Der morgige Kinderkarnevalszug ist für Marvin II., Alina I. und Pagin Annika der „Tag der Tage“
„Kunterbunt geht’s in Hamborn wieder rund“
Eine diesmal recht lange Karnevalssession nähert sich ihrem Ende und steuert auf die absoluten Höhepunkte zu. Für die Duisburger Kinderprinzencrew um Prinz Marvin II., Prinzessin Alina I. und Pagin Annika ist der morgige Sonntag, 3. März, ihr großer Tag.
„Obwohl alle unsere Auftritte toll waren und wir drei einen Riesenspaß hatten, haben wir dem Zug eigentlich von Anfang an richtig entgegengefiebert“, beschreibt Prinzessin Alina die große Vorfreude. Prinz Marvin ergänzt: „Da wir der letzte Wagen sind, ziehen beim Aufstellen alle Wagen, Fuß- und Musikgruppen an uns vorbei. Das wird bestimmt toll.“ Halt eine etwas andere „Prinzenparade“. Pagin Annika kann sich ein Lachen nicht verkneifen: „Wir sind der krönende Abschluss. Nach uns kommt nur noch die Müllabfuhr.“
Bevor die Hamborner Stadtwache mit dem Vorstand der 1. Großen KG Rot-Weiß Hamborn-Marxloh, die den Niederrheinischen Kinderkarnevalszug zum inzwischen 57. Mal auf den Weg bringt, die Wagen und Gruppen unter der Regie von Zugleiter Karl-Heinz Müller einreiht, hat die Kinderprinzencrew bereits einen erlebnisreichen Morgen hinter sich. Gegen 8 Uhr werden die drei von ihren Eltern ins Hotel Montan gebracht.
Früher meist kein
Auge zugemacht
Karin und Jürgen Ohl, die die jeweiligen jungen Narren-Repräsentanten seit vielen Jahren betreuen, schmunzeln im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger: „Früher haben die in der Nacht vor ihrem großen Tag sogar im Hotel Montan übernachtet. Aber die haben meist kein Auge zumacht. Da wurde gefeixt und getobt wie auf Klassenfahrten in Jugendherbergen.“ Zuhause achten die Eltern schon besser darauf, dass sie zumindest ein paar Stunden schlafen. Dennoch stellt sich wohl die Frage, ob die letzte Nacht vor ihrem „Tag der Tage“ wirklich so entspannt ablaufen wird.
Wenn Marvin II., Alina I. und Annika morgen früh in ihrer närrischen Hofburg sind, werden sie im wahren Sinn des Wortes Hof halten. Dann zeigen sie sich „ihrem Volk“ winkend am Hotelfenster. Die Ruhrpott-Guggis spielen ihnen zu Ehren auf und die Schützen feuern einige Salutschüsse ab. Gewissermaßen ein lautes Wecken vor ihrer Residenz nach dem leisen Wecken bei den Eltern. Dann wird gemeinsam gefrühstückt. Es gibt Würstchen und Brötchen für alle.
Ausruhen ist danach allerdings nicht angesagt. Zunächst einmal geht es nach der leckeren Stärkung zum Närrischen Stammtisch in die Delfter Stuben. Das hat schon Tradition. Wenn die Stadtwache am Altmarkt mit ihrer Arbeit beginnt, ist die Kinderprinzencrew bereits in der Marxloher Sparkasse an der Weseler Straße, wo sie das Buffet für die Ehrengäste des Zuges eröffnen, die dann von der Ehrentribüne aus den närrischen Lindwurm in Augenschein nehmen.
Der Paradiesvogel
verbreitet gute Laune
Von der Sparkasse aus geht es für die Kinder rasch zum Altmarkt. Dort steht schon ihr „Paradiesvogel“ bereit. So heißt der bunte, schon von der Optik her gute Laune verbreitende Kinderprinzenwagen, den sie dann mit prallem Leben füllen werden. Pünktlich um 14.11 Uhr gibt der Zugleiter den offiziellen Startschuss. Der Hamborner Zug gilt immer noch als der größte Kinderkarnevalszug in ganz Europa und lockt wiederum zahlreiche Jecken und „Sehleute“ aus der gesamten Region an die Straßenränder.
Mit im närrischen Boot sind 24 Karnevalswagen, 16 Fußtruppen und sieben Stimmung machende Kapellen. Insgesamt sind über 800 aktive Teilnehmer am Zug beteiligt, die für die gute Unterhaltung der kleinen und großen, eifrig Kamelle sammelnden Narren sorgen. Etwa acht Tonnen Kamelle und andere Wurfmaterialien werden während des Zuges verteilt.
Wie in jedem Jahr, werden auch morgen alle Karnevals-Gesellschaften aus dem Duisburger Norden vertreten sein. Dazu kommen Vereine und Gruppen aus der Stadtmitte und dem Duisburger Süden. Mit dabei sind auch wieder Pater Oliver und sein Team vom Petershof, erstmalig sogar nicht nur mit Fußgruppen, sondern mit einem eigenen Wagen.
Nach dem Zug noch
keinen Feierabend
Nach dem Zug ist für die Kinderprinzencrew aber noch kein Feierabend. Erst noch eimal eine Stippviste bei den Ehrengästen in der Sparkasse und schon geht es wieder zum Hotel Montan, um dort an der Karnevalsfete der Marxloher Jecken, „ihres“ Vereins, teilzunehmen. Und am nächsten Tag steht ja noch der Duisburger Rosenmontagszug auf dem Terminplan. Da ist man natürlich dabei, wie der große Stadptprinz Kevin I., ebenfalls Eigengewächs und Urgestein der Marxloher Jecken, mit seinem Gefolge auch bei ihrem Zug an Deck ist.
Für morgen haben die drei noch einen ganz persönlichen Wunsch nach „oben“: „Der Wettergott soll allen Vorhersagen zum Trotz die Schleusen geschlossen halten.“ Marvin: „Hätten wir nicht so ein Bilderbuchwetter wie am Wochenende davor haben können?“
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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