Ruhrtriennale – International Festival of the Arts ist eröffnet - in Duisburg
![Katja Assmann von Urbane Künste Ruhr mit dem Künstlerduo Rejane Cantoni und Leonardo Crescenti](https://media04.lokalkompass.de/article/2014/08/15/0/5969460_L.jpg?1541512425)
- Katja Assmann von Urbane Künste Ruhr mit dem Künstlerduo Rejane Cantoni und Leonardo Crescenti
- hochgeladen von Dorothea Weissbach
Als eines der ersten Events präsentiert sich die begehbare Installation Melt im Duisburger Landschaftspark dem Publikum - und dann auch noch bei freiem Eintritt!
Die interaktive Installation Melt der brasilianischen Künstler Rejane Cantoni und Leonardo Crescenti ist salopp gesagt eine "Alu-Matratze".
Alle Kinderchen, die jungen und erst recht die erinnerungsjungen, betreten die wippenden Aluplatten, stutzen, grinsen, hüpfen, grinsen breiter, springen, rennen, wetteifern mit dem Nachbarn, strahlen und sind glücklich.
Was macht Leute bei Nieselregen schlagartig gut gelaunt? Nicht im Bett liegen, sondern "Matratzenhüpfen". Das spaßige Kunstwerk verfehlt seine soziale Komponente sicherlich nicht.
Die 70 Meter lange, begehbare Installation entlang der Hochofenstraße im Landschaftspark Duisburg-Nord ist für alle Besucher frei zugänglich.
50 polierte erdnahe Aluminiumplatten auf 1.800 Stahlfedern reagieren auf die Bewegungen der Besucher, schwingen rund 5 cm nach unten und wenige cm seitlich, finden aber schnell wieder in die Ausgangsposition zurück. Ein kräftig und rhythmisch Hüpfender setzt leicht mehrere Meter Platten in Schwingung, und eine Gruppe schafft Wellenbewegungen über den 70-Meter-Parcour. Schnell beginnen die Vergleiche, ob es innen oder außen am Rand schöner ist, ob allein oder im Rhythmus mit anderen - lass wummern!
Das Kunstwerk bildet gleichzeitig mit seiner spiegelnden Oberfläche die beeindruckende Industriearchitektur des ehemaligen Hüttenwerks in stets wechselnder Form ab. Hier finden sich echte Herausforderungen für Hobbyfotografen - Spiegelung, Architektur, Dynamik, Tageslicht, Beleuchtung, Reflexe und Verwackelungen, ...
Und plötzlich scheint auch der Geist des alten Industriegemäuers geweckt worden zu sein. Die Aluplatten dröhnen, die Hüpfenden hämmern ihre Sohlen auf die Platten, Schallwellen prallen an den rostigen Industrieaufbauten ab und füllen weithin hörbar die Anlage wieder mit Maschinenklang.
"Melt soll Bewegung erfahrbar machen, die aus taktilen und optischen Signalen abgeleitet wird", sagen die Künstler. Seit 2005 arbeiten Rejane Cantoni und Leonardo Crescenti von Sao Paulo in Brasilien aus als Künstlerduo unter dem Namen cantoni crescenti.
cantoni crescenti: Melt
Laufzeit: 15. August bis 28. September, 10 – 23 Uhr
Autor:Dorothea Weissbach aus Oberhausen |
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