Eine Bibliothek auf drei Rädern
Stadtbibliothek nimmt ihr BibBike in Betrieb, um mehr Leser zu erreichen
Nicht jeder, der Freude an Literatur hat, findet den Weg in die Duisburger Stadtbibliotheken. Gerade für Kinder und ältere Menschen ist der Besuch oft erschwert. Die Idee der Stadtbibliothek: Das Angebot mobiler gestalten, um zukünftig alle Lesergruppen zu erreichen. Mit dem neuen Elektro-Fahrrad „BibBike“ sollen also nun die Bücher zu ihren Lesern kommen und die Leselust fördern, wo immer Bedarf besteht.
Von Sascha Mangliers
Drei Räder, ein Sonnenschirm, ein Elektromotor und viele, viele Bücher im Gepäck: Das ist das neue BibBike der Stadtbibliothek. Das sonderangefertigte E-Bike im Wert von über 5.000 Euro wurde aus Mitteln der Duisburger Bibliotheksstiftung finanziert. Der Vorsitzende des Stiftungskuratoriums Thomas Diederichs betonte die Wichtigkeit dieser Investition: „Es geht darum, Wissen näherzubringen und die Menschen zu animieren, die Stadtbibliothek zu besuchen, wenn sie erstmal die mobile Bibliothek gesehen haben.“ Damit das gelingt, kann das BibBike, je nach Zielgruppe und Altersgruppe, mit Medien zu verschiedenen Themen bestückt werden.
Konkret werden die Einsätze des BibBikes so aussehen, dass man vor allem Kitas, Schulen, Seniorenzentren, aber auch Flüchtlingsunterkünfte und Wohnanlagen besuchen werde, erklärte Marita Dubke, Leiterin der Zentralbibliothek. Vom Bereich „Kinder und Familie“, über „Interkulturell“ bis hin zum „Alter“ habe man insgesamt fünf Themenboxen vorbereitet, um auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen genau eingehen zu können, so Marita Dubke weiter. Das Ziel der mobilen Bibliothek besteht für sie ganz klar in der Begegnung: „Nicht nur die Bibliothek selbst ist ein Ort der Begegnung, auch wir müssen aktiv den Menschen begegnen.“
Mehr als nur Bücher
Dass es an dem BibBike aber mehr zu erkunden gibt als nur Bücher, betonte der Direktor der Stadtbibliothek, Jan-Pieter Barbian: „Leseförderung ist zugleich auch Sprachförderung. Das ist in erster Linie für Kinder und Menschen mit einer anderen Herkunftssprache wichtig.“ Was das bedeutet, führte Marita Dubke anhand der Themenboxen aus. Diese seien nämlich auch mit digitalen Medien und Spielen ausgestattet. „Oft ist es einfacher, spielerisch in Kontakt mit anderen Menschen zu treten und Sprachbarrieren zu überwinden“, begründete Marita Dubke. Man habe sich, so die Bibliotheksleiterin weiter, auch schon intensiv damit auseinandergesetzt, wie man den Geflüchteten aus der Ukraine den Zugang zu Bildung und Literatur erleichtern könne.
Doch auch ganz naheliegende Dinge sollen durch den Einsatz des BibBikes in Zukunft vereinfacht werden. So kann man sich beispielsweise direkt Vorort Bibliothekausweise ausstellen lassen und anschließend sogar Medien ausleihen. Ersteres sei, erklärte Jan-Pieter Barbian, besonders für Kinder interessant, da der Bibliotheksausweis für Kinder, Heranwachsende und junge Erwachsene in Ausbildung kostenlos ist. Am Ende steht der Wunsch, dass jeder, der es möchte, einen möglichst unkomplizierten Zugang zu Büchern bekommt, unabhängig von Alter, Bildungsstand und Muttersprache.
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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