Rosenmontagszug in Duisburg (4) - 1949 - Der erste Zug nach dem 2. Weltkrieg eine "Kappenfahrt"
Durch ein zerstörtes Duisburg zogen die Narren im Jahr 1949, dreieinhalb Jahre nach dem Ende des großen Weltenbrandes, der unsere Heimatstadt Duisburg in 311 Luftangriffen in ein riesiges Trümmerfeld verwandelt hatte.
Die Zuschauer standen in den Ruinen der Stadt und jubelten den Jecken zu und ganz besonders Prinz Werner I. - Werner Besserer, der einen lieben alten Bekannten zum Hofmarschall gewählt hatte: Dr. Heinz Spettmann.
Da man die Zeit noch nicht für gekommen betrachtete, einen Rosenmontagszug auf die Räder zu stellen, wurde am Rosenmontag unter dem Motto „Wi häwwe de Kar am rolle” eine Kappenfahrt durchgeführt. An dieser Fahrt beteiligte sich die Prinzengarde mit Spielmannszug, zwei Kapellen, drei Wagen, Reiterkorps und eine Gruppe Prinzen-Garde zu Fuß.
Natürlich war diese Kappenfahrt mit einem Rosenmontagszug der Vorkriegsjahre an Größe, Ausstattung und Humor nicht zu vergleichen, die Mittel für einen richtigen Rosenmontagszug reichten noch nicht, aber das Volk auf der Straße stellte doch mit Freude und Befriedigung fest, daß „die Kar weer rollt”! Und das war damals Hauptsache!
Leider fehlen Tonaufnahmen der Nachkriegslieder von unserem Heimatdichter und Komponisten Matthias Lixenfeld, der auch das "Sessionslied" zum Motto des Zuges "Wi häwwe de Kar am rolle" geschrieben hatte. Weitere Schlager waren
„Schwarzhändler-Ballade“ – „Die Liebe ist noch immer punktefrei“ – „Kalorien-Foxtrott“ - „Optimisten-Samba“ – „Die Schwarzbrenner“ – „Demontagen-Klänge“ oder nach der Währungsreform „Wo komme all die nette Sakes her?“
Doch wer erinnert sich nicht an den wunderbaren Karnevalsschlager "Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien" vom damals ebenso beliebten Karl Berbuer, der als Hintergrundmusik ebenfalls wunderbar zu den Bildern passt.
Man kann ihn hier hören!
http://www.youtube.com/watch?v=24zmxUw6dcQ
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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