Spontaner Applaus im Landschaftspark nach dem Dokumentarfilm „Nur die Füße tun mir leid“
Ökumenischer Pilgerabend im Kino begeisterte

Foto: Gabi Röhrl

„Kleine seelische Tankstellen“ bieten katholische Stadtkirche und evangelischer Kirchenkreis in diesem Corona-Sommer den Duisburgern auch außerhalb von Kirche und Gottesdienst. Eine dieser Tankstellen war am 19. August der gemeinsam mit dem Filmforum präsentierte Dokumentarfilm „Nur die Füße tun mir leid“ von Gabi Röhrl im Landschaftspark Nord.

Schon bevor der Film startete, zog das Thema Pilgern das Publikum im ausverkauften Open-Air Kino des Filmforums in seinen Bann. Hierfür sorgten nach einer kurzen Begrüßung durch Stadtkirche-Referentin Eva Wieczorek-Auer Filmemacherin Gabi Röhrl und die Duisburger Pilgerin Ines Auffermann aus der evangelischen Gemeinde Duisburg-Neudorf. In einem kurzen Podiumsgespräch tauschten sich die beiden auf sehr unterhaltsame Weise darüber aus, was Pilgern mit den Menschen macht. „Es geht nicht darum den Weg zu bezwingen, denn dann bezwingt der Weg uns“, mahnte Ines Auffermann. Und Gabi Röhrl ergänzte: „Wenn man sich zu viel vornimmt, schafft man es nicht. Erst wenn man lernt, gut auf sich zu achten und sein eigenes Tempo zu finden, wird der Weg zum Freund mit beeindruckenden Begegnungen und Erlebnissen.“

Pilgern „ohne Blasen an den Füßen“ – Das geht nur im Kino

Als dann anschließend der Dokumentarfilm „Nur die Füße tun mir leid“ über die Leinwand lief, mit dem Gabi Röhrl ohne Vorkenntnisse zur Filmproduzentin, Regisseurin und Kamerafrau in einer Person geworden war, wurden die Zuschauer fast schon selbst zum Pilger. „Allerdings ohne Blasen an den Füßen“, das hatte Gabi Röhrl dem Publikum augenzwinkernd vor dem Filmstart versprochen. Der Abend wurde für alle zu einem besonderen Erlebnis. Und das nicht nur, weil der Film mit seinen herausragenden Landschaftsaufnahmen des Jakobswegs von St.-Jean-Pied-de-Port in Frankreich bis zum Ziel in Santiago de Compostela in Spanien punktet. Vielmehr ist auch die Gesamtkomposition von „Nur die Füße tun mir leid“ aus Bildern, Schnitt, Musik, den Pilgern, die hier zu Wort kommen und der fast schon meditativen Stimme im Off von Gabi Röhrl mit ihrem liebenswert süddeutschen Akzent sehr gelungen. Das zeigten auch die Reaktionen der Zuschauer im Anschluss an den Film mit einem spontanen und herzlichen Applaus.

Die nächste kleine seelische Tankstelle von evangelischer und katholischer Kirche in Duisburg gibt es schon am 26. August in der Kulturkirche Liebfrauen, wenn Heribert Pauels und Okko Herlyn - ein katholischer und ein evangelischer Theologe - kabarettistisch aufeinandertreffen und man sich nur auf Himmelschreiendes gefasst machen kann. Alle Karten zur Veranstaltung sind bereits ausverkauft.

Autor:

Eva Wieczorek-Auer aus Duisburg

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