Kunstaktion in Duisburg-Marxloh
Mädchen im Müll

Das Mädchen in der gelben Jacke und mit dem knallroten Wecker zog im Stadtteil Marxloh Aufmerksamkeit auf sich.  | Foto: Martin Lukas
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  • Das Mädchen in der gelben Jacke und mit dem knallroten Wecker zog im Stadtteil Marxloh Aufmerksamkeit auf sich.
  • Foto: Martin Lukas
  • hochgeladen von Miriam Dabitsch

In den vergangenen Tagen häuften sich die Meldungen von besorgten Bewohnern des Stadtteils Duisburg-Marxloh, dass angeblich Kinder in den wilden Müllkippen auf ihrer Straße spielen.

Auf Social Media gab es sogar Fotos von einem kleinen Mädchen (ca. zehn Jahre alt mit gelber Regenjacke und großem roten Wecker in beiden Händen), das mahnend mitten im Müll steht. „Überall im Stadtteil stehen die kleinen Mädchen plötzlich. Mitten im Müll. Wo kommen die her?“ fragt sich eine verwunderte Bürgerin auf Facebook unter dem von ihr hochgeladenen Foto. „Ich dachte erst es wär echt. Hab’ einen riesen Schock bekommen“, meint ein Anderer über Twitter.

Kunstprojekt von Martin Lukas

Jetzt bekennt sich der Duisburger Designer und Filmkünstler Martin Lukas zu dem Phänomen, über das derzeit jeder im Stadtteil spricht: Das Ganze ist ein Kunstprojekt, soll die Bürger aufrütteln und sie dazu bringen, über die Verschmutzung ihres eigenen Stadtteils nachzudenken (und im besten Fall umzudenken). Zusammen mit dem Verein Runder Tisch Marxloh e.V. und der finanziellen Unterstützung des kommunalen Integrationszentrum Duisburgs wurde das Projekt „Aufwachen“ ins Leben gerufen, erzählt der kreative Jungdesigner Martin Lukas stolz. Er selbst, in Marxloh aufgewachsen, engagiert sich schon länger für seinen Heimatstadtteil und leitet im Rahmen des Freizeitprogramms des Runden Tisch Marxlohs die Medienworkshops für Kinder und Jugendliche im Stadtteil.

Kinder spielen im Müll

„Wir wollen die Menschen berühren und ihr Verantwortungsbewusstsein wecken. Das schafft man nicht durch stures Infomaterial, sondern mit solchen Aktionen, über die die Menschen sprechen.“ Zusammen mit dem Verein entwickelte Martin Lukas die Guerilla-Straßenkunstaktion und verweist zusätzlich auf die damit verbundenen Flyer und Plakate: „Man kann wilden Müll ganz einfach an die Wirtschaftsbetriebe melden, man kann aber auch schon selbst darauf achten, das eigene Viertel sauber zu halten. Wer möchte denn ernsthaft, dass die eigenen Kinder in so einem Haufen Abfall spielen.“

"Nicht anprangern"

Von Seiten des Vereins gibt es viel Zuspruch und auch die Händler des Stadtteils begrüßen die außergewöhnliche Aktion. „Einer unserer Aufsteller steht im Marxloh Center, denn auch der Handel im Stadtteil unterstützt unser Projekt und setzt sich für ein sauberes Marxloh ein. Wir wollen die Verursacher nicht anprangern, sondern mit ihnen gemeinsam an dem Problem arbeiten“, versichert Thomas Mielke, Vorsitzender des Vereins Runder Tisch Marxloh e.V..

Marxloh ist mehr als "vermüllte Straßen"

Ob die Kunstaktion Früchte trägt und der Stadtteil nun ein Stück sauberer wird, ist noch nicht klar, aber eins schon: Marxloh hat einige kreative Schaffer und Macher und dieses Projekt ist nur ein Beispiel dafür, dass es ungerechtfertigt, ist den Stadtteil auf vermüllte Straßen zu reduzieren. Hoffen wir, dass diese bald der Vergangenheit angehören.

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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