Kolumne: Moers

Moers ist die musikalische Hauptstadt des Niederrheins. Der Reggae ist hier zuhause, der Jazz, Swing, Gospels, Rock´n`Roll u. v. m. sind hier vertreten.

"Die Anaconda-Würgegriff-Pandemie hat doch tatsächlich versucht, uns einen Strich durch die Rechnung zu machen - laut Verordnungen von Stadt Land Fluß - äh, nein, Bund, Land und Stadt sollten wir viele Veranstaltungen absagen." So berichten es die Veranstalter.

Dumm daran: Viele Künstler hatten schon feste Verträge für ihre Auftritte und Komponisten sollten Gelegenheit haben, ihre neuesten Lieder vorzustellen. Was also tun? "Es gibt ja noch das gute alte Autokino," berichtet Lorenz Müller-Schmitz, der Hauptorganisator des Festivals. "Hier konnten viele Auftritte durchgeführt werden."

Gleichzeitig wurden aber diverse neue Musikpräsentationsformate entwickelt. "So entstand der NMK - Niederrheinische Musikkanal." Anna- Sophie ist die Gründungsrektorin.

"Seit Kraftwerk wissen wir, daß man als Musiker auch mit elektronischer Musik Erfolg haben kann," berichtet die junge Dame. "Die Musik wird hygienegerecht im Studio präsentiert; für das dazugehörige Video wird faktisch nur ein Kameramann nud ein Cutter gebraucht. Manchmal auch ein Fotograf. So lassen sich leicht Beiträge für das Autokino, Fernsehen und Internet herstellen."

Der Stadtinformation sei eine pfiffige Idee gekommen, wie sie den örtlichen Komponisten für Filmmusik helfen kann. "Wir stellen Filme über die Stadtgeschichte her, Ausflugsziele, die Geschichte der städtischen Unternehmen (wie Sparkasse, Moerser Kreisbahn und Stadtwerke), örtliche Künstler - und der Komponist schreibt die passende Musik für Anmoderation, Hauptteil und Abspann."

"Die evangelische Citykirche ist ideal für geistliche Instrumentalmusik geeignet," berichtet Pfarrer Sven Unhold-Schlaffentab. "Hier wird jede Menge Musik für Orgel, Klavier, Bläser und Schlaginstrumente gespielt, soweit das möglich ist."

"Wir haben hier zahlreiche historische und exotische Musikinstrumente," berichtet die Städtische Musikschule. "Spinette, Dudelsäcke und Zimbeln seien als Beispiele genannt. Wir stellen diese Instrumente vor und spielen passende Lieder."

Sie merken es, liebe Leser: Mit herkömmlichen Kanälen  hat das alles nichts zu tun. Hier wird nicht schnellebiger Pop, hier wird Kultur vermittelt. "In unserem digitalen Bereich stellen wir Handwerksberufe mit Musikbezug vor, beispielsweise Geigenbauer. Dazu gehören auch erwähnenswerte Instrumentenhersteller," berichtet Anne-Sophie. "Wir helfen Nachwuchs- und Hobbymusikern bei ihrem Video und zeigen sie dann. Nur eine Sache machen wir nicht: Wir geben keinen Musikunsterricht. Das können andere besser."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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