"Ich mache dir ein Angebot, dass du nicht ablehnen kannst" - Mafia-Filme/Serien

"Buona Sera - buona sera, wann hast du zuletzt einen Kaffee mit mir getrunken..." fragte der Pate den stammelnden kleinen Mann, der ihn flehend und hilfesuchend auf dem Hochzeitsfest seiner Tochter aufsuchte...

Madonna, wie habe ich die Szene in der "Pate" geliebt, wo Marlon Brando als Don Vito Corleone im Smoking hinter seinem riesigen Schreibtisch saß, eine kleine weiße Katze geradezu diabolisch kraulte und ich spürte, dass Don Vito dem armen Mann nicht helfen würde. Er hatte ihm keinen Respekt gezollt.
Luca Brasi war da schon ganz anders drauf. Bevor er dem "Paten" gegenübertreten durfte, übte er seine Rede um die notwendige Hochachtung respektvoll darzubieten.

Die Corleones - eine stets gutgekleidete, kultuvierte Familie, deren die Familienehre wichtiger war als Macht und Geld. Das kam immer an zweiter Stelle. Und kam. Immer. Irgendwie. Irgendwoher. Alles war sauber, nichts beschmutzte jemals die Familienehre und diese grandiose Mafia-Serie.

Bis die "Sopranos" in mein Leben traten. Santi Numi, was war denn hier los?

Ein fetter, ungebildeter Tony Soprano tauchte auf, als Klient einer Therapeutin. Seine viel zu blonde, zu viel geschminkte, viel zu viel Schmuck tragende Frau wartete in dem geschmacklosen, dekadenten Haus auf seine Rückkehr. Aber bis zu seiner Rückkehr hatte Tony schon einige Drinks, die Therapeutin versucht, flachzulegen, und eine Nutte aus seinem Nachtclub gevögelt und noch mal kurz bei seinen Jungs vorbeigeschaut.

Sein Neffe Christoper übernimmt für Tony die Drecksarbeiten, in der Hoffnung, bald ein Vollmitglied zu werden.

Salvatore „Big Pussy“ Bonpensiero, sein bester Freund, wie auch Silvio „Sil“ Manfred Dante, der für Tony die "Bada Bing"-Bar führt. Peter Paul „Paulie Walnuts“ Gualtieri, schon ein Freund seines Vaters, und Corrado „Uncle Junior“ Soprano, sein Onkel.

Und da hätten wir sie (fast) alle. Die Gemeinschaft der "stolzen" italienischen Mafia, von den keiner ein Wort italienisch spricht. Durch und durch Amis, irgendwie will man ja auch dazugehören. Aber diese Versuche scheitern, egal wie sehr man sich mit Geld oder vermeintlicher Kultur ins amerikanische Leben einbringen will. Aber was das Essen betrifft, bleibt man durch und durch Italienisch. Und was die Familie betrifft!

Sopranos versus Der Pate:

Ich bin zu jung, um "The Goodfather" damals im Kino/TV gesehen zu haben, trotzdem ist es für mich ein Stück Kino/TV-Geschichte. Aus einer Zeit heraus, die ich nicht kenne, finde ich "Der Pate" beindruckend und dieser dreiteiler hat mich ja auch über Jahre geprägt. Verglichen mit Sopranos
finde ich den "Paten" als überholt. Anhand der Mafia-Morde in Duisburg hat man ja spätestens auch gewusst, dass die Mafia kein gloreiches Unternehmen ist, sondern in der Regel aus ziemlichen "Normalos" - hüstel - besteht.

Fazit: Sopranos - unbedingt anschauen

Autor:

Britta Odenthal aus Duisburg

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