Kunst im sozialen Brennpunkt
MARXLOHart
Marxloh - der Duisburger Stadtteil ist vielen ein Begriff. Ein Begriff, der negativ geprägt ist. Denn was fällt den meisten Bürgern zu Marxloh ein? Sozialer Brennpunkt, No Go Areas, Armut, Müll, Dreck, Ratten, viele Nationalitäten, die sich bekämpfen,.... .
Auch in Reportagen in Zeitschriften und im Fernsehen werden die negativen Seiten von Marxloh besonders hervor gehoben. Eigentlich hat jeder Stadtteil schöne und nicht so schöne Seiten. Ich habe mehrere Jahre in Marxloh gearbeitet, so dass ich mir ein eigenes Bild machen konnte. Ob das Bild positiv oder negativ ist, kommt auf das Auge des Betrachters an, die eigene Einstellung und natürlich persönliche Erfahrungen.
Jetzt gibt es eine kleine Ausstellung in der Kreuzeskirche Marxloh auf der Kaiser-Friedrich-Strasse. "MARXLOHart"
Es werden humorvolle und sarkastische Bilder gezeigt. Bilder von Matthias Norbert Thyssen.
Ich musste beim Angucken der Bilder oft schmunzeln und nicken. Im dazugehörigen Ausstellungskatalog, den man vor Ort käuflich erwerben kann, gibt es weitere Bilder.
Diese Print-Art-Ausstellung soll natürlich auch provozieren, denn so wird man zum Nachdenken angeregt. Herr Thyssen betrachtet Marxloh künstlerisch mit Ernst, aber auch dem nötigen Humor.
Der Künstler wohnt seit etwa einem Jahr selbst in Marxloh. Gebürtig kommt er aus Oberhausen und ist Grafiker und Musiker. Als Creative Director hat er in unterschiedlichen Firmen schon für namenhafte Kunden gearbeitet.
Die Bilder und Sprüche kann man zum Teil auf T-Shirts, Tassen und Aufklebern vor Ort kaufen. Herr Thyssen hat auch einen eigenen Online Shop, vielleicht kann man es sogar Fan Shop nennen. Dort gibt es die oben genannten Dinge und anderes zu kaufen.
www.marxloh.store
Es ist ein Versuch Marxloh ein besseres Image zu verpassen. Bevor man den Kopf in den Sand steckt, steht man auf humorvolle und sarkastische Art zu dem Stadtteil und seinen Problemen. Was ja nicht unbedingt falsch ist.
Für mich wirkt es aber auch, als ob man aus Marxloh eine Kultmarke machen möchte, egal ob negativ oder positiv belastet. Fast jeder kennt Marxloh. Früher trug man T-Shirts vom Hardrock Cafe, heute von dem Duisburger Stadtteil. Ob man sich mit Marxloh identifiziert oder über die Problematik des Stadtteils bewusst ist und etwas verändern möchte, scheint zweitrangig. Wenn das T-Shirt hip und angesagt ist, geht man mit der Masse und trägt es. Ich denke, dass man mit so einem Oberteil auch viele Blicke auf sich zieht und ins Gespräch kommt. Natürlich weiß man, dass es mehr als dieser Bilder und Ausstellung bedarf um einen Stadtteil zu verändern, aber vielleicht ist es ein erster Schritt auf einem langen Weg.
Ich möchte euch auf jeden Fall diese Ausstellung empfehlen. Guckt euch die Bilder einfach mal an.
Bis zum 24. November habt ihr die Gelegenheit dazu.
Autor:Nina Benninghoff aus Oberhausen |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.