Rudi Gall und Konsorten - Teil 3 - Gemeindehaus Ruhrort - 03.12.2016

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Rudi Gall und Konsorten III
- Der Duisburger Sänger und Songschreiber Rudi "RÜ" Gall hat zum wiederholten Mal außergewöhnliche Musiker zu einem Konzert in das Gemeindehaus Ruhrort einzuladen: Dies sind diesmal Andrea Frahn, Jule Malischke und Sebel.
Unterstützung erhielt er von Bruno Seletkovic am Keyboard und "Schnuff" Strohm, der den Ton perfekt rüberbrachte.
Rudi Gall machte den Anfang mit seinem Intro und führte zwischen den einzelnen Acts durch das gut 3-stündige Programm.

Andrea Frahn

Sie kam sang und siegte.
Als sich die gebürtige Meidericherin Andrea Frahn bei der legendären HFN-Jam im Hübi an Pepes abgerocktes Piano setzte und anfing zu spielen, zauberte sie ein Lächeln in die Gesichter des anspruchvollen Publikums und Moderator Thommie Black vergass glatt die 15 Minuten Sessionzeit einzuhalten. Andrea verbindet schöne Melodien mit Emotionen und ihre kraftvolle, mannigfaltige Stimme transportiert ihre intimen Texte zum Zuhörer. Ihre englischsprachigen Indie-Pop-Lieder, die vom Soul und Blues beeinflusst sind, schreibt sie am Klavier. Nach erfolgreichem Abschluss Ihres Gesangsstudium an der Artez Hogeschool voor de Kunsten widmet sie sich nun ausschliesslich ihrer Live-Performance.

Jule Malischke

Im Alter von 8 Jahren begann Jule Malischke mit einer klassischen Gitarrenausbildung an der Musikschule. Schnell war klar, dass die Gitarre ihr Instrument ist und ein wichtiger Lebensbestandteil werden wird. Schon in jungen Jahren erhielt sie mit ihrer klassischen Gitarre mehrmals zahlreiche Preise beim Wettbewerb Jugend musiziert auf Regional, -Landes- und Bundesebene. Neben der klassischen Gitarrenmusik ließ sich ihr Interesse für populäre Musik kaum zähmen, sodass sie im Alter von 15 Jahren neben klassischer Gitarrenliteratur anfing Songs und „Steelstring“ Gitarre sowie elektrische Gitarre zu spielen.
Im Alter von 17 Jahren sammelt sie erste Banderfahrung mit der Coverband “IKARUS”. Dort spielt sie E-Gitarre und erstmalig als Support von großen Bands wie “Barclay James Harvest” und “Uriah Heep”.
Die Gründung des akustischen Gitarren Duos PEP TALK mit dem Heidenheimer Blues Gitarristen und damaligem E-Gitarren Lehrer Willi Geyer im Jahr 2005 veranlasst Jule Malischke selbst Stücke zu schreiben. Sie sieht Willi Geyer als eine Art „Mentor“ an und er fordert sie auf eine zweite Stimme zu den Songs von Pep Talk zu singen. Dies sorgte dafür, dass ihre Stimme neben der Gitarre mehr und mehr in den Fokus gerät. Zahlreiche Konzerte auf Musiknächten, Kleinkunstbühnen, Cafes, Bars und Supports von Bands wie „Whitesnake“ und das erste Album „Talkin to the river“ des Duos PEP TALK folgten.
Im Jahr 2005 nimmt Jule Malischke ein Pädagogik Studium an der Universität Augsburg (Fächer Musik und Sport) auf, das sie 2012 beendet. Schon zu Beginn des Lehramtsstudiums war der Drang zur Musik, zum selbst musizieren und komponieren so groß, dass sie 2009 ein Parallelstudium „Bachelor of music“ am Leopold-Mozart Zentrum in Augsburg mit dem Hauptfach Gitarre bei Takeo Sato beginnt und 2013 erfolgreich abschließt. Um ihrer individuellen Entwicklung und Kreativität noch mehr „Nährboden“ zu geben und sich verstärkt mit verschiedenen Stilistiken, ihrem „Sound“ auseinanderzusetzen, beginnt sie im Herbst 2013 den Masterstudiengang Jazz /Rock/ Pop akustische Gitarre Weltmusik an der Carl Maria von Weber Musikhochschule in Dresden bei Prof. Thomas Fellow. Dort trifft sie den Gitarristen, Musiker und Arrangeur Stephan Bormann, der ihr im Herbst 2014 bei der Entstehung ihres Debütalbums “WHATEVER MAY HAPPEN” als musikalischer Begleiter zur Seite steht.

