Duisburger Tanztage in den Startlöchern
Schrill und mitreißend
Nach der Corona-Zwangspause heißt es bald wieder „Duisburg, let's dance!“ Die traditionellen und mindestens genau so beliebten Duisburger Tanztage finden in diesem Jahr vom 11. bis zum 20. März in der Rheinhausen-Halle statt, das Finale am 2. und 3. April im Theater am Marientor (TaM).
Von den Rekordzahlen vor Corona, als fast 5.000 Teilnehmer und über 9.000 Besucher das größte Amateurtanzevent Deutschlands zu einem schrillen, bunten und zugleich anmutig-schweißtreibenden Festival werden ließen, wird man in diesem Jahr noch deutlich entfernt sein.
„Noch“, betont Nicole Richter, seit 2009 Leiterin der Duisburger Tanztage, denn die aktuellen Zahlen machen nicht nur ihr Mut und Hoffnung für die weitere Zukunft. Als sie gemeinsam mit Kulturdezernentin Astrid Neese und Karoline Hoell, Leiterin der städtischen Kulturbetriebe, das diesjährige Programm und die Abläufe vorstellte, waren Zuversicht und Erleichterung zu spüren.
Einige Klippen
übersprungen
243 Gruppen sind fest angemeldet, mit exakt mit 2.869 Tänzern. Das sogenannte „schwache Geschlecht“ zeigt da herausragende Stärken, denn 2.746 Tänzerinnen stehen lediglich 123 Tänzer gegenüber. Der jüngste Teilnehmer ist gerade einmal fünf Jahre alt, der älteste 65. Das beweise, dass das Tanzen generationsübergreifend nach wie vor seinen Charme habe, so Neese.
Sie zeigt auf den Bühnenboden des TaM, wo nicht nur das Programm vorgestellt wurde, sondern auch das Finalwochenende mit mehrfacher Preisverleihung stattfindet. „Hier bebt es bald und dann ist wieder Leben in der Bude.“
Bis dahin galt und gilt es wohl noch, einige Klippen zu überspringen. „Die Vorbereitungen war schon eine Herausforderung“, erläutert Nicole Richter, denn die Corona-Verordnungen hätten sich mehrfach geändert und erforderten schnelle Reaktionen.
Das Pflänzchen
Hoffnung blüht
„Corona war ein Einschnitt. Einige Gruppen, die bereits angemeldet waren, haben ihre Teilnahme wegen der Pandemie wieder abgesagt. Andere Institutionen und Organisationen, die bislang an den Tanztagen regelmäßig teilgenommen haben, haben sich inzwischen sogar aufgelöst“, berichtet die Festivalleiterin. Doch das zarte Pflänzchen Hoffnung blühe wieder, ist sie überzeugt.
So gebe es sogar eine Warteliste, falls noch Gruppen absagen. Darauf stehen über 40 Gruppen mit fast eintausend Teilnehmern. Die Vorfreude aller angemeldeten Teilnehmer ist groß. Die teilt mit den Verantwortlichen auch Thomas Diederichs, Sprecher des Vorstands der Volksbank Rhein-Ruhr. Seit elf Jahren unterstützt die Genossenschaftsbank neben weiteren kulturellen und sozialen Aktivitäten die Duisburger Tanztage.
Diederichs hat nicht nur Freude am „Vorzeigeprojekt Tanztage“, sondern verbreitete sie auch auf der TaM-Bühne und sorgte für strahlende Gesichter bei Nicole Richter, Astrid Neese und Karoline Hoell: „Wir schließen die Unterstützungsvereinbarung ja immer für ein Jahr, Ich kann Ihnen heute sagen, dass wir auch im kommenden Jahr dabei sind.“
Immer eine
Neuerung
Zunächst aber steht das aktuelle Festival an. Unter dem Titel „First Level“ finden zehn Tage lang in der Rheinhausen-Halle in den unterschiedlichen Tanzstilen und Kategorien die Vorentscheide statt. Von Hip-Hop und Showtanz über Jazz und Modern Dance bis hin zum Ballett gibt es eine riesige tänzerische Bandbreite. Vieles gehört zur Tradition des Events, aber in nahezu jedem Jahr steht eine Neuerung an.
Das ist auch diesmal so. „Wir haben lange daran gebastelt“, so Nicole Richter, „aber jetzt sind wir richtig stolz, dass wir mit dem 'Allstylez Battle' ein echtes Highlight bieten können.“ Dabei treten jeweils zwei Paare im „K.O.-System“ gegeneinander an, wissen nicht, welche Musk ihnen eingespielt wird und müssen mit Improvisationstalent, Ideenreichtum und tänzerischer Intuition loslegen, um weiterzukommen.
Bei allen Vor- und Finalentscheidungen haben sowohl das Publikum als auch die jeweilige Fachjury „Entscheidungsbefugnis“. Zwar werden die Jurybewertungen höher eingestuft, aber schon oft seien die Publikumsvoten das Zünglein an der Wage gewesen.
Nachfrage nach
Tickets ist groß
„Auch die Nachfrage nach den gut 3.500 zur Verfügung stehenden Tickets ist riesig“, freut sich Caroline Hoell. Vielleicht, so schließt sie nicht aus, werde man je nach Corona-Lage und den geltenden Verordnungen weitere Platzkapazitäten anbieten können.
Weitere Informationen zu den einzelnen Programmtagen, den geltenden Corona-Regeln, den Eintrittspreisen und dem Kartenverkauf gibt es unter www.tanztage-duisburg.de.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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