Nachbarin läßt in Nachbarstadt morden und ermitteln - Irene Scharenberg's 1. Krimi "Die Sünderinnen"
Da denkt man, man kennt seine Nachbarn, grüßt sie täglich, macht mal 'n Smalltalk, hilft sich eventuell gegenseitig, oder je länger man sie kennt, ißt man auch mal 'ne Grillwurst gemeinsam, verkostet den Aufgesetzten des Vorjahres mit den Beerenfrüchten aus dem eigenen Garten. Man sieht sich gegenseitig älter werden, erlebt die Hochzeit der Nachbarskinder, die noch vor kurzem mit quietschenden Cö-Kart-Reifen grinsend an einen vorbei fuhren. Freud und Leid werden nachbarschaftlich wahrgenommen und geteilt. Ja man kennt sich. Wirklich?
Kennen wir wirklich alle Seiten unserer Nachbarn, oder gibt es Dinge, die wir nie wahrgenommen, nicht gewußt haben? Oder liegen Talente im Verborgenen? Gibt es Schattenseiten?
So war mir nie gewahr geworden, dass meine Nachbarin Irene Scharenberg ein "Mords-Hobby" betreibt. Irgendwann kam ihr Mann und drückte mir freundlich ein Buch für meine Lebenspartnerin in die Hand, da sie ja so gerne Kriminal- und historische Romane liest. Ich staunte nicht schlecht, als ich den Namen der Autorin las. Sofort begann meine Freundin den Inhalt des Krimis "Die Sünderinnen" gierig zu erlesen, ja sogar zu verschlingen:
Vor der Kulisse der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 spielt der Kriminalroman "Die Sünderinnen" unserer Nachbarin Irene Scharenberg.
(aus der Ankündigung der Lesung in der Mayerschen Buchhandlung)
"... Kriminalhauptkommissar Pielkötter sucht einen Mörder, der seine Opfer mit einem Dolch ersticht. Kein leichter Fall, nicht nur weil der Kripo-Beamte sich einfach nicht an den Anblick von Blut gewöhnen kann, sondern auch weil ihm die Zeit im Nacken sitzt. Der Mörder scheint seine Opfer willkürlich auszuwählen. Wer weiß, ob er nicht bald wieder zuschlagen wird? Trotzdem: Nur keine voreiligen Schlüsse, ermahnt Pielkötter seinen jungen Mitarbeiter Barnowski. Akribisch ermitteln sie, finden heraus, dass die getöteten Frauen von ihren Männern getrennt lebten. Ist es Zufall, dass sie denselben Psychologen aufsuchten? Und welche Rolle spielt dieser selbst sehr labile Therapeut? Schließlich ist es doch die Intuition, die Pielkötter auf die entscheidende Spur stoßen lässt. Früh genug, um ein weiteres Blutbad zu verhindern? ..."
(und weiter heißt es in der Ankündigung)
"... Mit dem häufig bärbeißigen Pielkötter hat Irene Scharenberg einen Romanhelden geschaffen, der als Ermittler durch seine Ernsthaftigkeit überzeugt. Privat jedoch lässt er sich von den Problemen mit seinem Sohn aus der Bahn werfen. Dass er schließlich doch über seinen Schatten springen und auch bei der Lösung seines Falls seinen Gefühlen nachgeben kann, macht ihn dem Leser sehr sympathisch. Ein besonderer Reiz dieses Krimis liegt in dem unverfälschten Blick, mit dem Pielkötter, der eigentlich aus dem Münsterland stammt, den Pott und die Aufregung um die Kulturhauptstadt betrachtet mit Distanz und Zuneigung. ..."
Das Erstlingswerk meiner Nachbarin Irene Scharenberg, die in Dinslaken geboren wurde und in Duisburg aufgewachsen ist, läßt sich gut und spannungsgeladen lesen. Von Irene Scharenberg, die in Duisburg Chemie und Theologie für das Lehramt studierte, sind seit 2004 zahlreiche Kurzgeschichten in Anthologien und Zeitschriften erschienen. Sie erhielt viele Auszeichnungen in Wettbewerben, zuletzt gehörte sie 2009 zu den Gewinnern des Buchjournal-Schreibwettbewerbs, zu dem mehr als 750 Geschichten eingereicht wurden. Nach dem Erfolg des 1. Krimis liegen schon 2 fast fertige neue Manuskripte von Irene Scharenberg vor.
Autor:Christian Voigt aus Moers |
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