Aktuell 21 Künstler stellen in leerstehenden Ladenlokalen ihre Werke aus
Kunst im Schaufenster
Die Vorweihnachtszeit ist immer eine ganz besondere Zeit. Menschen schmücken ihre Häuser festlich, und die Stimmung wird besinnlicher. In diesem Jahr ist jedoch vieles anders und für einige auch schwieriger.
Die Pandemie wirft in Duisburg einen Schatten auf die Innenstadt, in der ansonsten der Weihnachtsmarkt alles hell erleuchten würde. Daher haben sich Wirtschaftsdezernent und Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH (GFW Duisburg), Andree Haack, GFW-Einzelhandelsexpertin Sabrina Hölscher und Quartiersmanagerin Yvonne Bleidorn Gedanken gemacht, wie diese Situation doch noch zu einem positiven Impuls führen kann. So ist die Idee entstanden, leere Schaufenster der Duisburger City mit Kunst und Kunsthandwerk zu schmücken. Ein Lichtblick für Künstler und ein visuelles Erlebnis für Besucher, die ein paar Momente in ferne Welten, bunte Farben und andere Dimensionen eintauchen können.
„Kunst im Schaufenster“ (KiS) heißt das Projekt, das bereits in der Altstadt erprobt worden ist. "Und ‚KiS‘ kommt an; sowohl bei den Kreativen als auch bei der interessierten Öffentlichkeit", weiß der Beigeordnete Haack. Rund um die Münzstraße haben aktuell 21 Künstler Schaufenster der leerstehenden Ladenlokale geschmückt.
„Motivierte Künstler, die nur darauf warten, den Schaufenstern inspirierendes Leben einzuhauchen, gibt es noch einige", so Bleidorn und ergänzt: „Wir haben einen großen Pool an Interessierten, mit denen wir das Konzept der Schaufenstergalerie problemlos auf die gesamte City ausweiten können.“ Damit dieser Wunsch Wirklichkeit werden könne, bedürfe es jedoch erfahrungsgemäß eines langen Vorlaufs. Schließlich ist es erforderlich, Eigentümer dazu zu bewegen, ihre leerstehenden Ladenlokale für eine Zwischennutzung zur Verfügung zu stellen.
„Vor Corona war außerhalb der Altstadt die Einsicht der Eigentümer eher gering, dass es sinnvoll ist, bis zur Neuvermietung neue Wege zu gehen. Wir erhoffen uns vom einen oder anderen einen Bewusstseinswandel in Folge der anhaltenden Pandemie. Nicht nur, um seine eigene Immobilie wieder in Wert zu setzen, sondern auch unter dem Aspekt des Gemeinsinns zur Unterstützung der Kultur“, so Hölscher und ermuntert die Eigentümer: „Wenn nicht jetzt, wann dann?!“
Stadt und GFW Duisburg wollen einen erneuten Aufschlag starten, um „KiS“ zu einem cityweiten Projekt werden zu lassen. „Einen Versuch ist es allemal wert“, so Haack und bekräftigt: „Mit dem Altstadt-Erfolg können wir noch einmal anders auf die Eigentümer zugehen. Die sichtbare Win-Win-Situation für alle Beteiligten gibt den Anschub, das Konzept auf die gesamte Innenstadt auszuweiten. Wir sind davon überzeugt, dass dies ein lohnenswertes Unterfangen sein wird."
Corona-konforme Kunstgalerie
Auf diese Weise haben die Künstler eine Bühne, um sich und ihre Werke Passanten und einer potenziellen Käuferschaft zu präsentieren. „Das ist umso bedeutsamer und wertvoller, da in diesem Jahr Corona-bedingt alle Kunsthandwerkermärkte ausfallen. Insbesondere für Eigentümer stellt die Idee einen echten Mehrwert dar, nicht nur, weil die freien Ladenlokale ansprechend gestaltet und die Schaufenster gepflegt sind. Dank ‚KiS‘ sieht der Betrachtende positiv gestimmt in die jeweilige Immobilie, was mittelbar die Vermietungschancen wieder steigert“, bringt Haack die wechselseitigen Vorteile auf den Punkt.
Yvonne Bleidorn und Sabrina Hölscher fordern Eigentümer und Makler – von der Königstraße bis zum Sonnenwall – auf, sich bei der Wirtschaftsförderung zu melden. Andree Haack sichert zu: „Wir werden Eigentümer in allen aufkommenden Fragen unterstützen“.
Ziel sei es, mit kreativem Geschäftsflächenmanagement im innerstädtischen Einzelhandelsbereich eine Corona-konforme Kunstgalerie entstehen zu lassen.
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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