Duisburger Kreissynode fasste wichtige Beschlüsse
Lebhafte und offene Diskussionen

Das Kirchenparlement des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg, die Kreissynode, diskutierte offen und lebhaft. Zudem wurden wichtige Entscheidungen für die Zukunft getroffen.
Foto: Rolf Schotsch
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Finanzen und Klimaschutz spielten eine große Rolle auf der jüngsten Synode des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg, aber auch die spürbare Belastung der haupt- und ehrenamtlich engagierten Mitarbeiter.

Eines der zentralen Themen war das „Konzept zur Treibhausgasneutralität mit dem Schwerpunkt Gebäudebedarfsplanung“. Welche Gebäude bleiben sollen und welche nicht zu halten sind, beschäftigt Gemeinden und Kirchenkreis schon seit geraumer Zeit. Mit dem neuen Konzept aber kommen nun neben finanziellen Kriterien als Entscheidungsgründe auch umweltpolitische hinzu.

So sollen in Gemeinden, kreiskirchlichen Einrichtungen und Werken zukünftig nur noch treibhausgasneutrale Gebäude genutzt werden. Dazu müssen Gemeinden und Kirchenkreis entscheiden, welche Gebäude bis 2027 aufgegeben werden müssen. Die verbleibenden Gebäude sollen bis 2035 durch Investitionen und Umrüstungsmaßnahmen treibhausgasneutral werden.

Starke Zeichen
in die Zukunft

Selten wurde auf früheren Synoden der Bericht des Superintendenten so lebhaft und offen diskutiert wie diesmal. Neben seinem schriftlichen Bericht setzte Christoph Urban vor allem in seinen mündlichen Ausführungen Zeichen in die Zukunft. Er nahm dabei Bezug auf die Berichte der Gemeinden und Einrichtungen.

Urban: „Da war die Rede davon, dass die Anforderungen an die Mitglieder unserer Gremien immer höher werden. Da war der Ruf nach Entlastung von Verwaltungsaufgaben zu hören. Mein Eindruck ist, dass die große Mehrheit der Haupt- und Ehrenamtlichen bis zum Abwinken kämpft.“

Der Superintendent machte sich und den Synodalen nichts vor: „Als Kirche sind wir gegenwärtig eine Organisation im Rückbau. Deshalb können wir nicht auf jede neue Aufgabe mit Arbeitsverdichtung reagieren. Wir müssen die Veränderungen unserer Kirche aktiv gestalten, aber darauf achten, dass wir uns nur so viel auf den Teller nehmen, wie wir essen können.“

Finanzen spielten
eine große Rolle

Viel Diskussion gab es zum Positionspapier der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), in dem 16 Projekte wie „Junge Kirche“, „Stärkung des Ehrenamtes“ oder „Serviceorientierte Kasualpraxis“ beschrieben werden. Jetzt soll der Kreissynodalvorstand einen Plan erarbeiten, wie an den Themen weitergearbeitet werden kann.

Zudem spielten die Finanzen eine große Rolle bei der Sitzung des Kirchenparlaments. Für das Haushaltsjahr 2023 wird mit 60.344 Mitgliedern in den 15 Gemeinden des Duisburger Kirchenkreises gerechnet und eine Summe von 14.108.427 Euro einkalkuliert. Von der dem Duisburger Kirchenkreis zur Verfügung stehenden Summe werden im Vorwegabzug teilweise Gemeindepfarrstellen, kreiskirchliche Pfarrstellen oder der Trägeranteil für die Kindergärten entnommen.

Nach diesen Abzügen erhalten die Gemeinden von der restlichen Summe von 9.376.737,00 Euro einen anteiligen Verteilbetrag von 75,36 Prozent (7.066.309 Euro), der Kirchenkreis 24,64 Prozent (2.310.428 Euro). Die beiden Summen sind etwas höher als im Vorjahr.

Deutliche
Warnsignale

Aufhorchen ließ die Abgeordneten des Kirchenparlamentes und die anwesenden Gäste der Zwischenbericht der sogenannten „AG Aufgabenkritik“. Angesichts noch größerer erwarteter rückläufiger Gemeindegliederzahlen und geringerem Finanzmitteln wurde und wird weiter eine kritische Überprüfung der Aufgaben von kreiskirchlichen Einrichtungen, Referaten und Werken vorgenommen.

Angesicht der Teuerungsrate in Deutschland steigen die Kirchensteuererträge zwar nominal, verlieren aber real an Finanzkraft. Die deutlichen Warnsignale führten zu dem Beschluss, jetzt konkrete Einsparmaßnahmen für 2025 und 2030 erarbeiten und diese schon im Sommer nächsten Jahres vorstellen sollen.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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