Prinzenkürung von Prinz Udo I. machte diesen zum Oberhaupt der Duisburger Narren

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Es sind nunmehr fast zwei Wochen vergangen, seitdem die Duisburger Tollität in Anwesenheit von rund 900 Karnevalisten und Vertretern aus Stadtverwaltung, Politik und Wirtschaft in der Mercatorhalle gekürt wurde. Doch alleine an diesem Abend sind gut 3.500 Fotos entstanden, die sortiert werden wollten und in den Folgetagen reihte sich ein Termin an den Anderen.

Im bürgerlichen Leben heißt Duisburgs Prinz Karneval Udo Arbes und ist den Karnevalisten als Standartenträger der „1. Große KG Hamborn - Marxloh von 1958 e.V.“ bekannt. Und auch für ihn und seine Crew wurde ein lang ersehnter Traum wahr.

Das Publikum erwartete ein gut fünfstündiges, von karnevalistischen Höhepunkten geprägtes Programm. Mit Karneval, Comedy, Show und Tanz ging es in den „Gala Abend zur Prinzenkürung“. Da hatte der HDK ein wahrlich exzellentes Programm auf die Bühne der Halle gebracht.

Ein herrliches Bild war der Einmarsch der Karnevalsgesellschaften mit ihren Standarten sowie der Prinzencrew des Vorjahres.

"Hier sehen wir den Duisburger Karneval in all seiner Größe!"

so gab es HDK Präsident Michael Jansen voller Stolz zu verstehen. Je ein Vertreter der Duisburger Karnevals Vereine nahm im neu gestalteten Gestühl für den „Elferrat“ Platz.

Als bekannter „Hans Dampf in allen Gassen“ führte Michael Jansen dann auch durch den Galaabend.

Die Verabschiedung der alten Prinzencrew rund um Mark I. (Schiffmann) war für ihn und viele seiner "Fans" von Wehmut gezeichnet. Nun ging das Prinzenjahr endgültig zu Ende.

Es folgte die Begrüßung der Ehrengäste, unter denen man u.a. OB Sören Link, Planungsdezernent Carsten Tum, Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels, GEBAG Chef Bernd Wortmeyer und die Duisburger Bundestagsabgeorneten sah.

Michael Jansen übergab für den folgenden Programmpunkt das Mikrofon an Nico Wolters, der den ersten närrischen Höhepunkt ansagte, den Einmarsch der Kinderprinzencrew 2018.

Und neben Kinderprinz Kevin II. (Swakowski) und seiner Kinderprinzessin Gina I. (Gina - Marie Stangoni) marschierten Pagin Lara (Lara Zoe Kaminski) sowie Pagin Kiana (Swakowski) auf die Hallenbühne und zeigten ihr grandioses Programm.

Als „Eisbrecher“ brillierten dann „Emmi und Willnowsky“, das bekannte Komiker-Duo, bestehend aus Christian Willner (alias Valentin Willnowsky) und Christoph Dompke. Und ein heiteres Zwiegespräch sorgte dafür, dass die Lachmuskeln der Gäste arg strapaziert wurden.

„Ja, wir sind verheiratet, aber ich mache keinen Gebrauch davon!“, so stellte Frau Emmi sich und ihren Mann Herrn Willnowsky dem Publikum vor, das einen Einblick in den Lebensalltag der beiden bekam.

Weiter ging es im Programm mit den „Big Maggas“ sowie der Tanzgarde „Kammerkätzchen und Kammerdiener“.

Zum Einen sahen die Gäste die „Schönste Boygroup der Welt“ in der die Fünf Männer auf ihrer Mission handgemachte Musik mit schrägen Showeinlagen kombinierten.

Ein tänzerischer Höhepunkt war der Auftritt der Tanzgruppe „Kammerkätzchen und Kammerdiener“, das Aushängeschild der Alten Kölner Karnevalsgesellschaft „Schnüsse Tring 1901 e.V.“. Die Jungs und Mädels der Truppe zeigten Tanzakrobatik par excellence die sich sehen lassen konnte.

Atemberaubend waren teilweise die Sprünge und Tänze, die die Tänzer als wahre Könner ihres Fachs zeigten. Anspruchsvoll waren die Choreographien und die zahlreichen, akrobatischen Elementen, Und immer wieder eindrucksvoll die Anfangs- und Schlussbilder in den herrlichen Kostümen in den kölschen Farben Rot und Weiß verpackt. Seit 1954 erinnert die Tanzgruppe an die Namensgeberin der "Schnüsse Tring", Katharina Mund.

Rockig, fetzig ging es weiter mit der wohl emotionalsten Stimmungsband aus dem Mönchengladbacher Raum, den „Dröpkes“, die den Besuchern tüchtig einheizten und den Saal zum brodeln brachte. Sie sangen und spielten ihre Instrumente 100 prozentig „LIVE“, und lieferten eine mitreißende Darbietung, die mit stehendem Applaus honoriert wurde. Seit fast zwei Jahrzehnten sind die Jungs ein Garant für „gute Stimmmung“.

