KAISERPFALZ IN DÜSSELDORF-KAISERSWERTH

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Es muss ein gigantisches Bauwerk gewesen sein, für das Kaiser Barbarossa die grauen Trachytquader vom Drachenfels im Siebengebirge per Schiff nach Kaiserswerth bringen ließ. Über 50 Meter lang ist noch heute das markante Mauerwerk, das als Ruine nur noch einen Teil der einst viel größeren Kaiserpfalz zeigt. Direkt am Rhein im Düsseldorfer Norden, wo einst der Hellweg ins Innere Germaniens führte, ließ Kaiser Barbarossa ab 1174 eine für die damalige Zeit fast uneinnehmbare Festung bauen. Bis zu viereinhalb Metern dick sind die Mauern des kaiserlichen Bollwerks.

Das altdeutsche Wort "werth" bedeutet Insel, und auf einer solchen Insel mitten im Rhein lag der ehemalige fränkische Königshof, den Barbarossa für seine neue Kaiserpfalz auswählte. Bis zu Beginn des 13. Jahrhunderts Adolph V. von Berg - nach erfolglosen Angriffen auf die Festung vom Wasser aus - den östlichen Rheinarm kurzerhand umleitete und trockenlegte. Seine Truppen konnten so auf dem Landwege die Festung bestürmen und den befreundeten Bischof Otto von Münster aus der Burg befreien.

Es folgte eine wechselvolle Geschichte des Bollwerks. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts war die Kaiserpfalz im Besitz des Kölner Erzbischofs. Zweimal stellte er sie französischen Soldaten zur Verfügung: 1689 und während des spanischen Erbfolgekrieges 1702. Obwohl die Pfalz dabei bereits stark beschädigt wurde, hatte der Düsseldorfer Kurfürst Jan Wellem Angst, seine Feinde könnten sich nochmals dort verschanzen, und so ließ er die Pfalz im gleichen Jahr sprengen.

Fast zwei Jahrhunderte wurde die Kaiserpfalz als Steinbruch genutzt, bis Anfang des 20. Jarhunderts erste Sicherungsarbeiten begannen, um die Reste des Bauwerks zu erhalten. Noch heute prägt die Ruine an der Rheinseite die Silhouette von Kaiserswerth. Nachdem die Stadt Düsseldorf und die Mitglieder des Vereins "Alte Pfalz" in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen investiert haben, ist die denkmalgeschützte Anlage jetzt wieder für Besucher zugänglich.

Text aus Wikipedia

Autor:

Jürgen Daum aus Duisburg

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