Der 50. Geburtstag des studio-orchester duisburg musste leise gefeiert werden – Ausblick aufs kommende Jahr
Sang- und klangloses Jubiläum
Corona überstrahlt in diesem Krisenjahr einfach alles. Und so wurden auch musikalische Jubiläen allenfalls eingeschränkt gewürdigt oder fielen ohne Feierlichkeiten sang- und klanglos aus.
Genauso war es auch dem studio-orchester duisburg nicht vergönnt, seinen 50. Geburtstag zu feiern. Dabei war alles so schön geplant gewesen. Im Mai hätte es ein großes Festkonzert mit der "Symphonie fantastique" von Hector Berlioz als besonderem Highlight und eine Feier mit Freunden und ehemaligen Mitspielern geben sollen. Doch da eine sinnvolle Probenarbeit kaum realisierbar zu sein schien, mussten die Musikerinnen und Musiker dieses ehrgeizige Vorhaben schon früh im Jahr aufgeben. Glücklicherweise gelang es nach langer Zwangspause, im September ein paar Konzerte mit einem kleiner besetzten Programm zu spielen - ein kleiner Lichtblick in Corona-bedingt schwierigen Zeiten. Das Emsemble bezeichnet sich selber als „Orchester für Enthusiasten mit und ohne Musikstudium“. Die Musiker proben in ihrer Freizeit und geben in Duisburg und Umgebung mehrere Konzerte im Jahr – dabei regelmäßig im Theater und in der Abtei Hamborn. Das studio-orchester wurde 1970 von Ulrich Schoenholtz, einem damaligen Musiklehrer und späteren Leiter der Musikschule, gegründet.
Planungen für die nächsten Konzerte
Fortgeschrittenen Schülern sollte die Möglichkeit geboten werden, sich musikalisch weiterzuentwickeln. Damals war bereits Gerhard Stiennissen mit dabei, der bis zu seinem plötzlichen Tod im Februar 2019 Konzertmeister des Orchesters blieb. Als Ulrich Schoenholtz die Leitung des Orchesters im Jahr 1974 abgab, wurde Peter Baberkoff, damals Bratschist bei den Essener Philharmonikern, zum neuen Dirigenten gekürt. Ein Glücksfall für das Orchester, wie sich schon bald herausstellen sollte. Denn Peter Baberkoff war im positiven Sinne ein "Musikverrückter", der sein Orchester in Proben und Konzerten zu immer neuen Höchstleistungen anspornte. Obwohl er wenige Jahre später wegen einer Professur für Dirigat nach Freiburg im Breisgau umziehen musste, blieb er für unglaubliche 38 Jahre Leiter des Orchesters.
Nach dem Ende der Ära Baberkoff gelang es dem studio-orchester duisburg aber auch in der Folgezeit, exzellente Dirigenten zu gewinnen: Ab 2012 leiteten David de Villiers und Thomas Jung das Orchester, und im Jahre 2018 wurde Cecilia Castagneto, die zuvor bei den Duisburger Philharmonikern engagiert war, zur künstlerischen Leiterin und Dirigentin ernannt.
Am Ende des „ausgefallenen“ Jubiläumsjahrs geht der Blick der Organisatoren nun wieder auf die Planung der nächsten Programme und Konzerte. Natürlich soll irgendwann auch die "Symphonie fantastique " von Berlioz in Angriff genommen werden, aber noch steht alles im Zeichen der Corona-Krise. Und solange dies so ist, wird das Orchester seine Aktivitäten notgedrungen den jeweils geltenden Corona-Schutzverordnungen anpassen müssen. Deshalb wird das nächste Programm erst einmal wieder aus Stücken mit kleineren und wechselnden Besetzungen bestehen.
Fest eingeplant ist ein Konzert am 30. Mai 2021, um 19 Uhr, im Theater Duisburg mit Werken von unter anderem Benjamin Britten und Nino Rota.
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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