Kolumne: Nikolaus in Wanlo
Eigentlich ist Wanlo ja nur ein kleiner, unbedeutender Stadtteil von Mönchengladbach. Anfang Dezember eines jeden Kalenderjahres erregt der Ort aber regelmäßig überregionale Aufmerksamkeit. Dann öffnet nämlich das Niederrheinische Nikolaus-Museum seine Pforten und präsentiert seine Schätze.
Nikolaus, Nikolaus - genau: Den kennen wir beispielsweise als Schokoladenhohlkörper, als Weißbrot = Weckmann und Beschenker von Kindern. "In Schleswig-Holstein gibt es ihn aus Marzipan, in Westfriesland aus Matjes," berichtet Klaas von Sinta
In Holland gebe es die schöne (Un-?)Sitte, die Kinder nicht an Weihnachten, sondern am Nikolaus-Tag reichlich zu beschenken, berichtet der gebürtige Niederländer und inzwischen eingebürgerte Niederrheiner. "Ursprünglich wollte ich den Piefkes meine Heimat näherbringen. Sie ist mehr als Käse, Tulpen und hochemotionaler Fußball," berichtet der Museumsgründer.
Was liegt da also näher, als Nikoläuse in all´ ihren Erscheinungsformen zu sammeln. Über 300 Exemplare aus allen Teilen der Welt hat von Sinta inzwischen zusammengetragen.
Da kommt man viel herum in der Welt, nicht wahr? "Na ja, fast," lächtelt van Sint. "Mir fehlen noch Regionen wie Grönland, Lappland und Sibirien. Ich konnte meine Frau noch nicht dazu überreden, mit mir dort Urlaub zu machen. Ihr sei dort einfach zu kalt, behauptet sie. Ich werde wohl alleine dort hinfahren müssen."
Es ist für van Sinta nur schwer zu beschreiben, was an Nikoläusen so faszinierend ist. "Es hat natürlich was mit Form und Material zu tun. Vielleicht ist aber einfach auch nur das Kind in mir lebendig."
Autor:Felicia Rüdig aus Duisburg |
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