Duisburger Comedian hat sich etabliert – TV, Online, Merch und eine eigene Kneipe
Markus Krebs – zehn Jahre permanent Panne!

Gute Freunde fallen nicht vom Hocker, aus gegebenem Anlass ein ganzer Zollstock Abstand. Im Wochen-Anzeiger-Gespräch hatte Markus Krebs (rechts) viel Neues auf der Pfanne. | Foto: Jaqueline Wiss
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  • Gute Freunde fallen nicht vom Hocker, aus gegebenem Anlass ein ganzer Zollstock Abstand. Im Wochen-Anzeiger-Gespräch hatte Markus Krebs (rechts) viel Neues auf der Pfanne.
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Mittlerweile sind sich die Internet-Suchmaschinen einig. Wird ein „Markus“ gesucht, werden als Treffer auf den ersten drei Plätzen stets drei Namen genannt. Mal liegt Söder vorne, mal Lanz, mal Krebs! Anders ausgedrückt: Der 50-jährige Humorist aus Neudorf ist ganz oben angekommen. Beiträge auf Youtube werden verlässlich von eins, zwei, drei Millionen Menschen angeklickt, auch 6,3 Millionen wurden schon gezählt.

Anlässlich „10 Jahre Stand Up-Comedian Markus Krebs“ schauen wir privat zurück und öffentlich nach vorne. „Mein erstes MSV-Spiel hat sich bei mir ganz tief ins Gedächtnis eingebrannt. Papa nahm mich in der Saison 1975 ins Wedau-Stadion gegen den VfL Bochum mit. Ich war noch so klein, dass ich kaum was sah. Es war laut und spannend. Ennatz schoss kurz vor Schluss den Ausgleich.“ Die Saat war gesät: einmal Zebra, immer Zebra! Mit Bernard „Ennatz“ Dietz verbindet ihn bis heute eine aktive Freundschaft. Doch wer eigentlich ist sein „zweitliebstes“ Zebra? Die überraschende Antwort: „Mittelfeldmann Hannes Reinmayr aus Österreich. Er zauberte, behandelte den Ball wie kein anderer! Leider war er nur anderthalb Spielzeiten, 1993/94, bei uns!“

Kleine Auftritte ermutigten zu mehr

Beruflich avancierte der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann im Götzen-Baumarkt Walsum rasch zum Vize-Chef. Es hätte alles so schön bleiben können. Der „Alte“, gemeint ist Gründer Bernhard Kochanneck, schuf neben seinen Lebensmittelläden und Parfümerien einen Baumarkt nach dem anderen. Die unkontrollierte Expansion und die aggressive Preispolitik aber pulverisierten die Eigenkapitaldecke – 1998 flog der Deckel vom Topf. Auch beim Baumarkt in Walsum, Markus stand auf der Straße. Es folgte eine kurzweilige Zeit als Pächter einer Neudorfer Gaststätte an der Koloniestraße, irgendwann war die Götzen-Abfindung aufgebraucht und mehrheitlich Ebbe im Portemonnaie.
Die „Vorarbeiten“ für die große Karriere als Comedy-Star verliefen nahezu lautlos. Erste kleine Auftritte ermutigten zu mehr. Trocken, direkt und mit einem Bier haute der Komiker eine skurrile Geschichte nach der anderen raus. Seine intelligente Komik und die extrem hohe Gag-Dichte sorgten dafür, dass der Mann mit dem Bierbauch 2011 den RTL Comedy-Grand Prix turmhoch gewann. Stadionstimmung, Sonnenbrille und Ruhrpott-Mütze: Markus Krebs ist halt ein ganzer Kerl. „Der wird was werden“, sagte Juror Kaya Yanar. Nun jagte ein Engagement und ein neues Geschäftsfeld das nächste. Die Sitkom „Die Dietrichs kommen!“ kam zwar in keiner Weise gegen die Geissens an, doch was nicht ist, kann noch werden! Erst in der vergangenen Woche war Krebs bei einem großen Sender, um eine Kneipen-Sitkom zu besprechen. Möglicherweise wird sie gedreht im ehemaligen Clubhaus des ETuS Duisburg-Bissingheim – vor Jahren von Krebs als „Anne Tränke“ gepachtet und momentan als Krebs-Kneipe „Zum Hocker“ im Umbau-Modus.
Sicher wird dieser Treffpunkt sein Hauptquartier, seine ganzjährige Sommerfrische. Denn Tourneen und etliche Engagements wie unlängst bei Flic Flac und seit Jahren im Düsseldorfer Karneval, dazu eine neue Staffel der „Markus Krebs Witze-arena“ fordern Kraft und sind nicht ohne. Und auch sein Online-Shop „Kultig!“ mit mittlerweile 63 Klamotten „für Turnbeutelträger, Ruhrpottler, Pannemänner, den Brennholzverleih von nebenan oder einfach für alle, die gern das gleiche T-Shirt hätten wie der Mann hinter dem Bauch“ macht sich nicht von allein.

Heavy Metal vom Feinsten auf dem Wunschzettel

Nach diesem langen Satz geht es, so will es der Brauch, mit einem Bier an die finale Frage des Interviewers. In der Tat, es stimmt, sagt Krebs, dass er erneut aus Wacken Anfragen für ein Engagement, Festival und/oder Full Metal Cruise bekommen hat. Dann aber mit einem eigenen Wacken-Programm! Welche fünf Bands er für die Schifffahrt verpflichten würde, wenn er denn hier was zu sagen hätte? Seine Augen leuchten, teuer sein Wunschzettel: Volbeat, Halloween, Judas Priest und Iron Maiden. Während Freundin Jacky wie selbstverständlich die Band „Kiss“ als fünfte Gruppe in die Kolonne haut, schaut Markus K. fast liebevoll auf sein Pilsener („Meine Stadt, mein Bier!“). Hat er doch einen knackigen Werbevertrag für eben diesen Gerstensaft bekommen. Nach Boris Becker, Eva Padberg und Till Schweiger nun also Markus Krebs. Oben angekommen. Wie gesagt.

Text von Ferdi Seidelt

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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