Kolumne: Feintäschner

Der Feintäschner stellt Brieftaschen, Etuis, Schmuckkästchen und Aktenmappen aus Leder, Kunststoffen oder Textilien her. Der Handwerksberuf zählt nicht mehr zu den staatlich anerkannten Ausbildungsberufen. Er ist heute im deutschsprachigen Raum sehr selten geworden.

Verflixt. Uta die Göttliche ist stinksauer auf mich. Ich sei ungläubig, behauptet sie, ich, Alfred der Hübsche. Ich soll erst einmal in der Bibel lesen, fordert sie. Dann erst dürfe ich sie wiedersehen. So weit so schlecht.

Der Advent ist die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Insbesondere die tristen, dunklen und kalten Samstagnachmittage und Sonntage laden zum Bibellesen ein. Ich habe mir auch schon ein Exemplar gekauft.

Ich habe sogar noch mehr gemacht. Ich habe eine Schmuckausgabe für Uta die Großartige besorgt. Und ein Feintäschner fertigte eine lederne Schutzhülle extra für dieses Prunkstück an. Beides werde ich Uta der Hübsche schenken.

Was ist das?  Was hat Alfred der Unhold da wieder angeschleppt? Die Mao-Bibel? die Satanischen Verse? Ich schaue mal nach. Eine Schmuckbibel. Die sieht richtig hübsch aus. Vielleicht ist Alfred der Banause ja doch nicht so schlecht wie gedacht.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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