindezentrum, Auf dem Damm 8, präsentieren. Presbyteriumsvorsitzende Heidi Kloppert ist gespannt auf „Stahl und Eisen“, wie die Ausstellung betitelt ist.
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„Es war schon ein Hauch von Abenteuer mit im Spiel“, lacht Thomas Dörbandt rückblickend und spricht Udo Kloppert und Uwe Stoklossa aus der Seele. Ihre neue Gemeinschaftsstellung ist eine Hommage an das Ruhrgebiet, die Industrie und vor allem an die hart arbeitenden Menschen im Revier.

Die Ausstellung hat den Titel „Stahl und Eisen“, und wenn man das zum Thema macht, dann kommt es schon mal dazu, dass man hautnaher Zeuge wird, wie es mit Wasserstrahlschneiden möglich ist, filigranste Kontouren in nahezu alle Materialien zu schneiden, ohne dass die Gefahr besteht, durch Hitzeeinwirkung eine Gefügeveränderung hervorzurufen.

„Sogar gehärteter Stahl lässt sich damit exakt bearbeiten“, sprudelt es begeistert aus Thomas Dörbandt hervor, als würde er jetzt noch im Metallbauunternehmen seines Freundes Andreas in Kamp-Lintfort stehen. Das Ganze dann fotografisch so festzuhalten, das der Betrachter meint, selbst vor Ort zu sein, war eine Herausforderung, die Dörbandt bestens gemeistert hat. Nicht der Hochofen und die Stranggussanlage stehen hier im Mittelpunkt, sondern die Verarbeitung von Stahl und Eisen zu großen Bauteilen, die in Industrien auf der ganzen Welt eingesetzt werden.

Langer Vorlauf
und viele Mühen

Uwe Stoklossa hingegen hat ein riesiges Stahlunternehmen für seinen Beitrag zur Gemeinschaftsausstellung als sein ganz persönliches Fotostudio genutzt. Der promovierte Jurist war in der Vergangenheit für zwei Stahlkonzerne tätig war und wollte schon seit langem in seiner neuen Rolle als Fotograf auf dem Werksgelände eines Stahlunternehmens fotografieren.

Mit langem Vorlauf und vielen Mühen ist es ihm im November letzten Jahres gelungen, bei ThyssenKrupp Steel Europe in Duisburg seine „Stahlbilder“ zu machen. „Eine nicht nur für Fotografen faszinierende Welt“, meint er und ergänzt: „Natürlich habe ich viel mehr Bilder gemacht, als ich in dieser Ausstellung zeigen kann. Die Fotos selbst stammen überwiegend vom Hochofen 8 sowie vom Oxygenstahlwerk II.“ Einige Bilder konnte er mit dem Blick von außen auf das Werksgeländes anfertigen. Auch ein Bild der sehr markanten Konzernzentrale in Essen durfte nicht fehlen.

Die von Udo Kloppert beigesteuerten Fotos zeigen Maschinen und Gegenstände aus dem Bereich des Bergbaus. Mal ist es der in den Himmel ragende künstlerisch gestaltete Förderturm (Colani-Ei) der Zeche Minister Achenbach in Lünen, ein anderes Mal sind es die Metallkörbe mit den zugehörenden Schlössern für die Kleidung der Bergleute oder die Pressluftmaschinen in den Maschinenhallen der Zechen Hansa in Dortmund oder Consolidation in Gelsenkirchen, die die Fördertürme angetrieben haben.

Monochrome
Farbgestaltung

„Ohne die Metallverarbeitung wäre die Entwicklung dieses Wirtschaftsbereichs nicht möglich gewesen“, sagt der Meidericher, der ja ganz in der Nähe eines früheren Stahlwerks zuhause ist, das im Landschaftspark Nord den Strukturwandel authentisch symbolisiert.

Symbolhaft wie authentisch ist auch die individuelle Bearbeitung seiner Fotos. „Die bläulich gehaltene monochrome Farbgestaltung der Fotos weist auf die Härte und Kälte von Stahl hin“, sagt er. Das war so von ihm gewollt und das kommt auch so rüber.

Die drei Hobbyfotografen mit professionellem Anspruch und ebensolcher Ausstattung stellen nach der auch überregional viel beachteten Ausstellung „Trilogie Heimat“ im September 2021 jetzt zum zweiten Mal gemeinsam Werke im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Meiderich, Auf dem Damm 8, aus.

Inhaltliche
Einführung

Und sie sind natürlich persönlich mit von der Partie, wenn die Ausstellung am Sonntag, 24. April, 17 Uhr, eröffnet wird und kommen gerne mit den Besucherinnen und Besuchern über ihre Arbeiten und die Wege zu den Bildern ins Gespräch. Zu erzählen haben die Fotografen eine Menge, ihre Fotos allerdings auch. Eine inhaltliche Einführung in die Ausstellung gibt erneut Jörg Mascherrek vom Lehmbuck-Museum. Zudem erklingt Gitarrenmusik von Helmut Richter, dem langjährigen Schulleiter des Rheinhauser Willy-Brandt-Berufskollegs.

Zu sehen ist die Ausstellung bis Freitag, 13. Mai. Der Eintritt ist frei. Aktuelle Informationen zu Öffnungszeiten und Pandemie-Schutzmaßnahmen gibt es im Gemeindebüro unter Tel. 0203 / 4519622 und auf der Internetseite der Gemeinde unter www.kirche-meiderich.de.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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