Netzwerkerinnen verstärken die Stadtteilbibliotheken in Duisburg und werten ihre Arbeit auf
Mehr Raum für neues Engagement

Die Duisburger Stadtteilbibliotheken sollen durch die Arbeit von Netzwerkerinnen  ihre soziale Komponente stärken. Auf den Weg bringen wollen das unter anderem Pia Klaumann, Beigeordnete Astrid Neese, Petra Machoczek, Bibliotheks-Direktor Dr. Jan-Pieter Barbian und Ezgi Köse (v.l.) | Foto: Stadtbibliothek
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  • Die Duisburger Stadtteilbibliotheken sollen durch die Arbeit von Netzwerkerinnen ihre soziale Komponente stärken. Auf den Weg bringen wollen das unter anderem Pia Klaumann, Beigeordnete Astrid Neese, Petra Machoczek, Bibliotheks-Direktor Dr. Jan-Pieter Barbian und Ezgi Köse (v.l.)
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Lesen hat immer etwas mit Bildung zu tun, und Bildung ist nicht zuletzt eine Grundlage für soziale Kompetenz. Nicht zuletzt aus dieser hat die Stadtbibliothek Duisburg im Frühjahr des vergangenen Jahres beschlossen, die Stadtteilbibliotheken zu sozialen Anlaufstellen zu entwickeln und auszubauen.

Dort soll, so beschreibt Bibliotheks-Direktor Dr. Jan-Pieter Barbian, die Idee, „eine neue Begegnungskultur geschaffen werden, die den Interessen und dem Engagement von Menschen in ihrer unmittelbaren Lebensumgebung einen Raum gibt.“ Zielgruppen sind insbesondere Lernende, Familien, Senioren und Zugewanderte. Der bisherige Schwerpunkt der Arbeit in den städtischen Büchereien vor Ort, nämlich den Zugang zu Medien, Information und Bildung zu ermöglichen, werds so um eine soziale und integrative Komponente erweitert.

Astrid Neese, Beigeordnete für Bildung, Arbeit und Soziales ist bei einer ersten Bewertung des Projekts überzeugt, dass die Stadtbibliothek in Duisburg eine anerkannte Bildungs- und Kulturinstitution, die viele Menschen erreicht. „In ihren über die ganze Stadt verteilten Standorten sehen wir das Potential, sie noch besser für Bildung, Begegnung und Kultur zu öffnen und zu nutzen. Durch das Projekt erfährt die Arbeit der Stadtbibliothek eine wichtige Aufwertung“, meint sie.

Bei der Umsetzung dieses zukunftsorientierten Konzepts wird die Bibliothek in Kooperation mit der WerkStadt Duisburg GmbH seit dem Frühjahr 2020 durch Netzwerkerinnen unterstützt, die lokale Partnerschaften ausbauen, bürgerschaftliches Engagement stärken und Projekte für multikulturelle und generationsübergreifende Ziele entwickeln. Durch die Arbeit der vier Netzwerkerinnen sollen die Bibliotheken mit den Menschen und Institutionen in den Duisburger Stadtteilen miteinander vernetzt werden. Das Potential von Bibliotheken als Orten der Begegnung und der Kommunikation soll auf diese Weise verstärkt werden. Die Netzwerkerinnen sollen ein Netzwerk des kooperativen Miteinander auf- und ausbauen.

Erfahrungen aus
früheren Tätigkeiten

In den einzelnen Stadtteilen haben sie trotz der Corona-Einschränkungen schon Kontakte zu Multiplikatoren aus Vereinen, Verbänden und Institutionen geknüpft. Darauf aufbauend werden jetzt passgenaue Angebote entwickelt. Schwerpunkte der Arbeit sind die Förderung und Koordination von bürgerschaftlichem Engagement und der Aufbau von Kooperationen für interkulturelle, inklusive und generationenübergreifende Angebote.

Die engagierten und hochmotivierten Netzwerkerinnen Pia Klaumann, Ezgi Köse und Petra Machoczek bringen als Erziehungswissenschaftlerin, Soziologin und Sozialdienstmitarbeiterin Erfahrungen aus ihren bisherigen beruflichen Tätigkeiten mit. Sabine Runkel hatte die Konzepte mit entwickelt, das Team aber wegen eines privaten Ortswechsels vor kurzem verlassen. Dr. Barbian: „Eine Nachfolgerin wird aktuell gesucht.“ Zu tun sei schließlich genug.

Auch wenn durch die Corona-Pandemie bisher einige Aktivitäten nicht umgesetzt werden konnten, wurden bereits einige Projekte in die Tat umgesetzt. So wurden im letzten Jahr ehrenamtliche Lernpaten mit Schülerinnen und Schülern der Grundschulen zusammengebracht. Die Lernpaten unterstützen die Kinder beim Aufholen von Lernrückständen. In der Bezirksbibliothek Rheinhausen wurde etwa in Zusammenarbeit mit vielen Kooperationspartnern ein Lesegarten gestaltet. Der Innenhof der Bibliothek lädt nun zwischen Blumen- und Gemüsebeeten zum Aufenthalt ein.

Projekt bietet
wertvolle Bereicherung

In vielen Bibliotheken wurden Saatgutteiler aufgestellt. Pflanzenfreunde können hier Saatgut spenden und mitnehmen. Die Pflanzen sorgen dann für mehr Grün in der Stadt und Erhaltung der Insektenvielfalt. Weitere Projekte, zum Beispiel im Bereich Bildung für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft, sind in Planung.

Jan-Pieter Barbian sieht in dem Projekt eine wertvolle Bereicherung: „Bibliothek und Netzwerkarbeit ergänzen sich ganz hervorragend. Es ist schon immer unser Anliegen gewesen, ein passendes Angebot für die Duisburgerinnen und Duisburger vorzuhalten. Durch die Arbeit der Netzwerkerinnen können wir noch besser auf die Bedürfnisse der Menschen in den Stadtteilen eingehen.“

Auch Martina Schwiering, Geschäftsführerin der WerkStadt Duisburg GmbH, befürwortet das Projekt: „Ideen und Projekte zu erarbeiten, das Schaffen eines Ortes der Begegnung für Jung und Alt zu unterstützen, ist unser oberstes Ziel. Umso mehr, wenn dabei ein gesellschaftlicher Mehrwert entsteht.“

Kontakte

Interessierte können Ideen für Projekte vorschlagen, sich als Kooperationspartner oder als ehrenamtliche Unterstützer einbringen. Die Kontaktdaten zu den Netzwerkerinnen sind online unter www.stadtbibliothek-duisburg.de abrufbar.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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