Kolumne: Kraken

Kraken sind - biologisch gesehen - Kopffüßler. Sie können Menschen und sogar ganze Schiffe angreifen und in die Tiefe ziehen.

Der Rhein ist ein Fluß,
den man befahren muß
Güter, Sachen, Waren
bringt man mit Gefahren
rauf bis nach Emmerich
das ist gefährlich
Kraken bedrohen Schiffe
mehr als alle Riffe.

"Alles klarmachen zum Ablegen. Motor starten, Taue einholen, Steuer besetzen - ihr kennt die Chose ja, Leute. Macht euch an die Arbeit."

Meuterei auf der Frank Zahniel XIVQP. "Die Leute waren schon auf dem Wege zum Duisburger Hafen unruhig und unzufrieden," berichtet Schiffskapitän Xaver Urbanus. "Sie fürchteten die Riesenkraken vom Niederrhein. Sie wissen schon, diese fürchterlichen Meeres- und Flußungeheuer, die ganze Schiffe in die Tiefe ziehen und die Mannschaft dann genüßlich verspeisen."

Entsprechende Berichte gab es zu letzt im 18. Jahrhundert. Noch aus dem Jahre 14789 gab es die (allerdings allerletzten) entsprechenden Berichte. "In der Nähe von Wesel wurden damals Planken und andere verrottete Schiffsteile angespült," berichtet Hadamar Nepumuk Schmidt-Müller-Mayers, seines Zeichens niederrheinischer Heimatforscher. "Es wurden auch einige französische Flußschiffer aufgegriffen. Sie seien nicht etwa desertiert oder gemeutert, behaupteten sie. Eine Riesenkrake hätte ihr Schiff `geentert´, es in die Tiefe gerissen, zuerst die Matrosen verspeist und dann die mitgeführten Speisen und Getränke. Kurze Zeit später wurden auch noch mehrere abgenagte Skelette gefunden. Die abergläubischen Niederrheiner glaubten prompt an Riesenkraken und nicht an natürliche Todesursachen und Wildfraß."

Doch Rhein und Riesenkraken - wie paßt das zusammen? Der Fluß ist dafür doch - obwohl er ein Strom ist - gar nicht tief genug. "Stimmt," hält Yves-Sven Jürgensen, ein Kryptobiologe dagegeb. "Es handelt sich dabei um eingewanderte Exemplare aus der Nordsee und dem Atlantik. Sie sind ausgehungert, weil sie durch die moderne Luftfahrt nicht mehr genügend Beute finden."

Autor:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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