Krimis und Goethe

Das Goethe- Museum veranstaltet einmal im Monat einen Vortragsabend. Dort berichten die unterschiedlichsten Referenten aus dem universitär-literaturwissenschaftlich-germanistischen Raum über verschiedene Themen.

Am 19. Februar 2014 spricht Prof. Dr. Alexander Kosenina von der Leibniz-Universität Hannover über das Thema "Aufklärung in Kriminalballaden der Goethezeit". Aufgrund von technischen Problemen bei der Aufnahme kann ich an dieser Stelle nur einen kurzen filmischen Ausschnitt bieten.

Es wird aber nichtsdestotrotz schnell klar, daß die Kriminalliteratur schon deutlich vor Edgar Allan Poe beginnt. Kosenica stellt beispielsweise das Gedicht "Vor Gericht" von Goethe (1815 erschienen, 1776 an der Zensur gescheitert) vor. "Die Kraniche von Ibykus" von Schiller, "Romanzen" von Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1756), Nächtliche Fahrt (1830) und "Das Auge" von Adelbert von Chamisso und "Des Pfarrers Tochter von Taubenhain" von Gottfried August Bürger heißen weitere Balladen, auf die während des Vortrages eingegangen wird.

Der Referent betrachtet unter literarisch - literaturwissenschaftlichen Gesichtspunkten, wie reale Kriminalfälle in der Literatur verarbeitet werden. Es wird dabei auch deutlich, daß es in der Kriminalistik einen Gesinnungswandel gibt. Es wird nicht mehr alleine die Tat bestraft. Auch Gesinnung und Motive des Täter werden ab dieser Zeit deutlicher beleuchtet.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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