Neue Ausstellung im MKM Duisburg
Museum Küppersmühle lädt ein zu Karin Kneffel: COME IN, LOOK OUT

Eine großartige Erzählerin ihrer Kunst: Karin Kneffel beim Presserundgang in ihrer Ausstellung COME IN, LOOK OUT im Museum Küppersmühle in Duisburg
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  • Eine großartige Erzählerin ihrer Kunst: Karin Kneffel beim Presserundgang in ihrer Ausstellung COME IN, LOOK OUT im Museum Küppersmühle in Duisburg
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Das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst im Duisburger Innenhafen zeigt eine Werkschau der deutschen Künstlerin Karin Kneffel. Der Titel ihrer Ausstellung klingt wie eine Einladung: COME IN, LOOK OUT - und dieser sollte man auch unbedingt folgen! Denn es ist eine Ausstellung voller Überraschungen. Eine Entdeckungsreise, die Blicke durch verregnete Fensterscheiben in geheimnisvolle Innenräume, auf pralle Stillleben, Landschaften und Architekturen gewährt.

Die Werkschau mit über 70 Gemälden und über 20 Aquarellen bietet einen Überblick auf die vielschichtigen Möglichkeiten malerischer Darstellung im Werk von Karin Kneffel aus den letzten 25 Jahren. Karin Kneffel gehört zu den wichtigsten Vertreterinnen des Neorealismus. Alltägliche Dinge bildet sie in nahezu fotorealistischer Malweise nach: ein glänzender Schokoladenpudding, ein sattgelber Eidotter, saftige, pralle Trauben und Pfirsiche mit verführerisch samtigen Oberflächen.

Blick wie durch regennasse Scheiben in das ehemalige „Zimmer der Dame" in Haus Lange mit dem ursprünglichen Mobiliar und den einstigen Kunstwerken. Blick in die Ausstellung "Karin Kneffel - COME IN, LOOK OUT" im Museum Küppersmühle, Duisburg.
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Ein Wechselspiel zwischen Realität und Künstlichkeit
Aber sie versteht es ebenso gut, die abgebildete Realität durch raffinierte, malerische Mittel zu brechen, zu verschleiern und damit geheimnisvoll, surrealistisch zu gestalten. Ihre Fensterbilder gewähren uns Blicke in die Innenräume von Museen, wie in das Lehmbruck Museum in Duisburg. Sie lässt uns durch durch verregnete Scheiben in das Haus Lange in Krefeld schauen mit der einst darin befindlichen Kunstsammlung von Hermann Lange oder in einen weiteren Bau von Mies van der Rohe, in den Barcelona Pavillon. Zuvor hat sie genau recherchiert, sich durch Fotos oder durch persönliche Besuche vor Ort inspirieren lassen, um so detailgetreu wie möglich die Interieure abzubilden. So sind denn auch in ihren Bildern etliche Kunst-Verweise zu entdecken. Zusätzlich erscheinen sie uns wie Traumwelten, denn sie fügt zum Beispiel Szenen aus Hitchcock-Filmen ein oder lässt den Glaskubus im Lehmbruck Museum einfach mal einseifen und fügt Lehmbrucks Skulpturen gleich mehrfach in vielen Ansichten gedreht mit hinzu.

Karin Kneffel lässt den Glaskubus im Lehmbruck Museum einfach mal einseifen und fügt Lehmbrucks Skulpturen gleich mehrfach in vielen Ansichten gedreht mit hinzu. Blick in die Ausstellung "Karin Kneffel - COME IN, LOOK OUT" im Museum Küppersmühle, Duisburg.
  • Karin Kneffel lässt den Glaskubus im Lehmbruck Museum einfach mal einseifen und fügt Lehmbrucks Skulpturen gleich mehrfach in vielen Ansichten gedreht mit hinzu. Blick in die Ausstellung "Karin Kneffel - COME IN, LOOK OUT" im Museum Küppersmühle, Duisburg.

