Klaus Engel: Kanzelrede in Salvator
""Füreinander einstehen und gemeinsam Verantwortung tragen?" Gedanken zur Solidarität in Europa, Deutschland und dem Ruhrgebiet" ist die Kanzelrede überschrieben, die Dr. Klaus Engel am Sonntag, dem 4. September 2016 in der Salvatorkirche hält. Engel stammt aus Hamborn und hat in Bochum Chemie studiert. Dort hat er auch promoviert. Heute ist er Vorsitzender des Vorstandes von Evonik Industries AG.
"Wo sonst könnte man herausfinden, was Solidarität bedeutet, wenn nicht im Ruhrgebiet," fragt er gleich zu beginn seines Vortrages. "Solidarität war hier nie eine Worthülse, sondern ist eine Legende." Engel erinnert dabei an den Arbeitskampf aus dem Jahre 1987 in Rheinhausen, an dem auch die christlichen Kirchen beteiligt waren. "Sie ergreifen Partei für den Nächsten und fragen nach sozialen Strukturen. Solidarität betrifft nicht nur eine Gesellschaft oder eine Region, sondern alle. Wir brauchen eine Empathe der Einheimischen, was die Situation der Flüchtlinge anbelangt, aber auch eine Eingliederung durch die Zuwanderer. Es gibt eine Diskriminierungsverbot, aber auch Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit und ein Demonstrationsrecht."
Engel erinnert an die Würde des Menschen, die in unserer Verfassung verankert ist. "Sie gilt nicht nur für uns Deutsche, sondern für alle Menschen." Damit einher geht für ihn ein hoher Wert von Freiheit und Demokratie.
"Es gibt eine 180jährige Erfolgsgeschichte von Zuwanderung im Ruhrgebiet. Deutsche, Türken, Italiener, Jugoslawen und viele mehr sind gekommen. Der Ruhrpott ist ein Melting Pott. Wer war zuerst hier? Diese Frage ist müßig. Eine neue Kultur, Zusammenhat und Solidarität sind entstanden. Wir hören nicht auf, wenn es schwierig wird. Auf das Ruhrgebiet ist Verlaß. Es gibt noch eine interkulturelle und internationale Solidarität. Sie sind die neuen sozialen Fragen."
Engel macht Vorschläge, wie Zuwanderer auf dem Arbeitsmarkt integriert werden können, z. B. hinsichtlich der Ausbildung und Anerkennung von ausländischen Schul- und Berufsabschlüssen. Hier alle Ausführungen aufzuführen, würde sicherlich zu weit führen und hätte mehrere Blatt Papier für`s Mitschreiben erfordert.
Die Veranstaltung war gut, aber nicht üppig besucht.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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