Mit kölschen Liedern, Schlagern, aber auch aus Stücken des Rockbereichs sowie Eigenkompositionen waren sie voll und ganz auf der Wellenlänge der Jecken im Saal. Bei den Schunkeltmedleys machten diese begeistert mit.

Nach Abnahme der Prinzengarde im Duisburger Hof durch Se. Tollität Udo I. wurde die neue Prinzencrew mit musikalischer Unterstützung der beiden Musikzüge der Garde zur Mercatorhalle gespielt.

Dann kam der große Moment und Ralf Quattelbaum riss seinen Bataillöner Stab in die Höhe und intonierte den Marsch "Larihda". Unter tosendem Applaus und lautstarken Helau Rufen marschierten Garde und Prinzencrew in die Halle ein.

Natürlich fieberten alle Gäste im Saal dem großen Moment der eigentlichen Prinzenkürung entgegen.

HDK-Präsident Michel Jansen setzte Udo Arbes die Mütze mit den fünf Federn auf, nachdem sein Vorgänger Mark Schiffmann ihm das Zepter übergeben hatte. Bis zum Aschermittwoch ist er für die Duisburger der höchste Repräsentant des Karnevals in unserer Heimatstadt.

Die beiden Hofmarschälle Mike König und Stefan Wilken verlasen die Prinzenproklamation für die frisch gekürte Tollität.

Und dann kam der Moment, auf den die Jecken im Saal in jedem Jahr mit Spannung warten. Mit seinen vier liebreizenden Pagen und den Hofmarschällen führte die Crew eine grandiose Show auf.

Traditionell wurden nun OB Sören Link und Dr. Elke Bartels auf die Hallenbühne gebeten, denen Tollität die ersten Orden überreichte. Der OB wünschte allen Duisburger Jecken für die Session und vor allem für den Rosenmontag eine schöne Zeit und das beste Wetter für den „Zoch“.

Nach dem offiziellen Kürungsakt nahmen Prinz, Hofmarschälle und Pagen auf dem Thron Platz und verfolgten, gut beschirmt von zwei Offizieren der Prinzengarde, das Programm des Abends.

Weiter ging es mit der Prinzengarde, die alles aufbot, was sie in ihrem Jubiläumsjahr zu bieten hat. Solomariechen Lisa Jungbluth sowie das Tanzpaar Jennifer Otto und Michael Torka zeigten bravourös ihr Können und die beiden Musikzüge brachten noch einmal so richtig Stimmung in den Saal.

Im Programm ging es anschließend weiter mit Comedian Dave Davis. Der Komiker mit ugandischen Wurzeln kam als Toilettenmann Motombo Umbokko auf die Bühne, der aus dem fiktiven Land Nfuddu kommt und als Flüchtling von der Abschiebung bedroht in Deutschland lebt.

Weil Motombos Onkel, Chefredakteur der Geschwätzigen Antilope, in Nfuddu einen investigativen Artikel über den korrupten und machtversessenen Präsidenten Zugabe (Anspielung auf Robert Mugabe) geschrieben hatte, steckte Zugabes Geheimpolizei Onkel Mandingo in eine Gummizelle, wo er sich schlussendlich den Kopf „abradierte“. Motombo flüchtete nach Deutschland und wurde nach einigen Zwischenstationen Toilettenmann bei McDonald’s.

Das Zwerchfell der Jecken wurde arg strapaziert. Dieses ergab sich aus der Komik vor allem aus den scheinbaren Problemen der Figur mit der deutschen Sprache. So mutierten bekannte Begriffe wie Hartz-IV zu „Hass-Vier“ und Redewendungen wurden satirisch zur Kenntlichkeit verfremdet, wie z. B. „Deutschland muss den Strick enger schnallen“.

Die Zuschauer gaben für den grandiosen Auftritt standing ovations und verabschiedeten den begnadeten Redner mit Helau Rufen und lang anhaltendem Applaus.

Und mit den „Rocke Marieche“ wurde die Stimmung im Saal noch einmal so richtig angeheizt. Die Mädels hatten die richtige Musik dafür mitgebracht. Die Power Mädchen verstanden es einfach das Publikum zu fesseln und brachten den Saal so richtig zum kochen und sorgten für die nötige Stimmung.

Im Anschluss an das Programm gab der neu gekürte Prinz Karneval 2017/2018 einen kleinen Empfang für Familie, Freunde und Förderer und gab seinen Sessionsorden aus.

Die "Thomas Arens Combo" führte musikalisch durch die Veranstaltung und im Anschluss konnte man noch zu bekannten Hits das Tanzbein schwingen. Erst in den frühen Morgenstunden sah man die letzten Besucher aus der Halle kommen.

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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