Nino Rota im Jour Fixe
"Die Filmmusik des unvergessenen Nino Rota" ist das Jour Fixe am vergangenen Donnerstag übertitelt. Da Birgit Zinecker kurzfristig erkrankt ist, führt Wolfgang Schwarzer alleine durch das Programm. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Duisburg statt.
Sind anfangs gerade einmal 12 Hörer gekommen (die Deutsch-Französische Gesellschaft startet i. d. R. mit mehr Teilnehmern), steigt die Zahl durch einige Zuspätkommer.
Schwarzer stellt zu Beginn des Vortrages die ganze Bandbreite der Filmmusik anhand bekannter Komponisten vor. Dann geht er auf Rota und sein Schaffenswerk ein - der Italiener hat es tatsächlich geschafft, die Musik für rund 150 Filme zu schreiben. Die Bandbreite des Werkes ist dabei schon beachtlich.
Am Ende leistet sich Schwarzer aber einen Fehlgriff. Er geht auf den Film "Roma" von Federico Fellini aus dem Jahre 1972 ein. Darin gibt es eine Szene, die die Sekundärliteratur als "skurril" bezeichnet, die ein nicht vorbereiteter Betrachter als verletzend ansehen kann (zumindest dann, wenn er gläubiger Christ ist, wie der Autor dieses Textes): Sie zeigt eine Modenschau, in der Berufsbekleidung für römisch-katholische Priester präsentiert wird. Diese Szene mag zwar mit der Musik von Rota unterlegt sein und als gutes Beispiel für sein musikliterarisches Können gelten - man kann den Beitrag auch als massive Kritik an einer christlichen Kirche mißverstehen. Dies ist einfach schon deswegen unangemessen, weil sich eine Volkshochschule als städtische Einrichtung (einschließlich ihres aktiven und passiven Personals) in kirchlichen Dingen neutral zu verhalten hat.
So kommt es nicht von ungefähr, daß eine Kursteilnehmerin fragt, ob Fellini für diese Filmszene "exkommuniziert worden" sei.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.