Kolumne Slowfood
Als Gegensatz zum Fastfood ist Slow Food genußvolles, bewußtes und regionales Essen. Die regionale Küche soll so erhalten bleiben.
Der Genuss steht im Mittelpunkt, weil jeder Mensch ein Recht darauf hat.
Qualität braucht Zeit.
Die ökologische, regionale, sinnliche und ästhetische Qualität ist Voraussetzung für Genuss.
Geschmack ist keine Geschmackssache, sondern eine historische, kulturelle, individuelle, soziale und ökonomische Dimension, über die durchaus gestritten werden soll.
Dies ist der Ansatz des modisch-aktuellen Trends. "Dem können wir uns nicht verschließen." Meint zumindest der Verein Düsseldorfer Küchenmeister. Und hat im nördlichen Stadtteil Kaiserswerth eine eigene Slow-Food-Gastronomiemeile eingerichtet.
Und was gibt es zu essen? Wenn Saison ist: Spargel natürlich. Ansonsten: Rheinischer Sauerbraten. Himmel un Ääd (Spezialität des Ruhrgebiets). (Alt-)Biersuppe. Kartoffelsuppe. Apfelkuchen. Erdbeerkuchen. Soweit die regionale Küche.
"Wir bieten aber auch eigene Schöpfungen," berichtet Balthasar Schmatz. "Brennesselsuppe etwa. Aufläufe mit Blumenkohl, Aubergine, Rosenkohl, Rotkohl, Tomaten oder Kohlrabi. Dazu Obst- und Gemüsesäfte. Kartoffeln in vielen verschiedenen Variationen. Rindfleisch unterschiedlich zubereitet."
Hört sich lecker an, nicht wahr? Doch was regte die Köche zur langsamen Küche an? Es sei sein italienischer Koch Daniele Alessandro Pasta gewesen. Viele Kunden hätten sich über ihn beschwert. "Er wollte immer nur Spagghetti, Nuden, Pizza, Past und Lasagne zubereiten - und das in einem italienischen Restaurant. Das müssen Sie sich mal vorstellen," ereifert sich Gregor Müller, seines Zeichens selbst Gastronom in Kaiserswerth. "Ich mußte also über Alternativen nachdenken."
Und stieß bei seinen Recherchen auf Slow Food, nahm Kontakt zur Deutschen Gesellschaft für genußvolles Essen auf und erhielt dort viele wertvolle Anregungen. "Meine Räumlichkeiten verströmen jetzt nicht mehr italienischen, sondern niederrheinischen Flair. Es kommt eine finanzkräftigere Kundschaft. Da die Zubereitung der Speisen dauert, wird nebenbei Unterhaltung geboten, wie z. B. Hintergrundmusik. Die Räume sind hell und freundlich sowie mit niederrheinischen Motiven gestaltet. Mein Umsatz hat sich auf diese Art und Weise langfristig deutlich erhöht.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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