Niederrheinische Musik- und Kunstschule feierte klangvoll ihr 40 jähriges Jubiläum

Antje Valentin hielt eine außergewöhnliche Festrede
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Rund 350 geladene Gäste und Freunde waren nun der Einladung der „Niederrheinischen Musik- und Kunstschule“ gefolgt, deren 40jähriges Jubiläum mit einem musikalischen Festakt in der Aula des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums zu feiern.

Unter den Gästen sah man neben langjährigen Mitstreitern u.a. auch Alt OB Josef Krings mit Gattin Claire, Kulturdezernent Karl Janssen und Bürgermeister Benno Lensdorf.

Das Sinfonie- und Unterhaltungsorchester sowie die BigBand der NMKS sorgten zwischen den Reden für den musikalischen Rahmen und gaben einen Eindruck von der musikalischen Vielfalt, die die NMKS bietet.

Nach der Begrüßung durch Johanna Schie, Leiterin der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule Duisburg spielte das NMKS Sinfonieorchester unter Leitung von Ute Steffens Girolamo Frescobaldi´s „Toccata“.

Hiernach übermittelte Bürgermeister Benno Lensdorf die Grüße der Stadt Duisburg. Ein Wort des Lobes gab es dabei für die Musiker der NMKS Big Band unter der Leitung von Rüdiger Testrut, die trotz Ausfall der Saalbeleuchtung bei den einleitenden Stücken „Night Train“ von Jimmy Forest und „Fever“ von Eddie Cooley/John Davenport „in der Dunkelheit Qualität lieferte“.

Besonderen Applaus der Anwesenden erntete Lensdorf bei seiner Anmerkung, dass

„Duisburg nicht nur eine Stadt des Sportes sei, sondern auch eine Stadt der Kultur“

„Wir müssen Wege finden, um dieses hohe Gut zu erhalten! Die NMKS ist ein Gewinn für die Stadtgesellschaft in Duisburg und eine Bildungsstätte des Herzens!“

Musikalisch ging es weiter mit dem NMKS Sinfonieorchester, das aus der Suite: „English Folk Songs“ von Ralph Vaughan Williams unter der Stabführung von Ute Steffens den Marsch „Seventeen come Sunday“, das Intermezzo „My Bonny Boy“ und den Marsch „Folk Songs from Somerset“ spielte.

Antje Valentin, seit Juli 2011 die neue Direktorin der Landesmusikakademie NRW gratulierte mit einer sehr ungewöhnlichen Rede, die einen Blick in das Jahr 2052 warf - „Wir stellen uns vor, die NMKS wird 80!“

In ihrer Zukunftsvision sah sie mehr oder weniger erheiternde Momente, die von einem Schmunzeln im Saal begleitet wurden.

Kulturelle Bildung sei eine selbstverständliche Größe in der Zukunftsgesellschaft. Wissen und Kreativität werden gefördert. Man arbeitet in kreativen Teams, die ihre Fähigkeiten u.a. beim musizieren entwickeln.

Die NMKS ist hierbei Premium Partner für Firmen. Musikalische Phantasien werden ausprobiert und auch die Sitzungen des Stadtrates werden durch musikalische „Short Cuts“ unterbrochen. In diesen „Auszeiten“ gibt es musikalische Aktionen mit den Bürgervertretern.

Auf den Baustellen in der Stadt werden die Pausen zu einer Art „Stomp“ bei denen Musik auf den Maschinen erklingt. Gleiche Improvisationen sind aus den Werkshallen zu hören.

Zwischendurch gibt es immer wieder Konzerte von ehemaligen NKMS Schülern, die zu weltbekannten Musikern avanciert sind.

Man blickt auf 45 Jahre JEKI, dem 2007 in Duisburg eingeführten Programm „Jedem Kind ein Instrument“. Zweidrittel aller Kinder spielen ein Instrument und auf dem modernsten Stand der Technik gibt es natürlich auch kreative „Computersoftware“ zur Komposition von Musik. Mit Partnerschulen in Chile und auf der gesamten Welt gibt es interaktive Konzerte per „live stream“ in einem „Online Orchester“. Und natürlich gibt es an vielen Schulen auch „Smart Phone Orchester“.

Es gibt „Sing Battles“ und Preise für neue Songs und Stimmen und in den Kneipen wieder „Live Kapellen“. Der Partykeller wird zum Musikzimmer umfunktioniert. In den Altenheimen gibt es „Geragogen“ statt „Pädagogen“, die mit den Senioren Musik machen.

Doch der Weg in die Jetztzeit lässt die Visionen von Antje Valentin noch als momentanen Wunschtraum erkennen, an dem es zu arbeiten gilt und bei der alle Kräfte in der Stadt an einer Realisierung mithelfen müssen.

„Die NMKS ist eine zentrale Kultureinrichtung, die in die Stadt hineinwirkt! Diesen Schatz, auf den die Stadt Duisburg stolz sein kann, gilt es zu hüten und zum Glänzen zu bringen!“

Als nächsten musikalischen Höhepunkt erwartete die Gäste „Waltz No. 2“ aus der Jazz Suite No.2 von Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch. Auch hierfür gab es reichlich Applaus für die glanzvolle Leistung der NMKS Sinfonieorchester und Dirigentin Ute Steffens.

Es folgten zwei Stücke mit türkischen Instrumenten, die die Vielfalt und multikulturelle Entwicklung der NMKS zeigten.

Der Dirigentenstab wechselte an Richard Reddemann, der mit dem NMKS Unterhaltungsorchester eine grandiose Interpretation von Perez Prado´s „Mambo Jambo“ lieferte, gefolgt von einem Medley mit den „Best of“ Phil Collins.

Die Moderation des Festabends lag in den Händen von WDR Moderator Jörg Lengersdorf. Dieser unterrichtete von August 2000 bis April 2009 als Dozent an der NMKS Duisburg und moderiert seit 2008 die WDR 3-Sendung „TonArt“.

Nach einer kurzen Pause zeigte dann auch die NMKS Big Band unter der Leitung von Rüdiger Testrut ihr bravouröses musikalisches Können.

Hintergründe:

Die Niederrheinische Musik- und Kunstschule wurde am 1. April 1972 gegründet und ging aus folgenden Instituten hervor:

1903 -Konservatorium für Musik und Theater
1912, 1937, 1948 - Städtisches Konservatorium
1954 - Städtische Singschule
1971 - Ziel: Entwicklung von Begabung als allgemeines Gut des Menschen, keine reine Begabtenförderung als Ausbildungsziel wie an den Konservatorien
1972 - Niederrheinische Musikschule
1980 - eigenes Gebäude in Ruhrort (Schifferbörse)
1986 - Umzug in das ehemalige Hauptschulgebäude, Duissernstr. 16 und Dependancen in Buchholz an der Münchener Straße, in Rheinhausen an der Schwarzenberger Straße und im Duisburger norden an der Parallelstraße und der Brückelstraße
1995 - Niederrheinische Musik- und Kunstschule
2004 - Einführung türkischer Musikinstrumente in das Instrumenten Repertoire
2008 - Zusammenführung mit der VHS Duisburg NMKS als Abteilung der VHS

Eine schöne Fotostrecke von Detlef Schmidt ist hier zu finden:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/kultur/fotostrecke-niederrheinische-musik-und-kunstschule-feierte-klangvoll-ihr-40-jaehriges-jubilaeum-d154606.html/action/lesen/1/recommend/1/

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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