Preisverleihung in der Küppersmühle

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Zum zwölften Mal in Folge wurde gestern im MKM Museum Küppersmühle den Deutsche Bank Stiftung Jugend-Kunst-Preis vergeben. Auch 2012 haben sich wieder 20 Schulklassen aus ganz Deutschland mit ihren Wettbewerbsbeiträgen und damit ihren Antworten auf die zeitgenössische Kunst im MKM der Bewertung der Jury gestellt, wie von der Pressestelle des prominenten Duisburger Museums zu erfahren ist. Wie jedes Jahr waren alle 20 Teilnehmerklassen bei der Preisverleihung dabei sein. Wie das aufgeregte Geschnatter und Gegibbel der Jugendlichen und ihrer mitgekommennen Lehrer zeigte, erwartetenn sie mit Spannung die Bekanntgabe der Preisträger dieses bundesweit höchst dotierten Kunstwettbewerbs für Schulen.

In diesem Jahr gehen die Preise nach Chemnitz, München und Arnsberg. Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, zeichnet die Gewinner mit dem Deutsche Bank Stiftung Jugend-Kunst-Preis 2012 aus und vergibt die Preisgelder. Im Namen der Deutsche Bank Stiftung, die das Projekt ermöglicht, begrüßt Vorstandsmitglied Michael Münch zuvor Teilnehmer und Gäste.

Die Jury, die die Gewinner auswählte, bestand aus den Künstlern Anthony Cragg und Abraham David Christian, Susanne Kleine, Kuratorin und Ausstellungsleiterin der Bundeskunsthalle, Bonn, MKM-Direktor Walter Smerling und der Sammlerin Sylvia Ströher. "Nach intensiver Diskussion", wie Museumsleiter Walter Smerling betont, hat die Jury ihre Entscheidung über die Vergabe der Preise wie folgt getroffen:

Der 1. Preis in Höhe von 5.000,- EUR geht an das Georgius-Agricola-Gymnasium, Chemnitz für die aus vielfältigen Techniken gestaltete Arbeit „Ohne Titel“.

"Entscheidend war das stimmige Zusammenspiel des individuellen Ausdrucks, der persönlichen Handschriften, der gestalterischen Vielfältigkeit und einer zarten, aber intensiven und klugen Inszenierung. Auch die Präsentation der Arbeiten stellte einen sehr guten Bezug zu den Räumlichkeiten des MKM dar. Der Beitrag reflektiert die Gedankenwelt der jungen Menschen in ihrer intensiven Suche nach Antworten auf wichtige Fragen ihres Lebens. Ausgelöst durch die Inspirationen im MKM und basierend auf ihrer persönlichen Geschichte haben sie sich eindringlich mit Fragen der Vergangenheit, der zeitgemäßen Wahrnehmung und der Zukunft beschäftigt. Das Ergebnis zeigt, dass die Schüler eine Fülle von einzelnen Impressionen verarbeitet und während eines längeren Schaffensprozesses in einer Vielzahl von Einzelwerken umgesetzt haben. Am Ende wurden die Blätter zu einer Einheit zusammengefügt und – als Teil eines Ganzen – präsentiert," heißt es in der Urteilsbegründung.

Die Bilder, die diesem Text beigefügt sind, zeigen die Sieger-Kunstwerke.

Den 2. Preis in Höhe von 2.000,- EUR erhält das Erasmus-Grasser-Gymnasium München für die Arbeit „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist Gold!“.

"Die differenzierte Auseinandersetzung mit dem Werk von Anselm Kiefer im MKM wurde assoziativ und damit sehr authentisch in einer raumfüllenden Videoinstallation inszeniert. Die Betrachtung eines speziellen Kunstwerkes ergab bei den Schülerinnen und Schülern eine entlehnte, aber dennoch frei assoziierte Gedankenwelt, die sie phantasievoll in eigene Bildkompositionen umsetzen. Nicht die Kopie eines Kunstwerkes war ihr Ansinnen, sondern eine „Nach-Richtung“. Sie leisten einen eigenständigen künstlerischen Beitrag, welcher in der gestalterischen Umsetzung ein Gegensatz zum Ausgangsbild darstellt und sogar eine scheinbare konträre Position bezieht. Nur eine kleine Referenz verweist konkret auf den Künstler als Ausgangspunkt ihrer Spurensuche. Mit diesem Beitrag leisten die Schüler eine höchst eigenständige Hommage, Interpretation ihrer Auseinandersetzung mit Kunst," führt die Urteilsbegründung aus.

Der 3. Preis in Höhe von 1.000,- EUR geht an das Gymnasium Laurentianum, Arnsberg für die Arbeit „Ohne Titel“.

Die Schülerinnen und Schüler konnten ihre intensive Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Kunstwerken der Sammlung und des Wechselausstellungsbereichs eindrucksvoll dokumentieren. Die individuelle Beschäftigung eines jeden einzelnen Schülers wird in der Präsentation umgewandelt in ein Gemeinschaftswerk. Es arbeitete also jeder für sich, unabhängig vom anderen und wirkt dennoch im gemeinschaftlichen Auftritt geschlossen. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury ist die inhaltliche wie formale Verbundenheit der Einzelbeiträge, die ein stimmiges Gemeinschaftsbild ergeben," so die Urteilsbegründung.

Unabhängig vom Wettbewerbsergebnis zeigt das Museum Küppersmühle vom 15. bis 28. Februar 2013 eine Gruppenausstellung mit den Arbeiten aller 20 teilnehmenden Schulen aus Alzey (RP), Arnsberg (NRW), Chemnitz (SN), Delbrück (NRW), Duisburg (NRW), Eschwege (HE), Gelsenkirchen (NRW), Herzogenrath (NRW), Kiel (SH), Marbach (BaWü), München (BY), Münster (NRW), Ottersberg (NI), Paderborn (NRW), Stralsund (MV), Trier (RP), Waldstetten (BaWü), Wermelskirchen (NRW), Wertingen (BY) und Würzburg (BY).

„Die Auseinandersetzung mit Werken zeitgenössischer Kunst und die Erkundung des eigenen künstlerischen und kreativen Potentials werden durch Projekte wie den Wettbewerb ‚Jugend interpretiert Kunst‘ gefördert. Kulturelle Bildung nachhaltig im Leben Jugendlicher zu verankern ist der Deutsche Bank Stiftung ein wichtiges Anliegen. Deshalb unterstützen wir diese Initiative und freuen uns, dass sie sich so erfolgreich entwickelt hat.“, erläutert Michael Münch, Vorstandsmitglied der Deutsche Bank Stiftung, das Engagement der Stiftung in der Jugendkunstförderung. Organisiert wird „Jugend interpretiert Kunst“ von der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn. In seiner Ansprache bei der Preisverleihung erinnert Smerling daran, daß auch der frühere Museumsbesitzer Hans Grohe einer der Ideengeber für die Preisvergabe war.

Oberbürgermeister Sören Link weist bei seiner Ansprache auf die Bedeutung des Preises für die Jugendlichen, die so an die Kunst herangeführt werden, aber auch für die Stadt Duisburg hin. "Das Projekte schafft ein nachhaltiges Interesse für Kunst."

"Ziel des Projektes ist es, die Kreativität der jungen Leute zu fördern," berichtet Smerling. "Die Künstler der Küppersmühle ändern sich nicht. Die Reaktion der Schüler ist aber immer unterschiedlich. In den Kunstwerken, die die Küppersmühle zeigt, steckt offensichtlich ein großes Potential."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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