Kreativkreis Ruhrort

Im Rahmen der Local Heroe - Woche / Akzente / Kulturhauptstadt 2010 war Ruhrort der Hafen der Kulturhauptstadt. "Hier wurde gezielt der Fokus auf einen Stadtteil gelegt," berichtet Olaf Reifegerste, der bei der Stadt Duisburg im Festivalbüro beschäftigt ist. "Zusammen mit der Firma Haniel und Leuten wie Frank Jebavy und unserem Duisburger Kulturdezernenten Karl Janssen kam dann die Idee auf, die Wurzeln der Stadtgeschichte und die Wurzeln des Hafens gezielt zu betrachten. Das erschien kulturellun und geographisch sinnvoll."

Auch wenn Reifegerste selbstkritisch im Rückblick eingesteht, daß die Eröffnungsveranstaltung nicht mehr als ein großartiges Bildertheater mit Eventcharakter war, kann er doch auch dessen Erfolge beschreiben. "Es kamen sehr viele Leute. Mit der Veranstaltung war nicht Schluß. Die Menschen blieben, um zu feiern. Das Signal lautete: Ruhrort lebt." In Ruhrort war für ihn über 17 Tage ein Stadtfest und Stadtkultur zu finden. "Es gab Trends, historische und Gegenwartskunst. Das Mischungsverhältnis junge Kunst und Bürger stimmte."

So kam schnell die Forderung auf: "Das darf nicht zu Ende gehen." Reifegerste: "Ich habe das als Auftrag empfunden. Es hat was mit Stadtkultur zu tun. Mir waren weitere Veranstaltungen wichtig, die die Menschen ansprechen." Also gab es Nachfolgeprojekte, beispielsweise zur elektronischen Musik. "Meine Erkenntnis: Wir brauchen eine nKreis, in dem sich engagierte Bürger und Vereine treffen können." Dies war der Startschuß für den Kreativkreis. "Er ist ein Forum für Ideen und ein Ausgleich der Interessen," betont Reifegerste, der auch einer der Initiatoren des Kreativkreises ist. Das erste erfolgreiche, gemeinsame Projekt: "Mit dem lebendigen Adventskalender konnte sich jeder identifizieren. Wir machen was im und für den Bezirk. Die Mündelheimer und Bissingheimer sollen nach Ruhrort schauen können. Ruhrort ist neben Marxloh einer der Kreativquartiere der Kulturhauptstadt." Und wer hat im vergangenen Jahr schon was aus Marxloh gehört?

Bei der Gründung des Kreativkreises waren 60 Kreative anwesend. Kreative - das sind für Reifegerste Künstler, Kulturschaffende, Kreativwirtschaftler, Kreativhandwerker (= beispielsweise Konditoren, Landschaftsarchitekten, Floristen) und Kreativdienstleister gleichermaßen. "Langfristig werden wir uns bei 50 Teilnehmer einspielen," ist sich Reifegerste sicher.

Kann ein solcher Kreativkreis auch auf andere Stadtteile übertragen werden, etwa Wanheim und Wanheimerort? "Wenn das jemand in die Hand nimmt und selbst aktiv wird, kann der Kreativkreis auch auf andere Stadtteile übertragen werden, ist sich Reifegerste sicher. "Es muß sich ja nicht unbedingt um die Kreativwirtschaft drehen. Es können auch Themen wie Schule / Bildung, Einkaufsmöglichkeiten oder Senioren behandelt werden." Für ihn ist das bürgerschaftliche Engagement wichtig. Ist das der Weckruf für Werberinge und Bürgervereine? Ja, hoffentlich. Vielleicht gibt es ja eines Tages Stammtische in Gaststätten, in denen diskutiert wird, wie der eigene Stadtteil gefördert werden kann.

"Der Kreativkreis hat auch im Jahre 2011 ein Programm," berichtet Reifegerste. Es wird eine "Hof-Kultur" geben. In Innenhöfen wird es beispielsweise Theater, Tanz, Musik und Kino geben. Das Hafenfest soll um Kunst und Kultur angreichert werden. Es wird eine Orgel- und Konzertreihe in der katholischen Maximilian-Kirche geben. Und unter dem Stichwort "Kreative Klasse Ruhrort" wird es einen Tag der Offenen Tür, einen Offenen Sonntag in Ruhrort geben. Leute wie Konditoren, Medienagenturen, Friseure und Architekten können dann zeigen, was sie können. Die Termine können beim Kreativkreis nachgefragt werden.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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