AUFERSTANDENE GEBÄUDE IM MINIATURFORMAT
"NEUSTADT"

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Die Installation "Neustadt" von Julius von Bismarck in Zusammenarbeit mit Marta Dyachenko  bereichert seit Mai den Emscherkunstweg.

Julius von Bismarck (Künstler) und Marta Dyachenko (Architektin & Künstlerin) haben sich die letzten zwanzig Jahre Bau- oder vielmehr Abrissgeschichte des Ruhrgebietes näher angeschaut und 23 abgerissene, gesprengte oder demontierte Gebäude ausgewählt und als fiktive Stadt im Duisburger Landschaftspark auferstehen lassen.

Hier sieht man im Miniaturformat die Kirche St. Joseph, die 1904 erbaut wurde und über 100 Jahre in Essen Kupferdreh stand.

Ein weiteres Modell ist der 6-geschossige Hochbunker aus Duisburg-Laar, der 1943 errichtet, 1950 zu Wohnzwecken umgebaut und 2018 abgerissen wurde.

Ebenfalls in kleiner Form vertreten ist das 1964 in Marl eröffnete Hallenbad, welches 2001 geschlossen und 2016 abgerissen wurde.

Als Oberhausenerin kenne ich natürlich noch den Hochbunker an der Bottroper Straße in Osterfeld mit der "Spirale", der 2014 abgerissen wurde.

Das Freizeit-Allwetterbad Schwerte, das 1993 eröffnet wurde. 2009 wurde es geschlossen und 2013 abgerissen.

Das Kesselhaus des Kraftwerks Gustav Knepper, Block C wurde 2014 stillgelegt, 2019 gesprengt und ist nun als Modell im Landschaftspark zu sehen.

Die Kirche St. Paul aus Duisburg-Marxloh ist mir auch noch im Gedächtnis. Sie wurde 1970 errichtet, 2008 geschlossen und 2014 abgerissen.

Die skulpturalen Modelle der "Neustadt" erzählen vom Wohnen und Leben in den Städten an der Emscher und im gesamten Ruhrgebiet. Sie wurden aus Beton und Stahl gefertigt und mit Wandreliefs, Fensterverzierungen und kleinen Fensterscheiben aus Acrylglas optisch verfeinert.

Natürlich erkennen die Besucher die ein oder anderen Gebäude der Installation wieder. Sie sollen aber auch zum Nachdenken über Nachhaltigkeit, die Entwicklung von Städten und die Bewertung der Architektur angeregt werden.
Ich persönlich finde es immer schade, wenn Kirchen geschlossen und abgerissen werden. Doch der gesellschaftliche Wandel wird sich weiter in unseren Gemeinden zeigen und dieser "Trend" wird sich fortsetzen: Mehr Kirchenaustritte, weniger Kirchen.
Aber das ist ein Thema für sich. Zurück zur "Neustadt". Für mich eine absolut lohnenswerte Installation, die ihr euch ansehen solltet.
Hier noch ein paar Schnappschüsse:

Autor:

Nina Benninghoff aus Oberhausen

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