Mediatoren im Jugendbereich
Die Bildung sozialraumorientierter Netzwerke zum Thema "Mediation und Konfliktmanagement" ist ein Projekt des Jugendamtes, auf nachhaltig angelegt ist. Die Ziele? Es geht hier um die nachhaltige Verbesserung der Konfliktkultur von Kindern und Jugendlichen. Die Kooperation der Institutionen, die junge Menschen und deren Familien begleiten, kommt hinzu. Kindertageseinrichtungen, die Polizei, Schulen, Kirchengemeinde, der Allgemeine Soziale Dienst und Stadtteiltreffs können solche Institutionen sein.
"Wir machen seit 12 Jahren Mediationsarbeit. Der Ansatz hat sich bewährt. Wir werden ihn flächendeckend einrichten. Im Januar 2011 werden wir ein solches Netzwerk im Duisburger Süden starten," berichtet Elisabeth Rosenbach vom städtischen Jugendamt.
Mediation bedeutet die Vermittlung zwischen Konfliktparteien. Der Mediator hilft den Kontrahenten, die Lösungen selbst zu finden. "Es ist wichtig gerade bei Kinder aus dem türkisch-arabischen Umfeld, auf die Ehre zu achten. Wir sind schließlich eine multikulturelle Gesellschaft. Wir leben multikulturell. Die Kinder sollen lernen, wie man Konflikte auf Augenhöhe und in Eigenverantwortung löst. Der Mediator ist kein Guru, der auf einem Samtkissen sitzt und einer Klangschale lauscht."
Das Jugendamt bildet dabei die Mediatoren auch aus. Die Ausbildung kostet rund 10.000 Euro; wer nicht für die Stadt arbeitet, zahlt einmalig 350.- €. Sie wird dabei überwiegend durch städtische Gelder finanziert. "Die Ausbildung ist aber auch wichtig. Sie dauer eineinhalb Jahre ist auf verschiedene Module aufgeteilt."
Man arbeite nach der Lehre von Rosenberg, berichtet Rosenbach. Jedem Konflikt liegt demzufolge ein ungeklärtes Bedürfnis zugrunde. "Wir fragen: Wie können diese Bedürfnise befriedigt werden?" So schauen die Beteiligten: Was brauchen Kinder und ihre Familien? Wie können wir ihnen helfen? "Wir stehen in engem Kontakt zu ihnen," betont Rosenbach. "Wir brauchen keine großen Apparate in Bewegung setzen; wir können oft Probleme auf kurzem Wege lösen."
Die Abzocke von Handys, Prügeleien und andere Alltagsprobleme sind die Gründe, warum sich Kinder an Mediatoren wenden. "Der Vorteil von Netzwerken ist, daß sich Mediatoren gegenseitig unterstützen können, wenn jemand mal nicht weiter weiß. Die Mediation hat natürlich auch ihre Grenzen. Wird die erreicht, muß an andere Hilfsangebote verwiesen werden. Wie gesagt: Die Kinder erarbeiten die Lösung gemeinsam. Sie wird schriftlich festgehalten und von beiden Kindern unterschrieben. In der Regel halten sich die Kinder dann auch an die Lösung."
Je schlechter die Situation (nicht nur in der Familie) ist, desto schlechter ist die Situation der Kinder auch in Hinblick auf ihre Erziehung. An vielen Stellen können auch Eltern oft Hilfe gebrauchen - dieser Eindruck drängt sich schnell auf.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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