Kunstvitrine - kleinste Galerie Duisburgs
Installation von Andreas Reichert im Botanischen Garten Duissern in der Kunstvitrine
In der Kunstvitrine sieht man ab 7. März 2021 eine Installation von Andreas Reichert. Ausstellungsende ist der 24. April 2021.
Die Öffnungszeiten wie bisher von 8 Uhr bis Einbruch der Dämmerung täglich, Eintritt frei.
Die Besucher haben sich an die geltenden Regeln der Pandemie zu halten. Eine offizielle Eröffnung wird es nicht geben.
Andreas Reichert besuchte seit 1989 verschiedene Bildhauerkurse in Osnabrück, Lindau, Frankfurt und Duisburg, hier u.a. bei Marco Morosin, Regina Bartholme und Roger Löcherbach.
In Duisburg nimmt er regelmäßig am Offenen Atelier teil.
2013 Initiator des Skulpturen - Picknicks im Innenhafen
2016 Kursleiter Bildhauerei und Aktzeichnen - VHS Duisburg
Der folgende Text ist von Dr. Andreas Reichert zu seiner Arbeit:
Wie verformt sich eine weiche elastische Masse, wenn man sie zusammendrückt oder irgendwie daran zieht? Wenn man sich ein Michelinmännchen aus einem Stapel unterschiedlich großer Gummischläuche vorstellt und in Gedanken von oben draufdrückt, wird die Figur insgesamt niedriger und der Radius der Gummiwülste an den Seiten kleiner. Viel komplexer ist das, was man beobachten kann, wenn man einer Raupe oder Made bei der Fortbewegung zusieht. Die zusammengedrückten Stellen werden gestaucht und deren Radius an den Seiten ebenfalls kleiner, die gestreckten Stellen werden flacher – der Radius größer. Man kann ein Wechselspiel beobachten. Auf einem Foto zeitlich „eingefroren“ wechseln sich unten gestauchte und oben getreckte Bereiche mit Bereichen ab, die unten gestreckt und oben gestaucht sind. Alles klar? Ist gar nicht so einfach, das anschaulich und korrekt verbal wiederzugeben. Aus eigener Erfahrung weiß ich inzwischen, dass es nicht wesentlich einfacher ist, das mit Fäustel und Spitzmeißel aus Carrara-Marmor darzustellen – macht aber Spaß! Vermutlich sind bisher auch nicht viele Maden – die nicht gerade den besten Ruf haben – in diesem edlen Material portraitiert worden. Eine geplante Ausstellung im Botanischen Garten öffnet einem die Augen noch weiter. Bei genauerem Hinsehen offenbart sich die ungemein komplexe ästhetische Form des Panzers einer Kellerassel – in fast schwarzem Kalkstein eine schöne Herausforderung. Das „Erschaffen“ einer Skulptur ist immer wieder eine neue Reise in die Form von Dingen, die einem so vertraut erscheinen und beim Arbeiten zeigen, dass dem keineswegs so ist. Ich hoffe, dass das Betrachten der Steinskulpturen in der Kunstvitrine im Botanischen Garten auch eine kleine Reise in eine unbekannte Welt ermöglicht.
Fotos Andreas Reichert
Autor:Claudia A. Grundei aus Duisburg |
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