Sebel

hrlich, unverschnörkelt und eine Prise ganz besonderen Ruhrpott-Charme. Irgendwo zwischen stillgelegten Zechen, zwischen urigen Kneipen, Dönerbuden und ruhenden Industrieanlagen liegt sein Revier. Zwischen Rhein und Ruhr, zwischen der A 40 und der A 3. Inspirationen en Masse, die Sebel auf seine ganz besondere Art einfängt und für sein Publikum festhält. Mit seinem 2011er Albumdebüt „Wie Deutsch kann man sein“ (BMG) begeisterte er im Vorprogramm von Größen wie Alex Clare, Sportfreunde Stiller, Thomas Godoj, Luxuslärm oder Stoppok Zehntausende. Nun folgt das 2. Album des sympathischen Thirty-Something.
Album vom Alleine Sein (VÖ: 01.07.2016)
2016 schlägt Sebel das buchstäbliche „nächste Kapitel“ auf. Ein Kapitel, in dem man sich tiefgreifender, emotionaler und auch ein Stück weit nachdenklicher denn je zuvor präsentiert. Tiefe Einblicke in die Gefühlswelt eines Künstlers, den man sonst mit einem Herrengedeck an den holzigen Theken der schäbigen, verrauchten Ruhrpott-Kneipen trifft. Er beschäftigt sich mit den Erkenntnissen und Emotionen auf den einsamen Rückwegen jener langen, einsamen Nächte. Storys vom einfachen Leben, von der Melancholie und vom Alleine sein. Manchmal kraftvoll und catchy, manchmal eindringlich und zerbrechlich. Jeder Tag ist anders, jedes Stück erzählt eine andere Geschichte. Lieder über die großen und kleinen Gefühle einer Ü30-Generation, der Generation „Beziehungsunfähig“, die auf die erste Hälfte eines bewegten Lebens zurückblickt, und sich nun voller Erkenntnisse und Erwartungen der zweiten entgegen stellt.
Seine sehr persönlichen Erfahrungen und Geschichten sind verpackt in einfache und eingängige Songs, die handgemacht, authentisch und mit viel Liebe zum Detail produziert wurden. Seine Stimme klingt nah, rau und oft sehr zerbrechlich.
Das „Album vom Alleine Sein“ ist somit fast ein kleines Konzeptalbum, mit tiefen Einblicken in die Gefühlswelt eines Musikers, der das „Rock n Roll Leben“ immer gelebt hat.

RÜ aka Rudi Gall

RÜ, das ist Rudi Gall, der den Hafenmund in Ruhrort zum Drehort für den Clip zu seinem Song „Rudelloses Tier“ machte. RÜ singt ein Liebeslied voller Kummer und Schmerz, in dem das Heimatlied unauffällig eingearbeitet ist. Denn der vom „großen Glück“ Verlassene sieht in den vorbeifahrenden Schiffen die Aufforderung irgendwo anders seiner traurigen Stimmung zu entfliehen. Doch sein Platz ist „hier, einsam im Revier“.
Die Lebenswirklichkeit des Potts kennt dieses Männerbild von einem hoffnungslos Liebeskranken in dieser passiven Lähmung nicht oft. Öffentlich sichtbar ist eine solche Verzweifelung fast immer nur dann, wenn sie ironisch gebrochen ist, oder es gibt ein „scheiß drauf“ als erlösend heilende Botschaft. Normalerweise lässt sich ein Mann in der Pott-Popkultur von einer Frau, die weggeht, nicht unterkriegen. Wenn er darüber nicht hinwegkommt, verlassen worden zu sein, begleitet allenfalls Aggression seine Selbstzerstörung.
Dass ein Mann im Pott von seinen Gefühlen auf leise Weise zerschmettert wird, kenne ich im popkulturellen Schaffen des Potts kaum. Für die Ruhrstadt ist dieses Leid-Modell kein allzu erstrebenswerter Gewinn an Lebensqualität. Wenn aber in der Popkultur des Potts diese Kunstfigur auftaucht, gehört das für mich zu jenen anderen Haltungen der Wirklichkeit gegenüber wie sie in den Stücken von Kumpel Anton, Sebel oder Kray zu hören sind. Andere Stimmen scheinen auch innerhalb des Potts im öffentlichen Raum inzwischen bestehen zu können. Um Gehör zu finden, müssen sie nicht mehr weggehen. Ein Fortschritt. Eine Hoffnung für den Pott. Die Offenheit für weitere Veränderung. Kees Jaratz / Zebrastreifenblog

Text von Heiner Heseding
Viel Spass mit meiner Bilderserie, weitere Fotos auf Facebook unter Blade Fotografie
Alle Künstler sind auf Facebook zu finden.

Autor:

Horst Engels aus Duisburg

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