Die Hahnenfeder lässt den Meierkschen Hahn krähen
Neues aus dem alten Meiderich
Die Meidericher Geschichts- und Schreibwerkstatt „Hahnenfeder“, inzwischen im Meidericher Bürgerverein beheimatet, hat jetzt den vierten Band ihrer Erzählungen von Menschen und Ereignissen aus dem Stadtteil veröffentlicht. Und der ist wieder reich gespickt mit überraschenden Erinnerungen.
„Unsere Geschichten, Anekdoten, Fakten und Dönekes sind mitten aus dem Leben gegriffen“, sagt Dieter Lesemann, der 2015 zusammen mit Helmut Willmeroth, Werner Maistrak und dem im vergangenen Jahr verstorbenen Friedel Lubitz das „literarische Quartett Meiderichs“ auf den Weg brachte.
Als das erste Buch der schreiblustigen Meidericher Urgesteine unter dem Titel „Damals in Meiderich“ auf den Markt kam, haben sie in „euphorischer Vermessenheit“, wie es Lesemann lachend formuliert, die Anmerkung Band I hinzugefügt. Ohne zu wissen, ob es überhaupt weitere Bücher geben würde.
"Damals-Bände für
Menschen von heute"
Sie gab es und sie gibt es. Alle Titelseiten der inzwischen vier „Damals-Bände für Menschen von heute“ zeigen jeweils den „Meierkschen Hahn“ mit Feder und Tintenfass. Nur die Cover-Farben wurden gewechselt. Nach blau, grün und gelb-orange ist der neue Band IV zwar in grau gehalten, der Inhalt aber ist bunter denn je.
„Klar, dass der Hahn immer vor Freude kräht, wenn wir wieder was zu Papier bringen“, meint Helmut Willmeroth, der über einen nahezu unerschöpflichen Schatz an Meidericher Anekdoten verfügt. Der Sport kommt zu Wort, denn da ist Willmeroth Experte. Einen Teil davon hat er in seinem Buch „Meidericher Fußballgeschichte(n) – Straßen- und Vereinsfußball in Meiderich seit 1950“, das im November 2021 erschienen ist, veröffentlicht und damit einen Volltreffer gelandet.
Aber auch Tierisches, Weihnachtliches, vor allem aber Menschen mit Ecken und Kanten, Macken und Herz finden im neuen Hahnenfeder-Buch lesenswerte Berücksichtigung. Dieter Lesemann, der in seinem Erfolgsbuch „Von Hof zu Hof“ schon viel Historisches über die „Bauerschaft Meiderich“ vermittelte, hat zudem wieder einiges über das bewegte und bewegende „frühere und heutige Meiderich“ zusammengetragen.
Projekte "Kükenflaum"
begeisterte die Jugend
Richtig froh sind die Autoren, dass sich vermehrt junge Menschen für ihre Arbeit interessieren. Lesemann nennt als Beispiel das Projekt „Kükenflaum“. Vor drei Jahren haben dabei Viertklässler ihre ganz persönlichen Meiderich-Geschichten geschrieben. Zehn davon wurden in Band III veröffentlicht. Auch eine gemeinsame Lesung gab es.
Die inzwischen 35 Lesungen sind immer gut besucht. „Die Autoren organisieren eigene Lesungen, werden aber oft von Vereinen und Institutionen, Kirchen und Schulen eingeladen. So wurde das neue Buch erst kürzlich im Rahmen einer bestens besuchten Lesung im Ladenlokal der ehemaligen Buchhandlung Filthaut an der Von-der-Mark-Straße vorgestellt.
Weitere Lesung am
Mittwoch im Clubhaus
Dann gab es eine weitere Lesung im Treffpunkt der Naturfreunde und der AWO. Nun steht die Lesung Nr. 36 bevor. Die Geschichts- und Schreibwerkstatt Hahnenfeder im Meidericher Bürgerverein liest am Mittwoch, 30. November, von 17 bis 18.30 Uhr im Clubhaus des MTC und MSV Hockey an der Borkhofer Straße. Der Eintritt ist frei.
Nach Friedel Lubitz' Tod ist aus dem verbliebenen literarischen Dreigestirn übrigens wieder ein Quartett geworden. Neues Mitglied der Hahnenfeder ist Helmut Koopmann, der sich passend als „Meidericher wie er im Buche steht“ bezeichnet. Mit viel Witz und Schlagfertigkeit ausgestattet, gibt er der Hahnenfeder „kreative Tinte“. Wie sagt Holger Fitzner, Geschäftsführer des Meidericher Bürgervereins, doch anerkennend: „Macht bloß so weiter.“
Bücher direkt bei der
Hahnenfeder erhältlich
Das neue Buch, wie auch noch vorhandene Exemplare der früheren Bände, können über die Hahnenfeder bestellt werden unter dieter.lesemann@meidericher-buergerverein.de oder Tel. 0203 / 443100. Der Preis ist stabil geblieben, denn auch die Neuerscheinung in der Edition Kulturwerkstatt kostet 13,95 Euro.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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