Kolumne Kaufleute für Verkehrsservice
Kaufleute für Verkehrsservice sind als Kundenbetreuer eines Verkehrsunternehmens tätig. Es handelt sich dabei um einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf.
Wer nichts wird, wird Wirt. So behauptet es zumindest der Volksmund. "Alles Quatsch," hält Klaus-Peter Besser-Wisser. "Bei mir hat es noch nicht einmal zum Wirt gereicht. Also bin ich Kundenberater bei den damals noch existierenden Groß-Rheurdter Verkehrsbetrieben geworden."
Er habe damals Fahrkarten ohne Ende verkauft, erinnert sich der Mann mit der sonoren Stimme, der heute kurz vor der Rente steht.
Bäckereifachverkäufer habe er gelernt, einen typischen Frauenberuf also. Später habe er dann als Bademeister, Circus-Clown, Erntehelfer, Flößer, Köhler, Dessous-Verkäufer und Filmvorführer im Kino gearbeitet - "alles sozialversicherungspflichtig," blickt der Besserwisser, wie er im Bekannten-, Freundes- und Familienkreis genannt wird, zurück.
"Mit 40 war mir das alles dann zu schwer, zumindest körperlich," blickt Besser-Wisser zurück. "Was also tun?" In diesem Augenblick kam das Angebot der Verkehrsbetriebe, dort als Fahrkartenkontrolleur zu arbeiten, gerade recht.
"So habe ich den ganzen Niederrhein kennengelernt, Kamp-Lintfort, Emmerich, Neukirchen-Vluyn, Wesen, Kleve und Wachtendonk habe ich so besonders liebengelernt."
Beim Kontrollieren der Fahrkarten ist es nicht geblieben. "Die Leute sind im Laufe der Zeit sehr unhöflich geworden. Hatte jemand mal keine gültige Fahrkarte dabei, bin icgh beschimpft, bespuckt, geschlagen und einmal sogar aus dem Bis geworden worden - der Wagen stand glücklicherweise."
Das war genau in der Zeit, als der Kundenservice der Verkehrsgesellschaften professionalisiert wurde. "Mit 45 habe ich dann die kaufmännische Ausbildung im Verkehrsservice angefangen," so Besser-Wisser (Geburtsname: Neunmal-Klug).
Die Anfangszeit sei sehr gewöhnungsbedürftig gewesen. Die langen Phasen des Stillsitzens waren bislang unbekannt, ebenso Sachen wie Geduld, Höflichkeit und Freundlichkeit. Alles Charaktereigenschaften, die in den früheren Berufen nicht gebraucht wurden. "Inzwischen kann ich aber sogar Beamten-Mikado: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren."
Dieser Text ist natürlich ein reines Produkt meiner Phantasie. In BerufeNet oder KursNet, den elektronischen Datenbanken der Bundesagentur für Arbeit, sind weiterführende berufskundliche Informationen erhältlich. Ob es Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten vor Ort gibt, kann dann in der Jobbörse nachgeschlagen werden.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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