Sieger im städtebaulichen Wettbewerb für das Mercator Quartier wurde ermittelt

Die Visualisierung des Entwurfs
7Bilder

Beim städtebaulichen Wettbewerb für das Mercator Quartier im Herzen der Duisburger Innenstadt hat das Berliner Architekturbüro Gewers und Pudewill den ersten Preis errungen. Das war das Ergebnis der ganztägigen Preisgerichtssitzung am 2. März 2011.

Fünf Planungsbüros und ein Studententeam der Rhein-Main Universität Wiesbaden, dass außer Konkurrenz am Wettbewerb teilnahm, haben städtebauliche Konzepte für eine Neunutzung des Berufskollegstandortes zwischen Oberstraße, Gutenbergstraße und Obermauerstraße unter dem Titel „Mercator Quartier Duisburg“ erarbeitet.

Den Teams wurde als Aufgabenstellung eine Nutzungsmischung aus Wohnen, Dienstleistung/Büro und Hotel/Gastronomie vorgegeben. Unter Berücksichtigung des Masterplans Innenstadt bestand die Aufgabe darin, ein attraktives urbanes Quartier mit einem unverwechselbaren Charakter unter Berücksichtigung der geschichtlichen Bedeutung des Ortes zu entwickeln.

Vom 18. bis zum 20. Januar 2011 fanden in Duisburg Kolloquien für die teilnehmenden Büros statt, um Planungsziele und Vorstellungen der beteiligten Fachverwaltung und der Bürgerinnen und Bürger, die am 19. Januar zu einer Abendveranstaltung eingeladen waren, kennen zu lernen. Mitte Februar wurden die Arbeiten eingereicht. Neben Plänen und Beschreibungen hatte jedes Team auch ein Modell zu erstellen.

In einer ausführlichen Vorprüfung durch die Fachverwaltung wurden die Arbeiten nach folgenden Kriterien geprüft: städtebauliche Gesamtlösung, Bautypologien, städtebauliche und architektonische Beziehungen, Verkehrskonzept und Erschließung, ruhender Verkehr, Grün und Freiraum, Anforderungen der Denkmalpflege, Nutzungsmischung, Nachhaltigkeit und Ökologie und Bildung von Bauabschnitten und Realisierbarkeit. Die Vorprüfergebnisse flossen in die Bewertung durch die Preisrichter mit ein.

In einer ganztägigen Preisgerichtssitzung haben am Mittwoch, 2. März 2011, neun Sach- und Fachpreisrichter sich intensiv mit den eingereichten städtebaulichen Konzepten auseinandergesetzt und in einem mehrstufigen Beratungsverfahren einen Favoriten ausgewählt. Im ersten Schritt stellten die Teams ihre Arbeiten und Pläne dem Gremium vor. Jedes Team hatte dazu etwa 30 Minuten Zeit.

Gemeinsam ist allen Entwürfen die Integration eines Hotels, eine Realisierung in mindestens vier Bauabschnitten, eine verdichtete urbane Wohnbebauung, Nutzungsmischungen für unterschiedliche Lebens- und Wohnformen sowie eine Berücksichtigung der historischen Bezüge dieser Fläche auf dem Boden der mittelalterlichen Stadt.

In einem mehrstufigen Beratungsverfahren wurden dann die Arbeiten anhand der oben skizzierten Kriterien eingehend analysiert, diskutiert und beurteilt. Dabei spielten auch immobilienwirtschaftliche Aspekte eine wichtige Rolle. Nach der ersten Begutachtungsrunde kamen drei Entwürfe in die engere Wahl.

Im dritten Durchgang fiel dann schließlich nach intensiver und schwieriger Abwägung aller Kriterien mit großer Mehrheit die Entscheidung: Das Planungsteam Gewers & Pudewill GPAI GmbH, Berlin, erhielt den mit 6.000 Euro dotierten ersten Preis. Wick + Partner Architekten Stadtplaner aus Stuttgart wurde zweiter und Niemann + Steege mit Eller + Eller GmbH erhielten den dritten Preis.

In der Bewertung der Preisrichter heißt es zum Siegerentwurf: „Der Entwurf besticht durch ein sehr klares städtebauliches Konzept, das einerseits einen Blockrand formuliert und anderseits in der inneren Struktur die historischen Wegeverbindungen konsequent aufnimmt. Folgerichtig gibt es zwei sehr unterschiedliche Quartiersbilder: Eine sehr urban geprägte Außensicht und eine kleinteilige Struktur entlang der historischen Wege. Diese Atmosphären werden auch durch die bauliche Ausprägung gelungen akzentuiert.“

Die Empfehlung der Fachpreisrichter an die Stadt Duisburg beinhaltet, diesen Entwurf mit leichten Modifikationen für die weitere Entwicklung der Fläche zu Grunde zu legen: Die Dimensionierung der Grünverbindung im Bereich der Stadtmauer sollte noch einmal untersucht werden, die notwendigen Eingriffe in die Bodendenkmalbereiche sind zu überprüfen und gegebenenfalls zu minimieren und die Verschwenkung der Oberstraße im nordwestlichen Bereich ist zu überarbeiten.

„In der Höhenentwicklung fügt sich das Quartier hervorragend in die umgebende städtebauliche Struktur ein. Es entstehen insgesamt vier klar strukturierte Baufelder, die jeweils durch einen grünen Innenhof geprägt sind und so eine angenehme Wohnqualität erwarten lassen.“

Die Modelle und Entwürfe sind vom 3. bis zum 8. März im Kultur- und Stadthistorisch Museum, Johannes-Corputius-Platz1, ausgestellt.

Die Preisrichter:
• Prof. Heinz Nagler, Architekt/Stadtplaner, Cottbus
• Prof. Irene Lohaus, Architektin, Hannover
• Prof. Andreas Fritzen, Architekt/Stadtplaner, Köln
• Peter A. Poelzig, Architekt, Duisburg
• Adolf Sauerland, Oberbürgermeister
• Uwe Rohde, Geschäftsführer, Immobilien-Management Duisburg
• Marianne Wolf-Kröger, GEBAG, Duisburg
• Martin Linne, Amtsleiter, Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement
• Ansgar Bensch, Immobilien-Management Duisburg

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

3 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.