Kolumne 10: Über den Hauswirtschafter

Der Hauswirtschafter

Du brauchst eine Gardine? Gut. Nähe ich Dir. Flotte Sprüche hat Chlodwig, mein Arbeitskollege, immer drauf. Zu gebrauchen ist er zu nichts - er hat 2 linke Hände. Meistens jedenfalls. Nur, wenn es darum geht, die Büros sauberzumachen, dann ist er der beste Kollege weit und breit. Er ist nämlich Hauswirtschafter von Beruf. Ja, ja, ein typisch weiblicher Beruf. Fragt man ihn, warum er sich gerade dafür entschieden hat, antwortet er lapidar: "Einer muß den Haushalt ja machen." Daß er in einem reinen Männerhaushalt aufgewachsen ist und schon früh wußte, daß er männerbevorzugend = homosexuell liebt, verschweigt er an dieser Stelle gerne. Ob die Damenwelt nicht manchmal rattig werden, wenn sie seinen Beruf erfahre? "Nein. In der Berufsschule war ich der einzige Junge in der Klasse. Wir Mädchen müssen doch zusammenhalten." ??? Wieso? Weshalb? Warum? "Die Männerwelt ist böse. Und Sie kennen doch Blondinen: Bei denen ist der Computerbildschirm nach dem Diktat immer so dreckig. Irgendwann wollte ich wissen, wie ich das Tipp-Ex wieder abbekomme. Und waren Sie mal im Badezimmer, wenn Frauen nach 3 Stunden Morgentoilette herauskommen? Nix als dreckige Haarbürsten, Make-up im Handtuch, Nagellackentferner im Waschbecken und Lippenstift auf dem Spiegel. Was meinen Sie wohl, wieviel Arbeit es ist, den Dreck wegzubekommen, wenn man keine Ahnung davon hat?"

Wer weitere, nähere Informationen zu dem Beruf sucht, sei an BerufeNet, die berufskundliche Datenbank der Arbeitsverwaltung, verwiesen.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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