Momente des Innehaltens - Ökumenischer Gottesdienst auf dem Neumühler Marktplatz
Wenn am 1. Mai in Neumühl wieder der Vereins- und Bürgerbaum aufgestellt wird, gibt es seit einigen Jahren stets zu Beginn einen ökumenischen Gottesdienst, der bei gutem Wetter von mehreren hundert Menschen auf dem Hohenzollernplatz besucht wird. Der Neumühler Markt ist dann eine große „Open-Air-Kirche“.
Seit 2004 stellen die Neumühler unter der Regie der Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute jedes Jahr am 1. Mai ihren stets imposanten Vereins- und Bürgerbaum am Marktplatz auf. Ein Jahr zuvor, an Christi Himmelfahrt 2003, gab es zum 650. Geburtstag des Stadtteils einen großen Ökumenischen Gottesdienst auf dem Marktplatz.
Und daran wurde 2014 auf Anregung der Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute e.V. wieder angeknüpft. Der vor vier Jahren mit über 600 Teilnehmern bestens besuchte Gottesdienst unter freiem Himmel mit dem Leitgedanken „Ein Leib – Viele Glieder, Ein Baum – Viele Schilder, Ein Stadtteil – Viele Nationen“ war ein mitnehmender Einstieg in den Neumühl-Tag und setzte Zeichen für ein friedliches Miteinander in Respekt, Achtung, Toleranz und Nächstenliebe.
Bei gutem Wetter mehrere hundert Teilnehmer
„Einen solchen Gottesdienst müssen wir unbedingt beibehalten“, war die einhellige Meinung aller. Nun ist er Tradition. 2015 stand er unter dem Motto „Schöpfung – Heimat – Erde“, 2016 hieß der Leitgedanke „Wurzeln und verwurzelt sein“. Im vergangenen Jahr – da musste man wegen des Dauerregens in die benachbarte Gnadenkirche umziehen, hieß das Motto am „Tag der Arbeit“ schlicht „ora et labora, bete und arbeite“.
Optisch wurden verschiedene Berufe, die in Neumühl ausgeübt werden, durch die entsprechende Berufskleidung dargestellt. Dachdeckerkluft, das Fleischerhemd, die Bäckerjacke, der Kittel der Mediziner, die Bergmannskluft oder die Arbeitsanzüge verschiedener Handwerksberufe waren zu sehen. Die alljährliche Mitmach-Aktion bestand darin, Nägel in einen Holzbalken zu schlagen.
In jedem Jahr eine neue "Mitmach-Aktion"
In diesem Jahr lautet das Motto „Stimme erheben – Gesicht zeigen“. Pfarrerin Anja Buchmüller-Brand, die den Gottesdienst gemeinsam mit Pfarrer Michael Hüter und dem früheren katholischen Stadtdechanten Bernhard Lücking leitet, erinnert da an starke Frauen, die in der evangelischen Kirche „Reformationsgeschichte haben. Das passt auch bestens zu der Reformatorinnen-Ausstellung, die noch bis zum 6. Mai in der Gnadenkirche zu sehen ist. Das waren starke Frauen, und von denen gibt es auch in Neumühl eine ganze Menge. Zusätzlich wird im Gottesdienst auf die Aktion „Wir zeigen Gesicht“ des Initiativkreises Neumühler Erklärung Bezug genommen.
Mitwirken am Gottesdienst, der wieder um 11 Uhr auf dem Marktplatz beginnt, werden wieder Frauen und Männer aus der evangelischen Gemeinde und der katholischen Gemeinde Herz-Jesu. Mit Ansprachen, Gebeten und Liedern wird der Gottesdienst lebendig und bestärkend sein.
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Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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