Mythos Krautrock

Krautrock!
Es geht der Mythos, der Begriff Krautrock gehe auf Amon Düüls LP "Psychedelic Underground" zurück. Darauf befindet sich ein Stück mit dem Titel "Mama Düül und ihre Sauerkrautband spielt auf“. Allerdings: Unumstößlich wahr ist jedoch die Tatsache, dass der Begriff Krauts aus dem zweiten Weltkrieg stammt und eine geringschätzige Bezeichnung für deutsche Soldaten darstellt. Ebenso wahr ist, dass Krautrock Ende der 60er, Anfang der 70er seine Geburt feiert. Was nun letztendlich Namensgeber war ist egal und Vergangenheit.
Das es wohl eine der schöpferischsten Zeiten der Musik in Deutschland war, wird keiner anzweifeln. Trotz allem verklärt auch dieser Versuch einer Genrebeschreibung im Nachhinein etwas die Tatsachen. Denn lange Zeit war Krautrock eher ein Sammelbegriff und geringschätzig gebrauchter Ausdruck für alles was teutonisch, also hölzern und sperrig, vor sich hin stampfte. Alles Deutsche war Kraut!
Die dazugehörigen Bands schossen wie Psilocybin - Pilze aus dem Boden. Ganz oben mit dabei: Can, Ash Ra Tempel, Tangerine Dream, Embryo, Guru Guru, Hölderlin, Kraan, Kraftwerk, Cluster, Neu! und Popol Vuh. Allen gemeinsam ist zwar die geografische Herkunft, die verwendeten musikalischen Zutaten sind jedoch recht unterschiedlich und kennen keine Grenzen. Jazz, Rock, Elektronik, Avantgarde ... erlaubt ist, was gefällt. Und Gefallen findet neben der musikalischen Innovationsfreude auch die politische Positionierung: Links schlägt das Herz, wie es Ton Steine Scherben in ihren Texten deutlich auf den Punkt bringen.
Die Intellektuellen bevorzugten seinerzeit zwar Bands wie Amon Düül, Faust oder Kraan. Aber auch handfeste Rock-Gruppen wie Jane oder Birth Control wurden unter diesem Label abgefeiert. Erst später und im Nachhinein bezeichnete man die experimentelle Abteilung deutscher Rockmusik als Krautrock.
Mitte der 70er endet der Krautrock-Boom so spontan wie er begann. Eine Epoche ging zu Ende mit der ich aufgewachsen bin. Viele heutige Musiker berufen sich auf die Kreativität der damaligen Zeit, vieles wird neu aufgelegt oder gar gecovert, aber es fehlt das Feeling, das die damaligen Jahre ausgezeichnet hat. Love, Peace and Rock.
Quellen: laut.de, Wickipedia, meine Erinnerungen.

Autor:

Harald Pfeiff aus Duisburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.