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So verschwimmen Realität und Illusion hinter mit Regentropfen oder von Dunst getrübten Scheiben, über die eine imaginäre Hand eine Fläche frei gewischt hat. Das lädt zum Schauen und Entdecken ein, man taucht ein in imaginäre Welten. Teile davon hat man vielleicht schon gesehen, erkennt sie und doch bleibt viel Raum zum Enträtseln. Aus diesem Grund haben Karin Kneffel und Kay Heymer, Kurator der Ausstellung, auf Wandtexte (bis auf eine kurze Einleitung zu Beginn der Ausstellung) verzichtet. Besucher und Besucherinnen sollen sich unbeeinflusst auf Entdeckungsreise in die Bilderwelten begeben. Das gilt auch für die neuesten Werke, eine Serie von Portraits, die Maria und das Jesuskind zeigen. Auf ihren Reisen hat sie dazu Holzfiguren aus dem 15. und 16. Jahrhundert fotografiert und deren Gesichter in altmeisterlicher Art gemalt, ohne religiöse Attribute wie Heiligenschein oder Schleier. Auch in dieser Serie finden sich ironisch, witzige Brüche. Zwei der Portraits zeigen sie selbst und ihren Sohn, zwei weitere Bilder sind KI unterstützt entstanden. Man darf rätseln...

Alte und neue Arbeiten: Pfirsiche mit verführerisch samtigen Oberflächen, daneben Serie von Portraits, die Maria und das Jesuskind zeigen. Blick in die Ausstellung "Karin Kneffel - COME IN, LOOK OUT" im Museum Küppersmühle, Duisburg.
  • Alte und neue Arbeiten: Pfirsiche mit verführerisch samtigen Oberflächen, daneben Serie von Portraits, die Maria und das Jesuskind zeigen. Blick in die Ausstellung "Karin Kneffel - COME IN, LOOK OUT" im Museum Küppersmühle, Duisburg.
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Die Künstlerin Karin Kneffel
COME IN, LOOK OUT oder salopp übersetzt "Komm rein, dann kannste rausgucken!" ist der 1957 in Marl, im nördlichen Ruhrgebiet, geborenen Karin Kneffel nicht fremd. Zur Ausstellung hat sie die englische Version gewählt, wie sie im Pressegespräch erzählt. Ein Titel, der gut passt, lädt er doch in ihre Fensterbilder geradezu ein.
Karin Kneffel studierte zuerst Germanistik und Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und an der Gesamthochschule Duisburg. Von 1981 bis 1987 studierte sie dann Malerei an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf, u. a. bei Norbert Tadeusz, schließlich als Meisterschülerin Gerhard Richters. Sie erhielt u.a. das Stipendium der Villa Massimo in Rom. Zahlreiche, auch internationale Ausstellungsbeteiligungen und Einzelausstellungen folgten. 1995 übernahm Karin Kneffel einen Lehrauftrag an der Sommerakademie Augsburg. 1998 wurde sie Gastprofessorin an die Hochschule für Künste Bremen, 2000 wurde sie nach Reykjavík an die Kunstakademie Islands eingeladen. Von 2000 bis 2008 hatte sie eine Professur für Malerei an der Hochschule für Künste Bremen. Von 2008 bis 2023 lehrte sie als Professorin für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München. Karin Kneffel lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Laufzeit der Ausstellung: 24. Mai bis 01. September 2024
Weitere Infos zum Besuch und Rahmenprogramm unter: www.museum-kueppersmuehle.de

Katalog zur Ausstellung ist im Schirmer/Mosel Verlag erschienen und im Museumsshop erhältlich.
(ISBN 978-3-8296-1016-2)

Die Fotos entstanden während des Presserundgangs.
Ich freue mich über euer Interesse.

Autor:

Andrea Gruß-Wolters aus Duisburg

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