Ein Ungar aus Serbien fühlt sich in Duisburg wohl
Silvester Pece hat Musik im Blut

Das Foto zeigt Silvester Pece an der Orgel der Neumühler Gnadenkirche. Aber auch sein geliebtes Akkordeon spielt im Leben und Wirken des leidenschaftlichen Musikers eine bedeutende Rolle.
Foto: Reiner Terhorst
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  • Das Foto zeigt Silvester Pece an der Orgel der Neumühler Gnadenkirche. Aber auch sein geliebtes Akkordeon spielt im Leben und Wirken des leidenschaftlichen Musikers eine bedeutende Rolle.
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Mit der einen Hand streicht Silvester Pece liebevoll über sein Akkordeon, die andere legt er behutsam auf die Orgel der Evangelischen Gnadenkirche in Neumühl. Zwei Instrumente, die das Leben des 43-Jährigen bestimmen. Der gebürtige Ungar ist Musiker mit und aus Leidenschaft. Und die „Musik im Blut“ hat er von seinem Großvater geerbt.

Geboren und aufgewachsen ist er im ehemaligen Jugoslawien. Dort, im Norden des heutigen Serbien, leben viele Ungarn. „Das ist eine richtige ungarische Enklave der  Fröhlichkeit und des gemeinsamen Musizierens. Kein Tag ohne Musik und Singen“, sagt er lachend.

Das hat auch ihn geprägt. Kein Wunder, dass der kleine Silvester sich staunend und bewundernd an eines der Akkordeons des Großvaters begab und versuchte, ein paar Töne „herauszuquetschen“. Mit Opas Hilfe gelang das. Wieder lacht Pece: „Das Akkordeon war fast größer als ich.“

Akkordeon und Orgel
sind seine große Liebe

Als die Familie das Talent ihres Sprösslings erkannte, ging es schnell und zielstrebig weiter. Bereits seit dem siebenten Lebensjahr erhielt er Akkordeonunterricht, „regelmäßig und intensiv“, wie er sagt. Später besucht er das Musikgymnasium in Subotia/Serbien. Nach dem Abitur folgte das Studium an der Musikakademie in Novi Sad. Fächer: Instrumentalpädagogik, Dirigieren und Komposition.

„Dann kam ich an einen Punkt, wo ich mich in Serbien nicht mehr weiterentwickeln konnte“, stellte er fest. „Dann gab es aber einen, der einen kannte“, lacht er wieder. Und erneut ging alles recht zügig vonstatten. Silvester Pece kam im Jahr 2000 nach Deutschland. Durch die Kontakte, die in Serbien geknüpft wurden, landete er in Hochfeld.

Er konnte parallel die deutsche Sprache erlernen, ein einjähriges Unterrichtspraktikum an der Musik- und Kunstschule der Stadt Duisburg absolvieren und sein Studium an der Folkwang-Hochschule Essen/Duisburg und der Musikhochschule Detmod/Dortmund aufnehmen. 2003 bestand Silvester Pece das Staatsexamen als Instrumentalpädagoge mit dem Hauptfach Akkordeon.

Verändert hat sich
eine ganze Menge

Kurze Zeit später begann seine Unterrichtstätigkeit an der Musikschule der Stadt Gladbeck sowie der Musik- und Kunstschule der Stadt Wesel.  Dort unterrichtet er noch heute. Verändert hat sich dennoch eine ganze Menge. Zum Akkordeon ist eine weitere „Instrumentenliebe“ hinzugekommen: In Hochfeld wohnend, ging Silvester Pece auch oft zum Gottesdienst in die dortige evangelische Pauluskirche.

Schnell kam er mit den Menschen in Kontakt, begeisterte sie mit seinen Akkordeonklängen. Als der damalige Pfarrer Axel Hermann ihn fragte, ob er nicht auch das Orgel-Spielen lernen möchte, da man in der Gemeinde durchaus Bedarf habe, musste Pece nicht lange überlegen.

Wieder lacht er: „Beide Instrumente haben ja Tasten. Und Klavier und Keyboard waren mir ja auch nicht fremd.“ Erneut ging alles unkompliziert und zügig. Er bestand sein landeskirchliches C-Examen im Fach Orgel und Chorleitung und spielte viele Jahre in den Hochfelder Gottesdiensten.

Hamborn und Neumühl
musikalisches Zuhause

2008 zog der Vater von zwei heute 14 und 17 Jahre alten Töchtern von Hochfeld in den Duisburger Norden nach Fahrn. Auch dort kam der stets gut gelaunte fröhliche Musiker schnell mit den Menschen zusammen: „Musik verbindet“. Inzwischen ist Silvester Pece Organist in der evangelischen Kirchengemeinde Hamborn und seit dem letzten Jahr auch in Neumühl.

Die dortigen Orgeln bedient er in den Gottesdiensten mit „Respekt, Einfühlungsvermögen und Freude“. Aber auch das Akkordeon behält sein Platz. So hat er für die Neumühler schon bei einer Ferienkirche vor einem kultigen Büdchen am Bergmannsplatz Kirchenlieder auf dem Akkordeon gespielt.

Die Menschen besser
motivieren und einbinden

„Geht nicht gibt’s nicht“, sagt er. In den beiden Gemeinden fühlt er sich wohl und überlegt schon, wie man die Menschen dort noch besser einbinden kann. Chorprojekte, kleine Konzerte, musikalische Begleitung bei Gemeinde- und Stadtteilfesten, alles sei denkbar und machbar.

Silvester Pece fühlt sich hier vor Ort wohl. „Ich hier angekommen, räumlich und auch innerlich.“ Er lacht, schwingt sich auf sein Fahrrad, an dem er auch gerne repariert, putzt, repariert und „werkelt“. Silvester Pece begibt sich gerne und oft „auf Fahrradtour“, denn er ist nicht nur leidenschaftlicher Musiker, sondern auch leidenschaftlicher Radfahrer. Und wenn es die Zeit erlaubt, liest er auch gerne oder hört Musik. Welche? „Egal, nur gut muss sie sein!“

Das Foto zeigt Silvester Pece an der Orgel der Neumühler Gnadenkirche. Aber auch sein geliebtes Akkordeon spielt im Leben und Wirken des leidenschaftlichen Musikers eine bedeutende Rolle.
Foto: Reiner Terhorst
Silvester Pece lässt die Menschen an fröhlichen Klängen teilhaben. Das Foto zeigt ihn und zwei seiner Akkordeonschüler bei einem Umzug durch Gladbeck.
Foto: Pece privat
Autor:

Evangelischer Kirchenkreis Duisburg aus Duisburg

Am Burgacker 14-16, 44319 Duisburg
+49 203 29513501
info@kirche-duisburg.de
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