VHS-Vortrag zu den Rissen in der innerdeutschen Mauer lange vor ihrem Fall
Selbstschussanlagen, Schießbefehl und Befreiung

Unser Foto zeigt die Künstlerin Karin Dauenheimer vor ihren Druckgrafiken zur Mauergeschichte.
Foto: Stadt Duisburg
  • Unser Foto zeigt die Künstlerin Karin Dauenheimer vor ihren Druckgrafiken zur Mauergeschichte.
    Foto: Stadt Duisburg
  • hochgeladen von Reiner Terhorst

„Gespalten - Eingemauert – Befreit“, zu diesen Begriffen hat die Künstlerin Karin Dauenheimer vor einiger Zeit drei große Druckgrafiken geschaffen. In einem Online-Vortrag zeigt die Künstlerin anhand dieser Bilder am Montag, 15. März, um 20 Uhr auf, wie sie die Zeit des eingesperrt Seins in der DDR und den Befreiungsprozess erlebt hat.

Während die reale Mauer, hochgesichert mit Selbstschussanlagen und Schießbefehl, nur unter Lebensgefahr zu überwinden war, war das geistige eingesperrt Sein eher zu durchbrechen. Neben dem permanenten Einfluss von Westradio und -fernsehen, der von außen den geistigen Sperrvorhang perforierte, gab es auch eine Selbstbefreiungsarbeit von innen. Künstlerinnen und Künstler schrieben, malten, fotografierten, machten Musik und performten.

Es gab kleine Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und Diskussionsrunden im kirchlichen und privaten Raum. Da Karin Dauenheimer in der 1980ger Jahren bei einer CDU-Tageszeitung für die Seite „Christ und Welt“ verantwortlich war, gelang es ihr immer wieder, Rezensionen zu Ausstellungen und Veranstaltungen zu platzieren, insofern sie in kirchlichen Räumen stattgefunden hatten. Sie konnte darin Gedanken aussprechen, die nicht der DDR-Doktrin entsprachen. Es erfolgten oft rigide Maßnahmen und sie wurde für die Staatssicherheit ein „Operativer Vorgang“, aber die Artikel waren erschienen und die Botschaften in der Welt!

Perfide Methoden

Die Mitarbeiter der Stasi versuchten mit ihren perfiden Methoden, den gesellschaftlichen Diskurs unter Kontrolle zu halten. Sie merkten nicht, wie die Mauer von innen her immer mehr kleine Risse bekam und zu bröckeln begann.

Anhand von Beispielen aus der Mail-Art-Bewegung, Ausstellungen, Tanz- und Performance-Szene und Artikeln aus Tageszeitungen wird der Vortrag diesem Prozess etwas sichtbar machen. Der direkte Link zu dieser entgeltfreien Veranstaltung: https://vhs.link/BKtMrv

Weiterführende Infos erteilt Josip Sosic, (VHS) unter Tel. 0203 / 2833725

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

39 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.