Ralph Siegel-Musical kommt in Duisburg „zur Welt“
Hossa! Neues vom Alt-Meister
Das Theater am Marientor (TaM) macht seinem Ruf als Musical-Hochburg wieder alle Ehre. „Mr. Grand-Prix“ Ralph Siegel (76) bringt sein neues musikalisches Meisterwerk in Duisburg zur „Welt-Uraufführung“, und das ganz bewusst, wie der „Alt-Meister“ sagt.
Seit er für Peter Alexander 1985 den Erfolgstitel „Schwarzes Gold“ als Hommage an die Bergleute schrieb, schätzt er die „entlarvend-wohltuende Direktheit“ der Menschen im Revier. Als TaM-Direktor Wolfgang DeMarco ihn kontaktierte, war er sofort Feuer und Flamme.
Ralph Siegel ist in die Grand-Prix-Geschichte eingegangen. Nicht nur, weil er vor 40 Jahren Nicoles Siegerlied „Ein bisschen Frieden“ geschrieben hat. Ein bisschen Erinnerung schwingt schon mit, als der Erfolgskomponist dem neuen Musical den Titel „'N bisschen Frieden“ verpasste.
Alte und neue
Siegel-Songs
Wer jetzt aber meint, es gehe darin um Sängerin Nicole und Siegels ESC-Siegerlied von 1982, liegt „’n bisschen“ daneben. Hinter dem leicht abgewandelten Titel seines Welthits verbirgt sich eine deutsch-deutsche Leidensgeschichte, stimmgewaltig, melodiös in Szene gesetzt, mit alten und neuen Siegel-Songs.
Das Musical führt zurück bis in die Zeit des Kalten Krieges. Am Anfang steht die Flucht zweier Musiker aus der DDR, die 1979 über die Ostsee in die Bundesrepublik wollen. Richard Steiner, gespielt von Jörg-Tim Wilhelm von der „Münchener Freiheit“, ist mit seinen Protestsongs ins Visier der Staatssicherheit geraten.
Heinz Hönig mit
von der Partie
Schauspieler-Ikone Heinz Hoenig spielt den Offizier Krause, der „Ricky“ auf dem Kieker hat. Auf der Ostsee verschwinden die Musiker von der Bildfläche. Selbst Elisabeth, seine große Liebe aus dem Westteil Berlins, ist überzeugt, dass ihr Schatz beim Fluchtversuch ertrunken ist.
Aber erstens kommt es anders, zweitens als Mann denkt. Drei Jahrzehnte später entdeckt sie in einer Zeitschrift ein Foto eines Straßenmusikers in Brighton. Es ist ihr „Ricky“. Sie überredet ihre Enkelin Nina, mit ihr ins englische Seebad zu fahren. Sie muss wissen, was passiert ist, um ihren Seelenfrieden zu finden. Aber auch Stasi-Offizier Krause bleibt Richard auf den Fersen.
Siegels Musical ist Liebesgeschichte, Krimi und Drama, mit fröhlichen Momenten erzählt. Es führt zurück in den „Summer of Love“ 1968 und reicht über 50 Jahre in die Gegenwart. Eine lange Zeit, in der Ralph Siegel unzählige Lieder komponiert hat. Von Protestsongs über Beat und Rockpop bis hin zu Hits für Stars und Sternchen.
Kartenverkauf in
der heißen Phase
Siegels für Rex Gildo komponiertes „Fiesta Mexicana“ mit dem legendären Ausruf „Hossa“ kommt ebenso zu Gehör wie „Ein bisschen Frieden“, wonach sich heute aus aktuellem Anlass mehr Menschen denn je sehnen. Siegel hat sein Musical mit seinen Erfolgssongs gespickt, aber auch mit neuen Titeln aus seiner Feder wie etwa „Never Give Up Your Dreams“ und „Miracle of Love“. Segels Herzenswunsch: „Schön war’s, soll das Publikum beim Rausgehen sagen.“
Wolfgang DeMarco, auch Produzent von „'N bisschen Frieden“ und selbst erfolgreicher Musical-Darsteller, ist überzeugt, dass das Musical den Ruf des TaM, der Stadt und der Region riesigen Aufwind bescheren wird. Generalprobe ist am 19. Oktober. Von der Premiere einen Tag später bis zum Jahresende sind 35 Vorstellungen geplant.
Jetzt startet die intensive Phase des Kartenverkaufs. Mehr Informationen über das Musical, die Darsteller und den Ticketverkauf sowie über die Eintrittspreis gibt es unter www.n-bisschen-frieden.de.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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