Kolumne: Orden

Die Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde wurde 1974 in München gegründet. Ihr Zweck ist die Forschung auf dem Gebiet der Ordenskunde = Phaleristik. Hier geht es allerdings nicht um kirchliche Strukturen, sondern um Auszeichnungen. Den rund 1.150 Mitgliedern im Jahre 2018 stehen 38 Behörden, Archive, Bibliotheken und Museen als korrespondierende Mitglieder gegenüber.

Das Kultur-, Stadt- und Regionalkundliche Museum am Ruhrorter Hafen hat sich inhaltlich neu aufgestellt. Zumindest was die Sonderausstellungen anbelangt. "Keine langweiligen Präsentationen mehr, mit denen wir der Stadt einen Gefallen erweisen müssen," kündigt Servatius Püllenberg, der Museumsdirektor, die neue Marschrichtung an. " "Wen interessieren schon die Gastgeschenke, die der gnädige Herr Oberbürgermeister im Laufe der Zeit erhalten hat?" Genau: niemand.

Man wolle die Schätze präsentieren, die die Bürger zuhause im Keller oder unter dem Dach horten. Modelleisenbahnen sind genauso gerne gesehen wie Carrera-Bahnen, Bücher, Autogrammsammlungen, Münzen, Briefmarken, Hundemarken, Zinnsoldaten u. v. m.

Und eben auch die Orden und anderen Ehrenabzeichen, die die Ordenskundler zusammengetragen haben. "Alle Zeiten, alle Länder und das raumfüllend," beschreibt Randolf Rübbe die Ausstellung, die derzeit läuft.

"Wir zeigen naürlich hauptsächlich militärische und Karnvevalsorden - von denen gibt es schließlich die meisten Exemplare," so der Ausstellungsmacher. "Bundes- und Landesverdienstkreuze, kommunale Auszeichnungen oder Tapferkeitsmedaillen aus dem Sanitätswesen sind aber auch vertreten."

Daß die Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde diese Sonderausstellung erst ermöglichte, soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. "Die Ortsgruppe ist doch sehr rege und aktiv," ist der städtischen Einrichtung zu hören. "Sie forscht und sammelt. Dank Bundes- und Landesförderung konnten wir mit ihr einen Werkvertrag abschließen, um ihr eine kleine, bescheidene finanzielle Förderung zugute kommen zu lassen."